DAX® - Achtung: Neue Rückschlaggefahren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Achtung: Neue Rückschlaggefahren
An den letzten beiden Tagen hatten wir beim DAX® jeweils die Bedeutung der Widerstandszone aus den Hochs bei 14.553/14.568 Punkten, der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.560 Punkten) sowie dem Anfang Januar etablierten Baissetrend (akt. bei 14.636 Punkten) hervorgehoben. Unsere Warnung vor diesen hohen Hürden kam keine Sekunde zu früh, denn die deutschen Standardwerte gerieten gestern spürbar unter Druck. Besonders das Abgleiten unter das Tief vom 4. April bei 14.334 Punkten erhöht das Risiko, dass die Kursentwicklung seit Mitte März eine kleine Topformation bildet, zumal der S&P 500® sowie der Nasdaq-100® gestern Abwärtskurslücken hinnehmen mussten. Auch in den USA wird das Chartbild also wieder wackeliger. Dazu trägt nicht zuletzt die Dow-Theorie und die sich öffnende Schere zwischen dem Dow Jones Industrial Average und dem Transportindex bei. Letztere haben seit letzter Woche ein zweistelliges Kursminus (-12,9 %) angehäuft, was möglicherweise ein schlechtes Omen für die amerikanischen Standardwerte darstellt. Hierzulande müssen Anlegerinnen und Anleger deshalb ein Schließen der verbliebenen Kurslücke vom 16. März (untere Gapkante bei 13.975 Punkten) einkalkulieren.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Flagge als Kurstreiber
Das Edelmetall hat zuletzt fast punktgenau sein bisheriges Allzeithoch vom Sommer 2020 bei 2.072 USD erreicht. Das Wiedersehen mit dem historischen Rekordlevel zog zwar zunächst eine Atempause nach sich, doch es gibt auch Positives zu berichten. Schließlich bildet die Kursentwicklung seit August 2020 eine trendbestätigende Korrekturflagge (obere Begrenzung akt. bei 1.771 USD). Das Kursziel aus dem beschriebenen Konsolidierungsmuster lässt sich langfristig auf rund 2.280 USD taxieren. Die beiden Hochpunkte bei 2.070/2.072 USD sollten perspektivisch also noch nicht das Ende der Fahnenstange markieren. Interessanterweise harmoniert das diskutierte Anschlusspotential sehr gut mit der 138,2 %-Fibonacci-Projektion der gesamten Goldpreis-Korrektur von 2011 bis 2015 (2.254 USD). Unterschiedliche Verfahren der Technischen Analyse unterstreichen also die Bedeutung dieses wichtigen Zielbereiches. Die Analyse der höheren Zeitebene – auf Quartalsbasis – fördert darüber hinaus ein äußerst spannendes Detail zu Tage. Trotz einiger Versuche und dem o. g. Rekordstand vom August 2020 bei 2.072 USD blieb dem Goldpreis bisher ein Quartalsschlusskurs oberhalb des alten Allzeithochs vom September 2011 (1.920 USD) verwehrt (Fortsetzung siehe unten).
Gold (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Gold
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Höchster Quartalsschlusskurs der Geschichte
Deshalb war der Märzschlusskurs von 1.937 USD einer mit besonderer Relevanz: Erstmalig gelang dem Edelmetall per Quartalsultimo der Spurt über das ehemalige Rekordlevel. Mit anderen Worten: Es steht der höchste Quartalsschlusskurs der Historie zu Buche – charttechnisch sicher nicht das schlechteste Signal! Aufgrund der Bedeutung des ehemaligen Rekordhochs sollte der Goldpreis nicht mehr nachhaltig darunter zurückfallen – sprich, das Märztief bei 1.889 USD bietet sich als engmaschige Absicherung an. Letzteres gilt umso mehr, da ansonsten im Tagesbereich eine kleine Topbildung vorliegen würde. Der Faktor „Saisonalität“ sorgt 2022 weiterhin für Rückenwind – allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler. Doch der Reihe nach: Innerhalb des US-Präsidentschaftszyklus stellt das laufende Zwischenjahr den besten Teilabschnitt dar. Doch die „goldene Periode“ des Wahlzyklus wird – gemessen am Durchschnittsverlauf des US-Zwischenwahljahres – von Anfang Mai bis Anfang Juli von einer zyklischen Dürreperiode unterbrochen, ehe der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte wieder eine starke saisonale Entwicklung nehmen sollte. Als besonderes Bonbon neigt das Zwischenwahljahr oftmals zu einer deutlichen Jahresendrally beim Goldpreis.
Gold (Quarterly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Gold
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Das nächste Schlüssellevel
Mehr als einen verstohlenen Blick sind derzeit zudem die Goldminentitel wert. Schließlich hat sich der Philadelphia Gold/Silver Index im bisherigen Jahresverlauf deutlich von der Schlüsselzone bei rund 115 Punkten nach oben absetzen können. Zur Erinnerung: Dieses Level definiert die Nackenlinie der langfristigen Bodenbildung seit dem Jahr 2013 (siehe Chart). Mit dem Bruch des kurzfristigen Korrekturtrends sowie dem Spurt über das Hoch vom November 2021 bei 145 Punkten folgten im Verlauf des 1. Quartals weitere konstruktive Signale. Besonders letztere Weichenstellung sorgt für den Abschluss eines kleinen Doppelbodens. Das rechnerische Anschlusspotential aus dieser unteren Umkehr lässt sich auf rund 28 Punkte taxieren, was im Umkehrschluss zu einem Kursziel von rund 173 Punkten führt. Das Interessante an dieser Formation ist, dass sie einen Anstieg über die Hochpunkte der letzten Jahre bei 165/167/166 Punkten nahelegt. Gelingt dieser Befreiungsschlag, kann die Kursentwicklung seit Mai 2020 gleichzeitig als nach oben aufgelöste Schiebezone interpretiert werden (Fortsetzung siehe unten).
Philadelphia Gold/Silver Index (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Philadelphia Gold/Silver Index
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Mehrere Formationen – die gleiche Botschaft
Es liegen derzeit also zwei trendbestätigende Kursmuster vor. Im übertragenen Sinn beginnt deshalb möglicherweise ein charttechnisches Rad in das andere zu greifen. Aus der Höhe der beschriebenen Tradingrange ergibt sich ein Anschlusspotential von rund 50 Punkten. D. h. das im Erfolgsfall aktivierte Kursziel „rechtfertigt“ einen Anstieg über die Marke von 200 Punkten – immerhin Niveaus, welche der Philadelphia Gold/Silver Index seit 2012 nicht mehr gesehen hat. Die große Bodenbildung der letzten Jahre impliziert zumindest einen Kursanstieg bis in den Bereich von gut 190 Punkten. Zusammen mit einem Fibonacci-Projektions-Level entsteht hier ein wichtiges Etappenziel. Der Goldminensektor befindet sich somit derzeit in einer doppelt attraktiven Ausgangslage, zumal auch der trendfolgende MACD gerade ein neues Einstiegssignal generiert. Eine zusätzliche Dimension eröffnet Anlegerinnen und Anlegern derzeit noch ein Blick auf den Ratio-Chart im Vergleich zum eigentlichen Goldpreis. Nach dem Bruch des Abwärtstrends seit 2006 liegt hier inzwischen auch eine langjährige Bodenbildung vor. Um die gute Ausgangslage nicht zu gefährden, sollte der Philadelphia Gold/Silver Index die Marke von 145 Punkten nicht mehr nachhaltig unterschreiten.
Philadelphia Gold/Silver Index (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
Sie möchten börsentäglich kostenlose Technische Analysen zu DAX®, ausgewählten Aktien, Währungen und Rohstoffen erhalten?
Wichtige Hinweise
Werbehinweise
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Hansaallee 3
40549 Düsseldorf
kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de
2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (Beispielrechnung in den Wichtigen Hinweisen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus. Lesen Sie bitte die Wichtigen Hinweise, einschließlich der Werbehinweise.
Autor: Jörg Scherer