Kommentar
15:43 Uhr, 30.12.2019

DAX 2019: Charttechnische Fakten und Kommentare

Der DAX geht heute auf dem höchsten Jahresendstand aller Zeiten aus dem Handel: 13.249,01. Ob die Jahreskerze zwingend bullisch zu interpretieren ist, ist aber fraglich.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.249,01 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.249,01 Pkt (XETRA)

1) Der DAX geht auf dem höchsten Jahresendstand aller Zeiten aus dem Handel: 13.249,01
2) Der Index hat es aber im Jahresverlauf nicht geschafft, die Hochs der Jahre 2017 und 2018 zu überbieten.
3) Der Index hinterlässt auf Jahressicht mit seiner Kerze zwar ein "bulish engulfing", weil der Körper die bärische Jahreskerze vom Vorjahr komplett umschließen kann. Doch wurde dabei weder das Hoch aus 2018 noch das Tief aus 2018 über- bzw. unterschritten.

So weit die Fakten.

Charttechnischer Kommentar: Ob die Jahreskerze zwingend bullisch zu interpretieren ist, ist fraglich. Geht man in den Monats-Chart, findet man durchaus das ein oder andere Bären-Haar im Rinds-Boullion, was zumindest direkt einsetzende Ausbruchsbewegungen hinterfragen lässt.

1) Rund um 13.250/340 liegt seit Oktober 2017 eine Zone, die der Index schlichtweg seither nicht auf Monats-Basis knacken konnte - entsprechend würden Monats-Schlusskurse, die signifikant über dieser Zone gestellt werden würden, neue charttechnische Fakten schaffen können.
2) Einige Indikatoren zeigen moderate leichte bärische Divergenzen im Monats-Chart, diese sind aber zu vernachlässigen, solange der MACD dort weiter über der Null-Marke tendiert und sich der CCI(20) weiter über +100 halten kann.
3) Die Dezember-Kerze zeigt einen Anflug von "Gipfelkreuz", was die Marktteilnehmer dazu verleiten könnte, an ein Doppel-Top zu denken. Oberhalb 12.400 bleiben das aber wohl "fake news" und das ist auch gut so, denn die Konsequenz daraus wären mittelfristig Kurse rund um die 10.000er-Marke und langfristig dann wohl irgendetwas bei ca. 7.000/6.666 Punkten.
4) Darüber hinaus war 2019 vom Umsatz-Volumen her ein eher durchschnittliches Jahr und somit sehen bislang auch der VPT und der OBV als volumen-basierte Indikatoren eher divergent aus.

Fazit: Der Index benötigt neue ATHs und zwar möglichst zügig. Oberhalb 12.886,55 bleibt die Welt aber für die Bullen zunächst pauschal in Ordnung und solange es später nicht noch unter ca. 11.870 fällt, ist auch noch keine Zeit für Weltuntergangs-Szenarien. Auf Monats-Basis gilt es unten grob ca. 12.400 zu verteidigen und oben endlich mal 13.250/340 zu knacken, was dann wohl auch zu neuen ATHs führen wird oder geführt haben dürfte. Letztlich wird uns das Volumen zeigen, wohin es den Markt treiben möchte.

Mein persönlicher Wunsch für 2020 wäre aber eher ein baldiges Antäuschen nach unten, mitsamt eines Absackers gen 12.700/12.800, der letztlich aber harmlos bleibt und später Basis für die Bewegung zu neuen ATHs wird. Also sozusagen einen "Guten Rutsch"!

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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