DAX: Abwarten heißt die Devise
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach der Rally in der vergangenen Woche ist eine Verschnaufpause durchaus angebracht: Der Deutsche Aktienindex tritt auf der Stelle und daran dürfte sich heute auch nichts mehr Gravierendes verändern. Denn abwarten heißt die Devise am Markt: Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank und der Bank of Japan in dieser Woche warten zwei terminliche Hochkaräter auf die Anleger. Markus Huber vom Broker Peregrine & Black erinnerte zudem an die anstehende Flut von Konjunkturdaten und Quartalsberichten von Unternehmen. Nicht zuletzt drücken die Prognosensenkung von BASF und schwache Vorgaben aus Übersee heute auf die Kauflaune. Zuletzt notierte der DAX bei 10.772 Punkten, ein Minus von knapp 0,3 Prozent.
Charttechnik
Die Käufer im DAX bemühen sich, die Unterstützung bei 10.756 Punkten zu halten. Bricht diese, ist eine Korrekturausdehnung bis auf 10.660/590 Punkte möglich. Neues Kaufinteresse hingegen könnte zu Gewinnen bis auf 10.810 und letztlich auch 10.853 Punkten führen.
Thema des Tages
Die britische Wirtschaft ist im dritten Quartal etwas schwächer gewachsen als erwartet. Nach einer ersten Schätzung lag die Wirtschaftsleistung 0,5 Prozent höher als im Vorquartal, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Im Vorquartal war das Wachstum mit 0,7 Prozent stärker gewesen.
Wachstumstreiber ist weiterhin der Dienstleistungssektor, wenngleich die Dynamik hier etwas nachließ. Der Output bei den Dienstleistern wuchs um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Die Industrie produzierte immerhin 0,3 Prozent mehr. Eine Negativüberraschung kam vom Bausektor kam: hier schrumpfte die Leistung um 2,2 Prozent. „Das Bild in den verschiedenen Sektoren ist gemischt“, sagte denn auch ONS-Chefökonom Joe Grice.
Experten sehen ihre Einschätzung in den leicht enttäuschenden Daten bestätigt, dass die Bank of England nicht vor dem Sommer 2016 an der Zinsschraube drehen wird. „Die geringe Inflation, das vorläufige Ausbleiben der Leitzinserhöhung in den USA und nun eine geringere Wachstumsdynamik das sind insgesamt keine guten Voraussetzungen für die Zinswende auf der Insel“, gibt NordLB-Ökonom Stefan Große zu bedenken.
Aktien im Blick
Mit der Kappung der Jahresziele hat BASF seine Aktionäre am Dienstag verschreckt. Auch die durchwachsene Quartalsbilanz lastet auf den Papieren des Chemiekonzerns, die akt. 4,67 % verlieren.
Der Maschinenbär Manz blickt wegen der Zurückhaltung der asiatischen Kunden in Asien noch pessimistischer auf das laufende Jahr als bisher. Analysten streichen ihre Kaufempfehlung für den Titel, der zur Stunde um 7,90 % einbricht.
Konjunktur
Laut der Förderbank KfW sind die Investitionen des deutschen Mittelstands auf das höchste Niveau seit 2008 gestiegen.
Laut EZB ist die breit gefasste Geldmenge M3 zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent angestiegen. Dies entspricht dem Vormonatswert. Die Kreditvergabe der Banken fiel gemischt aus. Die privaten Haushalte erhielten 1,1 Prozent mehr Kredite als vor einem Jahr, im August waren es 1,0 Prozent mehr gewesen. Unternehmen außerhalb des Finanzsektors nahmen 0,1 Prozent mehr Kredite auf als ein Jahr zuvor, nach plus 0,4 Prozent im Vormonat.
Weil die griechische Regierung vereinbarte Reformen nicht umsetzt, verweigern die Geldgeber vorläufig die nächste Kreditzahlung. „Die für Oktober geplante Auszahlung der ersten zwei der verbleibenden drei Milliarden Euro aus der ersten Tranche verzögert sich", sagte ein hoher EU-Beamter der Süddeutschen Zeitung.
Währungen
Nach der gestrigen Verschnaufpause knüpft der US-Dollar am Dienstag im Vorfeld des heute beginnenden zweitägigen US-Notenbanktreffens wieder an seine Gewinne der vergangenen Handelswoche an. EUR/USD hat mit 1,1034 im Tief das am 23. Oktober 2015 erreichte Tief bei 1,0993 jedoch noch nicht unterschritten. GBP/USD notierte trotz eines enttäuschenden britischen BIP im dritten Quartal bislang bei 1,5308 im Tief.
USD/JPY notierte nach einem wie erwartet ausgefallenen Anstieg der japanischen Dienstleistungspreise (CSPI) bislang bei 120,29 im Tief, während USD/CHF trotz eines leichten Anstiegs des UBS-Konsumindikators bislang 0,9847 im Hoch erreichte.
Rohstoffe
Die Notierungen für Rohöl der Nordseesorte Brent rutschen am Dienstag weiter ab. Am Morgen kostete ein Barrel 47,17 US-Dollar. Das waren 37 Cent weniger als am Montag. Nach Ansicht von Analysten dürfte auf kurze Sicht das weltweite Angebot weiter deutlich über der Nachfrage liegen und Druck auf die Rohölpreise ausüben. Zudem machen es die niedrigen Verarbeitungsmargen für die Raffinerien weniger attraktiv, Rohöl zu verarbeiten. In der Folge dürften auch die Vorräte weiter steigen.
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