Daten überraschen positiv - Wichtiger Widerstand in Parität EUR-USD bei 1.4350 fällt!
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Der Euro eröffnet heute (07.00 Uhr) bei 1.4390, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im US-Handel Höchstkurse bei 1.4445 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 95.20. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 136.95, während EUR-CHF bei 1.5275 oszilliert.
Der gestrige Tag lieferte einmal mehr den Beleg, daß Anzeichen einer verbesserten Konjunkturlage und damit implizit einer zurückgehenden Krisendynamik sich unterstützend auf den Euro auswirken.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die positiven Daten aus den USA kommen. Wir verweisen noch einmal auf das Thema Abschreibungen auf MBS/ABS durch europäische Fis-Rückführung der USD Kredite (USD-Käufe für europäische FIs), die Grundlage des USD-Anstiegs während der zunehmenden Krise waren.
Mit abnehmender Krise fallen diese USD-Käufe aus. Mit anderen Worten war der USD-Anstieg bis circa 1.25 Folge technischer Ineffizienzen und nicht endogener USD-Attraktivität!
Der Anstieg des Euros seit Frühjahr ist Ausdruck rückläufiger Abschreibungen auf "Toxic Waste" im Rahmen einer zunehmenden Stabilisierung der Weltwirtschaft und in der Folge auch einer Stabilisierung in den USA. Damit blieb aus dieser Ecke USD-Nachfrage aus der Rückführung der USD-Kredite zunächst sukzessive aus und versiegt nun verstärkt.
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone eröffnete gestern den positiven Datenreigen mit einem Anstieg von zuvor 42,6 auf nun 46,3 Punkte per Berichtsmonat Juli. Die Konsensusprognose war bei 46,0 Zählern angesiedelt.
Der Index legte damit auf den höchsten Stand seit August 2008 zu und liegt damit zeitlich gesehen auf einem Niveau vor dem "Lehman-Debakel". Der Teilindex für Neuaufträge stieg nachhaltig um 4,9 Punkte auf 49,8 Zähler und ist in Schlagdistanz zu dem neutralen Wert von 50 Punkten.
Der deutsche Index verzeichnete den stärksten Anstieg in der Geschichte dieses Index. Hier ging es um 4,8 auf 45,7 Punkte nach oben.
Die US-Bauausgaben sind per Juni unerwartet um 0,3% gestiegen. Analysten hatten mit einem Rückgang um -0,50% gerechnet. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von -0,9% auf -0,8% revidiert.
Der Blick auf den beigefügten Chart verdeutlicht in den letzten vier Monaten im Monatsvergleich eine Volatilität um die 0% Marke herum. Dieses Bild kann in Richtung einer Stabilisierung in diesem Sektor der US-Wirtschaft interpretiert werden. Fakt ist auf jeden Fall, daß sich dieses Muster positiv von dem vorhergehenden Muster abhebt.
Der US-ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe markierte per Juli mit einem Anstieg von zuvor 44,8 auf 48,9 Punkte den höchsten Stand seit 11 Monaten. Auch hier ist damit das Niveau vor dem "Lehman-Debakel" überschritten. Die Konsensusprognose war bei 46,2 Punkten angesiedelt. Mithin wurde hier die Prognose massiv überboten.
Die Subindices spiegeln dieses Ergebnis. Der Produktionsindex verbesserte sich von 52,5 auf 57,9 Punkte. Der Beschäftigungsindex legte von 40,7 auf 45,6 Zähler zu. Der Auftragsindex stieg von 49,2 auf 55,3 Punkte.
Der US-Automobilabsatz legte dank der Einführung einer Abwrackprämie deutlich um 16% zu.
Circa 250.000 KFZ wurden im Rahmen der Offerte des Gesetzgebers abgesetzt. Per Juli ergab sich auf annualisierter Basis ein Absatz in Höhe von 11,2 Mio. Kfz (Prognose 10,1 Mio.) nach zuvor 9,64 Mio. Kfz. Damit erreichte der Absatz das höchste Niveau seit September 2008.
Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen auseinandersetzen. Nachhaltige Marktwirkung sollte von den Daten nicht ausgehen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3970 -00 dreht den Bias auf neutral.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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