Daumen hoch für das diesjährige „Zertifikate-Oskarchen“
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Das „offizielle“ Zertifikatejahr findet auch diesmal seinen geregelten Abschluss. War es vor kurzem noch der bereits zum fünften Mal von Verbandsseite ausgetragene „Derivatetag“, der quasi den Pflichtteil erledigte, so folgt im November mit der Verleihung der Zertifikate-Awards die Kür. Dabei gibt es in diesem besonderen Jahr gerade im strukturierten Anlagesegment eigentlich wenig zu feiern, nach der bereits im Vorjahr manifestierten Verschaukelung bei der Abgeltungssteuer, der öffentlichen Brandmarkung nach der Lehman-Pleite und dem Offenbarungseid vieler Teilschutzstrukturen im Zuge des aktuellen Finanzmarktcrashs. Kaum verwunderlich, dass sich die Organisatoren, DIE WELT, WELT am Sonntag, Scoach Europa und das Zertifikate-Journal, lange beraten mussten, um den feucht-fröhlichen „Branchen-Event“ in diesem Jahr nicht erstmals ganz ins Wasser fallen zu lassen. So sind auch bei der siebten Auflage wieder „Experten“ und Normalanleger aufgerufen, die begehrten „Staubfänger“ aus Acryl-Glas ihrer rechtmäßigen Bestimmung zuzuführen. Besondere Beachtung dürfte dabei wieder das vom Anlegervolk per Online-Abstimmung gewählte „Zertifikat des Jahres“ erhalten, das heuer logischerweise wohl eher aus dem Bereich der Short-Spekulation kommen dürfte. Aber siehe da, es finden sich im Kandidatenfeld neben diversen Reverse-Produkten auch verschiedene Garantie-Strukturen, darunter erstmals auch eine entsprechende Fondsvariante der HypoVereinsbank, sowie mit dem DAX RADA Open End Papier der UBS sogar eines der in diesem Jahr relativ wenigen am Markt erfolgreichen Strategie-Zertifikate. Selbst der aktuelle Volkswagen-Exzess findet bei dem Vontobel-Vertreter seinen Niederschlag. Auf den Ausgang der Publikumswahl darf man deshalb besonders gespannt sein, wobei das letzten Endes gekürte Produkt gerade auch diesmal wohl nur eine Momentaufnahme sein dürfte, wie schon im vergangenen Jahr das vielbeachtete Vietnam-Papier der Landesbank Berlin, das seitdem ins Bodenlose fiel. Am Ende zählt eben doch nur die Rendite. Im Einzelnen stehen heuer die folgenden zwölf Zertifikate zur Auswahl:
WKN |
Name |
Emittent |
Kurzbeschreibung |
BN1V8P |
Best Trigger Express |
BNP |
„Best-of“ Multi-Express |
DR1272 |
Daimler Safe-Zertifikat |
DRB |
Autobauer mit Garantie |
JPM9NR |
Danone/Nestle Discount-Zert. |
JPM |
Nahrungsmittel-Multi-Discount |
SFL22G |
DAX CP 100 Reverse-Lock-In |
OPP |
Reverse-Garanter mit Lock-In |
UB0C7S |
DAX RADA Open End Zert. |
UBS |
Long/short/Cash alles erlaubt |
UB06XQ |
Telekom One Step Protect |
UBS |
Spezieller Bonus-Garanter |
A0M7SN |
ES 50 Rolling Protect Fonds |
HVB |
Garantie im Fondsmantel |
HV5AC7 |
Porsche Opti-Anleihe |
HVB |
Deepest Porsche Bonus |
BHF2BR |
SAP Reverse Sprint |
BHF |
Doppeltes Short-Investment |
DB2SRT |
Short DAX Open End Zert. |
DB |
Klassiker für DAX-Bären |
VFP43T |
Volkswagen Relative Value |
VON |
VW St. gegen DAX Alphapapier |
CS00EL |
WTI Crude Oil Korridor Bonus |
CS |
Bonus mit zwei Schwellen |
Nicht weniger interessant dürfte auch die Wahl des „Zertifikate-Hauses“ des Jahres 2008 ausfallen und hier besonders unter dem Stichwort „DWS GO SAFE“ das Abschneiden des bisherigen Nischenanbieters DWS GO nach dessen jüngstem Vorstoß in Sachen Ausschaltung des Emittentenrisikos. Sicherlich ein Thema, das wohl erst im nächsten Jahr so richtig auf die Tagesordnung treten dürfte, wenn es die ersten Nachahmer auf dem Markt geben und sich die Finanzmarktkrise noch weiter verschärfen sollte.
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