Kommentar
17:29 Uhr, 22.10.2019

London: Johnson droht mit Neuwahlen - Zahlreiche US-Staaten bereiten Untersuchung gegen Facebook vor

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  • Deutschland schlägt Isabel Schnabel für EZB-Direktorium vor
  • Berliner Senat beschließt Mietendeckel
  • EU gegen No-Deal-Brexit
  • Brexit-Gerangel setzt sich fort
  • Kanada: Justin Trudeau verliert Mehrheit
  • Gewitterwolken über Continental
  • US-Logistiker UPS wächst kräftig
  • Software AG legt kräftig zu
  • McDonalds verfehlt Prognosen
  • UBS verdient deutlich weniger

DAX (Stand: 17:45 Uhr)

  • Auch in der neuen Woche hält das Drama um den Brexit den Aktienmarkt in Atem. Außerdem sorgen die vielen bevorstehenden Quartalsberichte in den USA für Zurückhaltung. Der DAX beendete den Xetra-Handel praktisch unverändert mit einem Plus von 0,05 Prozent bei 12.754,69 Punkten. Die Anleger hoffen aber weiterhin auf ein geregeltes Vorgehen beim Thema Brexit. Das britische Unterhaus berät heute in zweiter Lesung über das Gesetz zur Ratifizierung des Brexit-Vertrags. Außerdem soll darüber abgestimmt werden, ob die Beratung über das Gesetz verkürzt und bereits bis Donnerstag abgeschlossen wird. Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, dass er das Gesetz zurückziehen und Neuwahlen anstreben wird, falls das Parlament seinem Zeitplan nicht zustimmt. Für Neuwahlen wäre allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Labour will Neuwahlen nur zustimmen, wenn vorher ein No-Deal-Brexit definitiv ausgeschlossen wird. Unklarheit und Unsicherheit sind für die britische Industrie Gift. Das vom Industrieverband CBI ermittelte Barometer für die Auftragseingänge des Sektors ist im Oktober überraschend auf minus 37 Punkte, nach minus 28 Zählern im Vormonat, gesunken. Damit wurde ein knappes Zehnjahrestief erreicht. Die Aufträge dürften in den kommenden drei Monaten sogar so stark zurückgehen wie seit Anfang 2009 nicht mehr. Eine Kombination aus Brexit-Unsicherheit und schwächerem globalen Wachstum schlage deutlich auf die Stimmung und die Aussichten, sagte CBI-Chefökonom Rain Newton-Smith.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Fast alle US-Bundesstaaten bereiten eine gemeinsame Kartelluntersuchung gegen Facebook vor. Die Generalanwälte von 47 US-Staaten und -Territorien hätten unter Federführung von New York eine gemeinsame Untersuchung vorbereitet, berichtet der Finanzsender CNBC. Bei der Untersuchung soll geprüft werden, ob Facebook seine mutmaßlich marktbeherrschende Stellung bei sozialen Netzwerken auf illegale Weise ausgenutzt hat.
  • Roku erwirbt für 150 Millionen Dollar Dataxu, eine Werbeplattform für die Buchung von Video-Anzeigen.
  • Audi-Chef Schot hat gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe) eine Kürzung der Produktionskapazitäten in Deutschland signalisiert. Bis zum Jahr 2022 wolle man 15 Milliarden Euro einsparen. Die Volkswagen-Tochter Audi hat im laufenden Jahr 3,6 Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Die deutschen Werke mit ihren 61 000 Beschäftigten sind nicht ausgelastet, im Stammwerk Ingolstadt wurde einer der drei Nachtschichten bereits abgeschafft.
  • Procter & Gamble hat im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Ergebnis (per Ende September) stärker gesteigert als erwartet. Procter & Gamble erzielte ein Umsatzplus von 7 Prozent auf 17,8 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn verbesserte sich um 12 Prozent auf 3,6 Mrd. Dollar. Der US-Konsumgüterkonzern erwartet nun ein organisches Wachstum für 2019/20 von 3 bis 5 Prozent. Das ist etwas mehr als die zuvor angepeilten 3 bis 4 Prozent.
  • Der US-Paketdienst United Parcel Service (UPS) hat den Gewinn im dritten Quartal um 16 Prozent auf 1,75 Mrd. Dollar gesteigert. Konzernweit wuchs der Umsatz um 5 Prozent auf 18,3 Mrd. Dollar.
  • Harley-Davidson leidet weiter schwacher Nachfrage auf dem US-Heimatmarkt. Im dritten Quartal brach der Gewinn um ein Viertel auf 86,6 Mio. Dollar ein. Der Umsatz ging um 5 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar zurück.
  • Biogen will nach ermutigenden Studienergebnissen ein Alzheimer-Medikament auf den Markt bringen. Das Pharmaunternehmen erklärte, es sei nach einer Datenauswertung zu dem Schluss gekommen, dass das Medikament Aducanumab die geistige Beeinträchtigung bei Patienten in einem frühen Stadium der Krankheit bremse. 2020 soll ein Zulassungsantrag eingereicht werden.
  • Die Apple-Aktie hat zu Wochenbeginn eine neue Bestmarke erreicht. An der Nasdaq kletterte die Apple-Aktie in der Spitze um 1,8 Prozent auf 240,99 Dollar und damit auf ein neues Rekordhoch. Damit hat das Papier seit Jahresbeginn um gut 50 Prozent zugelegt und der Börsenwert knackte erneut die Billionen-Dollar-Marke.
  • Die Burgerkette McDonald’s hat im vergangenen Quartal den Konzernumsatz weltweit nur leicht um 1,1 Prozent auf 5,43 Mrd. Dollar gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten verfehlt. Unter dem Strich verdiente McDonald's rund 1,6 Mrd. Dollar und damit 2 Prozent weniger.
  • Facebook führt weitere Maßnahmen durch, um die Verbreitung von Propaganda und Fake News einzudämmen. So sollen künftig staatlich kontrollierte Medien gut sichtbar als solche gekennzeichnet werden. Zudem wird das Online-Netzwerk bei Beiträgen, die von unabhängigen Faktenprüfern für falsch erklärt wurden, noch deutlicher darauf hinweisen.
  • Die Europäische Flugaufsicht fühlt sich bei der Genehmigung des Flugbetriebs der Boeing 737 Max-Flugzeuge nicht an den Zeitplan der Flugaufsicht FAA gebunden. Die europäischen Aufseher wollen Berichten zufolge noch eigene unabhängige Simulator-Tests vornehmen und sich zudem bei den nationalen Flugaufsichtsbehörden rückversichern. Der Schritt untergräbt die globale Autorität der FAA. Grund: Es gebe Hinweise, dass Boeing-Ingenieure und Prüfer der FAA enger zusammengewirkt haben, als es für eine unabhängige Überprüfung üblich ist.
  • Der US-Bundesstaat Colorado hat seine Bedenken gegen die Fusion von T-Mobile US mit dem US- Mobilfunkanbieter Sprint zurückgezogen. Im Gegenzug für die Zusicherung von 2.000 Arbeitsplätzen werde sich Colorado nicht mehr den Klagen mehrerer US-Bundesstaaten vor dem Bundesgericht in New York anschließen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental wird in diesem Jahr wegen einer milliardenschweren Sonderbelastung womöglich rote Zahlen schreiben. Continental muss im dritten Quartal Wertminderungen von rund 2,5 Mrd. Euro vornehmen. Diese seien in der Annahme begründet, dass sich die derzeitige Weltproduktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren nicht wesentlich verbessern werde, so das Management. Außerdem seien Rückstellungen für den Konzernumbau von 97 Mio. Euro angelaufen. Die Belastungen würden im dritten Quartal und im Gesamtjahr beim Konzernergebnis zu einem Verlust führen.
  • Volkswagen prüft derzeit keinen Ersatzstandort für das gestoppte Fabrik-Projekt in der Türkei. „Wir sind derzeit nicht dabei, alternative Standortplanungen zu machen", sagte Markenproduktionschef Andreas Tostmann am Dienstag. Die Entscheidung liege weiter auf Eis. „Wir sind in einer sorgfältigen Beobachtungsphase", sagte Tostmann, der keinen detaillierten Zeitrahmen für eine Entscheidung nennen wollte. Nach dem Einmarsch der türkischen Armee in Nordsyrien hatte der Konzern den endgültigen Zuschlag für den Bau des neuen Werkes für Südosteuropa aufgeschoben.
  • Die Schweizer Freenet-Beteiligung Sunrise hat den geplanten Kauf von UPC Schweiz aufgegeben. Angesichts der Ankündigung des Großaktionärs Freenet, gegen die dafür notwendige Kapitalerhöhung zu stimmen, und „klaren Indikationen" anderer Aktionäre, werde die für diesen Mittwoch angesetzte außerordentliche Hauptversammlung abgesagt, teilte Sunrise am Dienstag mit. Der UPC-Deal sei gescheitert und andere Übernahmepläne gebe es erst einmal nicht, sagte Sunrise-Chef Olaf Swantee in einem Interview mit Bloomberg. Freenet äußerte sich erfreut. „Der Kaufpreis von 6,3 Milliarden Franken ist zu hoch, die strategische Logik überzeugt nicht und die Struktur des Deals ist nachteilig für die Sunrise-Aktionäre", sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Über personelle Konsequenzen werde nicht nachgedacht. „Jetzt muss Sunrise wieder Fahrt aufnehmen. Dazu braucht man die besten operativen Leute." Über etwaige personelle Änderungen könne man sich unterhalten, wenn es in Richtung ordentliche Hauptversammlung im nächsten Jahr gehe.
  • Die Naspers-Tochter Prosus will den britischen Essenslieferanten Just Eat übernehmen und bietet insgesamt 4,9 Mrd. Pfund bzw. 710 Pence je Aktie. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bislang hätte man mit dem Just-Eat-Management aber noch keine Einigung erzielen können, teilte Prosus weiter mit.
  • Der Bahntechnikkonzern Vossloh verkauft seine größte US-Konzerngesellschaft im Geschäftsbereich Customized Modules, Cleveland Track Material Inc. (CTM). Kaufpreis und Nettomittelzufluss betragen rund 35 Mio. Euro. Der Aufsichtsrat habe dem Verkauf bereits zugestimmt, teilte das Unternehmen mit.
  • Die Software AG hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf 224,2 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen legte der Softwarehersteller gleichfalls um 7 Prozent zu, auf 68,4 Mio. Euro. Der Nettogewinn stieg um gut 15 Prozent auf 44 Mio. Euro. Sowohl die zuletzt enttäuschende Digitalsparte zur Verzahnung von IT-Systemen als auch das Datenbankgeschäft überzeugten, erklärte Vorstandschef Sanjay Brahmawar. Das neue Geschäft mit Cloudsoftware und der Vernetzung von Maschinen erwies sich als Sorgensparte, das soll sich aber vor Jahresende wieder ändern.
  • Die UBS hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet, die Erwartungen des Marktes aber dennoch übertroffen. Der Überschuss sank um 16 Prozent auf 1,05 Mrd. Dollar, der Vorsteuergewinn ermäßigte sich auf 1,35 Mrd. Dollar nach 1,70 Mrd. im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Als Gründe für den Gewinnrückgang nannte die UBS die anhaltende Zurückhaltung reicher Privatkunden sowie die negativen Zinsen. Für den Rest des Jahres bleibt die UBS in angespannter Erwartung. Nach wie vor trübten geopolitische Spannungen und Handelskonflikte die Anlegerstimmung. Die niedrigen Zinsen lasteten auf den Erträgen.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im Sommerquartal dank eines guten Absatzes Umsatz und Gewinn zweistellig steigern können. Den Nettoumsatz bezifferte Novartis in einer Medienmitteilung vom Dienstag auf 12,2 Mrd. US-Dollar. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent. Der Betriebsgewinn legte um 15 Prozent auf 3,7 Mrd. und der Reingewinn der Gruppe verbesserte sich um 14 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar. Nach dem erfolgreichen Quartal zeigt sich der Konzern erneut zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Das Management geht nun davon aus, den Kernbetriebsgewinn im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich zu steigern (bislang: Wachstum im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich). Für den Umsatz stellt Novartis ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht (bislang: Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich).
  • Der am Lichtkonzern Osram interessierte österreichische Halbleiterhersteller AMS hat im dritten Quartal kräftig zugelegt. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 41 Prozent auf 645,0 Mio. US-Dollar, wie das an der Schweizer Börse gehandelte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Verglichen mit dem zweiten Quartal legten die Einnahmen um 57 Prozent zu. Auch im vierten Quartal rechnet die Gruppe mit einer guten Auftragslage, während man sich mit Blick auf die geplante Übernahme von zuversichtlich zeigt.

Konjunktur & Politik

  • In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im September um 2,2 Prozent auf annualisiert 5,38 Mio. gefallen, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 5,45 Mio. gerechnet. Im August waren die Verkäufe um korrigiert 1,5 Prozent gestiegen.
  • Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die zurückgetretene Sabine Lautenschläger im Direktorium der EZB ersetzen. Einen entsprechenden Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz solle das Bundeskabinett an diesem Mittwoch beschließen, berichtete die Zeitung. Das Finanzministerium in Berlin wollte den Bericht am Dienstag nicht kommentieren.
  • Der Brexit-Streit hat sich wieder verschärft. Im Falle einer Ablehnung seines Brexit-Zeitplans hat der britische Premierminister Boris Johnson den Abgeordneten im Unterhaus mit einer Rücknahme seines Brexit-Gesetzes gedroht. Er werde auch Neuwahlen fordern, sollten die Parlamentarier dem von ihm vorgesehenen Abstimmungsprozess in dieser Woche nicht zustimmen, sagte Johnson am Dienstag im Parlament in London. Am Abend findet im Unterhaus ein Votum über eine Vorlage der Regierung statt, in dem sich die Abgeordneten dazu verpflichten, den Brexit-Gesetzgebungsprozess bis Donnerstagabend abzuschließen.
  • In einem Brief an US-Justizminister Bill Barr, das FBI und die Börsenaufsicht SEC haben 14 demokratische Senatoren am Montag eine Untersuchung wegen möglichen Insiderhandels im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften kurz vor wichtigen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump gefordert. Laut Medienberichten habe es „verdächtige“ Wertpapiergeschäfte gegeben. Demnach hätten Akteure womöglich über Regierungsquellen Zugang zu nicht öffentlichen, marktbewegenden Informationen und dadurch einen „unfairen“ Handelsvorteil.
  • US-Präsident Donald Trump hat das von den Demokraten gegen ihn initiierte Amtsenthebungsverfahren als „Lynchmord" bezeichnet. Er werde jedoch als Sieger aus dem Verfahren hervorgehen. „Alle Republikaner müssen sich daran erinnern, was sie hier erleben - einen Lynchmord", schrieb er auf Twitter.
  • Die Europäische Union wird laut Ratspräsident Donald Tusk alles tun, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern. „Ein No-Deal-Brexit wird niemals unsere Entscheidung sein", sagte Tusk am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Das habe er dem britischen Premierminister Boris Johnson am Wochenende auch gesagt. Die britische Regierung will an diesem Donnerstag über die notwendigen Gesetze für einen Austritt aus der EU abstimmen lassen. Die zweite Lesung des sog. Withdrawal Agreement Bill solle heute beginnen, sagte der Unterhaus-Vorsitzende Jacob Rees-Mogg. Dem Entwurf müsste auch das Oberhaus zustimmen.
  • Der rot-rot-grüne Berliner Senat hat am Dienstag den Weg für einen bundesweit einmaligen Mietendeckel geebnet. Rot-Rot-Grün will die Mieten für 1,5 Mio. vor dem Jahr 2014 gebaute Wohnungen für fünf Jahre einfrieren. Hinzu kommen Obergrenzen von maximal 9,80 Euro Kaltmiete je Quadratmeter, die sich nach Baujahr und Ausstattung der Wohnung richten und bei Neuvermietungen nicht überschritten werden dürfen.
  • Russland will den deutschen Vorschlag für eine international kontrollierte Sicherheitszone im Norden Syriens prüfen. Das sei eine neue Idee, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, am Dienstag. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte vorgeschlagen, in Nordsyrien eine international kontrollierte Sicherheitszone unter Einbeziehung der Türkei und Russlands einzurichten. Auf diese Weise sollte die Region so stabilisiert werden, dass ein ziviler Aufbau und eine freiwillige Rückkehr von Flüchtlingen möglich seien. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat derweil mit einer Fortsetzung seiner Militäroffensive im Norden Syriens gedroht, sollten die Kurden-Milizen sich bis zum Ablauf der Feuerpause an diesem Dienstagabend nicht vollständig zurückziehen. Die kurdische YPG-Miliz setze ihren Abzug von der türkischen Grenze fort, sagte Erdogan. Es müssten aber alle YPG-Kämpfer das Gebiet verlassen, in dem die Türkei eine Sicherheitszone einrichten will. Anderenfalls werde der Militäreinsatz wiederaufgenommen.
  • Das britische Parlament hat am Montag nicht über den neuen Brexit-Vertragsentwurf abgestimmt. Der Sprecher des Unterhauses, John Bercow, ließ das Votum nicht zu. Zur Begründung sagte er, der Antrag sei substanziell der gleiche wie am Wochenende. Premierminister Johnson zeigte sich enttäuscht. Der Parlamentspräsident habe eine Gelegenheit zur Vollendung des Brexits verpasst. In Brüssel stellte das Europaparlament klar, dass es den Brexit-Vertrag erst nach dem britischen Parlament ratifizieren würde.
  • Bei der Parlamentswahl in Kanada haben die Liberalen von Ministerpräsident Justin Trudeau deutliche Verluste hinnehmen müssen. Nach ersten Prognosen verlieren sie ihre absolute Mehrheit, bleiben aber stärkste Kraft. Das Ergebnis bedeutet, dass die Liberalen zum Regieren die Duldung durch kleinere Parteien benötigen. „Wir werden zusammen vorwärts gehen in eine bessere Zukunft,“ sagte Trudeau in einer seiner ersten Stellungnahmen. Die liberale Regierung werde fortsetzen, was sie in den vergangenen vier Jahren begonnen habe. Dazu gehörten die Kämpfe gegen den Klimawandel und Waffengewalt.
  • Der Windkraftausbau in Deutschland ist ins Stocken geraten. Nach Angaben der „Fachagentur Windenergie an Land“ gingen von Januar bis September dieses Jahres bundesweit knapp 150 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 500 Megawatt ans Netz. Dieser Wert wurde in den vergangenen fünf Jahren bereits im ersten Quartal erreicht. Im Jahr 2017 wurden noch mehr als 1.850 Anlagen mit einer Leistung von 5.500 Megawatt errichtet. 2018 waren es dann deutlich weniger als 800 neue Anlagen. Lange Genehmigungsverfahren und zahlreiche Klagen gegen den Ausbau sind die Hauptgründe für den Rückgang.

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