Analyse
08:45 Uhr, 17.06.2022

DAX® - 1.700 Punkte Kursverlust in 8 Tagen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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1.700 Punkte Kursverlust in 8 Tagen

Die charttechnischen Belastungsfaktoren des zuletzt nach unten aufgelösten Dreiecks bzw. der jüngst komplettierten Topbildung fordern beim DAX® unverändert ihren Tribut. So musste das Aktienbarometer gestern erneut scharfe Kursverluste von mehr als 400 Punkten hinnehmen. In den letzten acht Handelstagen sind die deutschen Standardwerte damit um 1.700 Punkte gefallen. Doch damit nicht genug der Hiobsbotschaften: Das gestrige Ausloten der runden 13.000er-Marke sorgt für ein Schließen des zuletzt immer wieder angeführten Aufwärtsgaps von Anfang März. Gleichzeitig ist der DAX® damit unter die nächste wichtige Unterstützung in Form der 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.210 Punkten) gerutscht. Ein Wiedersehen mit dem bisherigen Jahrestief von Anfang März bei 12.439 Punkten bleibt somit ein gleichermaßen bedrohliches wie realistisches Szenario. Bei all diesen Negativfaktoren zum Abschluss noch ein Hoffnungsschimmer: Die jüngste Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII) weist einen extrem hohen Bärenanteil unter den US-Privatanlegern von 58,3 % aus. Das ist etwa doppelt so hoch wie im historischen Durchschnitt!

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Beispielloser Kursverfall

Der Bruch der Kreuzunterstützung aus dem alten Basisaufwärtstrend seit 2008 (akt. bei 172,71), der 38-Monats-Linie (akt. bei 171,03) und den horizontalen Marken bei rund 168 hat seine Wirkung auf den Euro-BUND-Future nicht verfehlt. Sieben rote Monatskerzen in Folge zeugen von einem beispiellosen Kursverfall. In der Konsequenz stellt das Zinsbarometer gegenwärtig ein „fallendes Messer“ dar. Die erste Pflicht des Technikers ist deshalb die Suche nach möglichen Unterstützungen. Ein erster Halt ergibt sich möglicherweise im Bereich der 50 %-Korrektur der gesamten Aufwärtsbewegung von 2008 bis 2019 (144,69). Danach definieren die Tiefs von 2012 und 2013 bei gut 136 – verstärkt durch ein weiteres Fibonacci-Level (136,43) – einen weiteren wichtigen Auffangbereich. Der beschriebene Kursverfall hinterlässt aber auch Spuren im Verlauf diverser Indikatoren. Hervorheben möchten wir den trendfolgenden MACD, der historisch niedrig notiert. Der RSI ist auf Monatsbasis mit einem Wert von 22 sogar erstmals in der Geschichte in überverkauftes Terrain vorgestoßen.

Euro-BUND-Future (Kontrakt Sep 22) (Monthly)

Chart Euro-BUND-Future (Kontrakt Sep 22)

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Euro-BUND-Future (Kontrakt Sep 22)

Chart Euro-BUND-Future (Kontrakt Sep 22)

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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