DAX® - 200-Tages-Linie unverändert im Fokus
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200-Tages-Linie unverändert im Fokus
Anders als das hinter uns liegende Monatsende ist der Start in den Dezember beim DAX® geglückt. Die Rückeroberung des unteren Bollinger Bandes (akt. bei 15.239 Punkten) hat sich dabei als der erwartete Erholungskatalysator erwiesen. Im weiteren Handelsverlauf befeuerte die Rückeroberung der 200-Tages-Linie (akt. bei 15.403 Punkten) die eingeleitete technische Reaktion zusätzlich. Unter dem Strich lässt die gestrige Gegenbewegung sogar einen lehrbuchmäßigen „morning star“ entstehen. Soweit die graue Theorie, denn die schwachen Vorgaben lassen heute Morgen bereits wieder eine Eröffnung unterhalb der langfristigen Glättungslinie befürchten. Die Erholung dürfte deshalb holpriger verlaufen als gestern von den Optimisten erwartet. Neben dem unteren Bollinger Band definieren die verschiedenen Tiefpunkte bei gut 15.000 Punkten die charttechnisch bedeutendsten Unterstützungen. Für einen Silberstreif sorgt die aktuelle Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII). 26,7 % Bullen stehen inzwischen 42,4 % Bären gegenüber – unter den US-Privatanlegern gibt es also mittlerweile einen deutlichen Überhang an Skeptikern.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Die volle Breitseite
„Es steht einiges auf dem Spiel“! Gerade noch rechtzeitig hatten wir diese Warnung in Bezug auf das Währungspaar EUR/USD ausgesprochen (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 8. November). Als Kernargument diente dabei seinerzeit die Kumulationszone bei 1,15 USD. Zur Erinnerung: Auf diesem Niveau fallen diverse Hoch- und Tiefpunkte mit dem ehemaligen Baissetrend seit Sommer 2008 (akt. bei 1,1460 USD), der 38-Monats-Linie (akt. bei 1,1475 USD) sowie einem Fibonacci-Level (1,1492 USD) zusammen (siehe Chart). Da dieses Haltebündel inzwischen passé ist, muss die Kursentwicklung der letzten Monate endgültig als Topformation interpretiert werden. Aus deren Höhe ergibt sich ein kalkulatorisches Abschlagspotential von rund 6,5 US-Cents bzw. ein rechnerisches Kursziel von rund 1,0850 USD. Wenngleich beispielsweise der RSI im Wochenbereich jüngst bereits in überverkauftes Terrain abtauchte, ist der Euro im Vergleich zum Greenback dennoch weiter gefährdet. Ein Abgleiten unter die horizontalen Haltemarken bei rund 1,12 USD würde diesem Szenario Nachdruck verleihen. Um das angeschlagene Langfristchartbild zu stabilisieren, ist indes eine Rückeroberung der o. g. Kumulationszone nötig.
EUR/USD (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart EUR/USD
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Doppelter Ausbruch
Regelmäßige Leser unseres Newsletters wissen, dass wir die Kombination aus einer hohen Relativen Stärke und den Ausbruch aus einer charttechnischen Konsolidierungsformation besonders zu schätzen wissen. Während das erstere Kriterium für Engagements in Richtung des übergeordneten Trends sorgt, signalisiert die Auflösung des trendbestätigenden Kursmusters, dass der große Trend wieder Fahrt aufnimmt. Im konkreten Cancom-Fall notiert die Relative Stärke nicht nur deutlich über dem Schwellenwert von 1, sondern weist auch eine Bodenbildung aus. Charttechnisch sorgt das Lüften des „Deckels“ der letzten zweieinhalb Jahre zwischen 55 EUR und 59 EUR für eine gegen den Trend starke Kursentwicklung sowie die Auflösung eines aufsteigenden Dreiecks. Neben dem großen Konsolidierungsmuster liegt am aktuellen Rand zusätzlich ein kleineres aufsteigendes Dreieck vor. Letzteres hält ein rechnerisches Kurspotential bis rund 68 EUR bereit, während langfristig aus der größeren Konsolidierung sogar ein Anlaufziel von rund 80 EUR möglich erscheint. Um den doppelten Ausbruch nicht leichtfertig zu verspielen, gilt es in Zukunft, die Bastion bei 59/55 EUR nicht mehr zu unterschreiten.
CANCOM (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart CANCOM
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer