Kommentar
09:42 Uhr, 18.03.2009

Daten liefern übergreifend positive Akzente...

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3050 (07.30 Uhr) im Dunstkreis der in Fernost bei 1.3056 markierten Höchstkurse. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98.50. In der Folge oszilliert EUR-JPY bei 128.55, während EUR-CHF bei 1.5385 notiert.

Gestern lieferte das Datenbild aus Deutschland und den USA positive Akzente in Richtung stabilisierter bis leicht verbesserter Tendenzen.

Der deutsche ZEW-Index verbesserte sich per März von -5,8 auf -3,5 Punkte. Die Konsensusprognose war bei -8,0 Punkten angesiedelt. Ausgehend von Oktober letzten Jahres bei -63,0 Punkten stellte sich damit eine kontinuierliche Erhöhung ein.

Für die Eurozone stellt sich in der Tendenz ein identisches Bild dar. Hier kam es seit Oktober 2008 ausgehend von -62,7 Punkten zu einem kontinuierlichen Anstieg auf nun -6,5 Zähler.

Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechtert sich dagegen in Deutschland weiter. Hier kam es zu einem Rückgang von -86,2 auf -89,4 Punkte, während sich in der Eurozone eine leichte Zunahme von -91,0 auf -90,7 Punkte einstellte.

Der Markt fokussiert sich bei Sentimentindikatoren primär auf die Zukunftskomponente. Entsprechend ergaben sich hier entlastende Momente für den gesamten Finanzmarkt. Der Chart bietet darüber hinaus ein durchaus ermutigendes Muster mit einem "Double Bottom".

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Die US-Erzeugerpreise legten per Februar im Monatsvergleich um 0,1% zu. Analysten hatten einen Anstieg um 0,4% erwartet. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,6% nach zuvor -1,3%. Preisdruck ist im aktuellen Umfeld nicht ausgeprägt.

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Neubaubeginne per Februar setzten in den USA mit einer unerwarteten Zunahme um 22,2% im Monatsvergleich ein positives Signal. Es ergab sich ein Anstieg von annualisiert 477.000 auf 583.000 Objekte. Entscheidend war die Zunahme im Sektor "Multi-Family" von 124.000 auf 226.000 Einheiten. Euphorie kann damit jedoch nicht begründet werden. Das Niveau der Neubaubeginne erreicht nun den Dezemberwert. Im Jahresvergleich stellte sich immer noch ein Rückgang um 47,3% nach zuvor -55,2% ein. Gleichwohl kann das aktuelle Ergebnis als Indiz einer Stabilisierung interpretiert werden.

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In der Berichtswoche verbesserte sich der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" von zuvor -48 auf -47 Punkte. Der Chart erlaubt auch hier, von einer sich abzeichnenden Bodenbildung zu sprechen.

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EZB-Präsident Trichet betonte, dass die Inflationserwartungen signifikant gesunken seien. Das Thema Inflationserwartungen spielt für die EZB in der Ausrichtung der Zinspolitik eine elementare Rolle. Diese Verbalakrobatik eröffnet Raum für Zinssenkungsphantasie. Implizit kann diese Äußerung auch dahingehend interpretiert werden, dass der Druck auf die EZB, die zinstechnische Akkomodation zu erhöhen, verstärkt wurde.

Heute stehen einmal mehr US-Daten im Mittelpunkt. Wir verweisen auf die unten angeführte Datenbox.

Im Mittelpunkt steht der Offenmarktausschuss. Eine Veränderung der Zinspolitik ist nicht erwartet und auch kaum möglich.

Einmal mehr werden Finanzanalysten zu Verbalanalysten mutieren und damit den Oberen der Fed Respekt zollen. Hinsichtlich der Prognosetrefferquote der Fed mag das durchaus als ein ambitioniertes oder aber mindestens politisch korrektes Unterfangen interpretiert werden. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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