Fundamentale Nachricht
12:54 Uhr, 08.04.2015

DAX: Abwarten vor Fed-Protokoll und US-Berichtssaison

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone und Deutschland belasten die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Anleger blicken außerdem mit Spannung in die USA, wo am Abend das Protokoll der letzten Notenbanksitzung veröffentlicht wird und die Alcoa-Zahlen die Berichtssaison einläuten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

DAX

Nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone und Deutschland tendiert der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch schwächer. Der DAX verliert 0,45 Prozent auf 12.069 Punkte. Der Auftragseingang der deutschen Industrie und der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone lagen im Februar unter den Erwartungen (siehe „Konjunktur“), wie am Morgen mitgeteilt wurde. Vor der Veröffentlichung des Protokolls der letzten US-Notenbanksitzung am Abend und dem Beginn der US-Berichtssaison mit den Alcoa-Zahlen nach Börsenschluss ist bei den Anlegern und Händlern außerdem Abwarten angesagt. Nach der schwachen Konjunkturentwicklung im ersten Quartal rechnen die meisten Beobachter mit einer schlechten bis miserablen US-Berichtssaison. Allerdings wurden die Erwartungen schon so stark gedämpft, dass die Analystenschätzungen vielfach trotzdem überboten werden dürften.

Thema des Tages

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ist zu seinem Antrittsbesuch in Moskau eingetroffen und wird dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Verschiedene EU-Vertreter warnten Athen vor einer zu starken Annäherung an Russland. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte Griechenland dazu auf, nicht aus der gemeinsamen Russlandpolitik der EU auszuscheren. Griechenland hofft auf Erleichterungen bei einem Importstopp für Lebensmittel, den der Kreml als Reaktion auf EU-Sanktionen verhängt hatte und unter dem griechische Bauern stark leiden.

Aktien im Blick

Royal Dutch Shell will den britischen Gaskonzern BG Group übernehmen und bewertet diesen insgesamt mit 47 Milliarden Pfund, wie die Unternehmen mitteilten. Shell bietet je BG-Aktie 383 Pence in bar sowie 0,4454 eigene B-Aktien. Dies entspricht einem Aufschlag von 50 Prozent auf den Schlusskurs der BG-Aktie vom Dienstag. Die BG Group empfiehlt den Aktionären, das Übernahmeangebot anzunehmen. Die A-Aktien von Royal Dutch Shell verlieren am Mittwoch 1,93 Prozent, während die angedienten B-Aktien sogar um 4,73 Prozent einbrechen. Die Aktien der BG Group steigen um 36,70 Prozent auf 1.244,50 Pence.

Der Autobauer Daimler hat seinen Pkw-Absatz im März um 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 195 451 Fahrzeuge gesteigert. Die Aktien von Daimler sind heute mit einem Abschlag von 1,79 Prozent und die BMW-Aktien mit einem Minus von 2,31 Prozent dennoch am DAX-Ende zu finden. Nach der starken Performance in den vergangenen Monaten nehmen die Anleger nun Gewinne bei den Autowerten mit.

Nach Geschäftszahlen notieren die Wirecard-Aktien 1,69 Prozent schwächer. Der Zahlungsdienstleister hat im Geschäftsjahr 2014 einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn verbucht und will die Dividende von 0,12 Euro auf 0,13 Euro je Aktie anheben. Analysten hatten im Schnitt allerdings eine Dividende von 0,14 Euro je Aktie erwartet.

Konjunktur

Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Februar unerwartet weiter gesunken. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 0,9 Prozent verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 Prozent, nach einem revidierten Minus von 2,6 Prozent (zunächst minus 3,9 Prozent) im Vormonat. Vor allem die Bestellungen aus anderen Euro-Ländern bei der deutschen Industrie sanken.

Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im Februar um 0,2 Prozent zum Vormonat und damit etwas stärker als erwartet gesunken. Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Der Anstieg im Januar wurde außerdem von 1,1 Prozent auf 0,9 Prozent nach unten revidiert. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat lagen die Umsätze in der Eurozone im Februar um 3,0 Prozent höher.

Die Touristenzahlen in Griechenland sind auch im Jahr 2014 auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im vergangenen Jahr besuchten 22 Millionen Touristen das Land. Damit erhöhte sich die Zahl der ausländischen Besucher um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Größte Besuchergruppe mit einem Anteil von elf Prozent an allen ausländischen Besuchern waren die Deutschen.

Währungen

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Mittwochvormittag im Vorfeld des am Abend anstehenden Protokolls der letzten US-Notenbanksitzung auf breiter Basis nach. Marktteilnehmer erhoffen sich von dem Protokoll neue Hinweise auf den Zeitpunkt einer ersten US-Leitzinsanhebung. EUR/USD notierte trotz enttäuschender Daten aus der deutschen Industrie bislang bei 1,0881 im Hoch. GBP/USD erreichte trotz schwacher britischer BRC-Einzelhandelspreise bislang zuhöchst 1,4902.

USD/JPY fällt von seinem tags zuvor erreichten Zweiwochenhoch bei 120,45 zurück und notierte bislang bei 119,64 im Tief. Die japanische Notenbank wird im Kampf gegen Deflation und schwaches Wirtschaftswachstum weiterhin unverändert Anleihen und Wertpapiere im Volumen von 80 Billionen Yen jährlich kaufen. USD/CHF erreichte unterstützt von einem Anstieg der schweizerischen Verbraucherpreise bislang zutiefst 0,9611.

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