Kommentar
06:00 Uhr, 29.12.2007

Das schwierige 07er ist zuende - Und was sagt das Zyklikgesetz über 08er Jahre?

Bekanntermaßen ist Teil der (chart)technischen Analyse auch die Auswertung der Zeitdimension, also Saisonalitäten und Zyklen. Diese Zyklenanalyse stellt ein wichtiges Steinchen in dem riesigen Mosaik der Chartanalyse dar.

Einige Aussagen des großen Dekadengesetztes, welches auf der Auswertung des DOW Jones und S&P 500 Index beruht, halte ich für sehr durchschlagend. Die Aussagen sind tendenziell auch auf den DAX anzuwenden. Wenn Sie aber die Anwendung des Zyklikgesetztes auf DOW Jones und DAX miteinander vergleichen, werden Sie feststellen, dass es beim DOW Jones deutlich bessere Aussagen liefert.

Nach dem übergeordneten Dekadengesetz sind 03er und 05er Jahre starke Jahre für die Aktienmärkte. Wenn Sie den Kursverlauf vom DOW Jones in den vergangen Jahrzehnten auswerten, stellen Sie fest, dass das absolut zutrifft. Auch 2003 und 2005 konnte der Index deutlich ansteigen.

Das Dekadengesetz besagt darüberhinaus, dass 07er Jahre, - also Jahre, die mit einer 07 enden -, anfällig für Korrekturen ab Mitte des Jahres sind. Genau das war in 2007 wieder der Fall. Betrachtet man die Kursverläufe in den Indizes im Jahr 2007 wird man allerdings feststellen, dass wir Korrekturen unter zeitlichen Kriterien gesehen haben, weniger unter preislichen. Von seinem Jahreshoch hatte der DOW Jones zwischenzeitlich lediglich 10% abgegeben.

Im Folgenden nun schematisch dargestellt, der tendenzielle Verlauf vom DOW Jones während einer Dekade.

02er Jahre leiten einen Boden ein. In 02er Jahren kann also bereits gekauft werden.

In 03er und 05er Jahren steigt der Markt sehr stark.

Und in 07er Jahren muß mit Korrekturen gerechnet werden.

Laut dem Zyklikgesetz steigt der Markt in 08er und 09er Jahren weiter an. Allerdings kann ich dies so eindeutig nach Beschau des Kursverlaufs vom DOW Jones im langfristigen Zeitfenster nicht ganz bestätigen. Es gab eine ganze Reihe von schwachen 08er Jahren. Insofern wäre ich diesbezgl. etwas vorsichtig.

Mein Kollege, Frank Thönnißen, hat das Dekadenmuster an den US Aktienmärkten in einem ausführlichen Tutorial sehr schön beschrieben. Bitte hier klicken, um es zu lesen.

Überprüfen Sie die Aussagen des Zyklikgesetz mit dem Kursverlauf vom DOW Jones in der aktuell laufenden Dekade. Anbei der Linienchart von dem Index seit März 1997. Der Verlauf ist bisher idealtypisch. Top in 2000, dann ein schwaches 2001, anschließend ein erster Boden in 2002. 2003 und 2005 starke Anstiege und 2007 eine insbesondere zeitlich ausgedehnte Korrektur.

Es stellt sich die Frage nach dem Jahr 2008. Und hier wiederhole ich mich. 2008 und 2009 müßte es mit den Märkten weiter nach oben gehen. Allerdings ist diese Aussage mit Vorsicht zu genießen. Es gab in der Vergangenheit zu viele teilweise deutlich negative 08er Jahre.

2008 wird auch ein Wahljahr sein. In den USA buhlen bereits seit Monaten die Präsidentschaftskandidaten um die Gunst der Wählerschaft. Wahljahre sind in der Regel unter zyklischen Gesichtspunkten starke Aktienjahre. Insofern von einer anderen Seite der Zyklik ein doch relevantes positives Signal.

In diesem Kommentar beziehe ich mich ausschließlich auf die Auswertung der Zyklik. Ich mache noch keine präzisen Aussage zu meinem tatsächlichen charttechnischen Marktausblick 2008, bei dessen Erstellung wie gewohnt die Auswertung der Preisdimension, also Trends und Kursmuster, im Vordergrund stehen. Wobei das übergeordnete Bias von GodmodeTrader.de bekannt sein dürfte. Seit 2003 führen wir ein nahezu durchgehend ein bullisches bis stark bullisches Bias für die Aktienmärkte und sind damit bisher ziemlich gut gefahren. Nahezu alle bisher veröffentlichten charttechnischen Kursziele konnten erreicht werden.

Ich halte fest. Unter zyklischen Gesichtspunkten steht einem in 2008 weiter ansteigenden Aktienmarkt kein Argument entgegen. Es gibt vielmehr mittelgradige Argumente für steigende Aktien.Bitte hier klicken, um den langfristigen Verlauf vom DOW Jones zu laden.

Mein Traderteam und ich wünschen Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Möge das Jahr 2008 der Erde mehr Frieden und Glück bringen.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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