Kommentar
17:14 Uhr, 13.02.2015

Das schwarze Gold - Brent- und WTI-Öl im Big Picture

Der Februar kennzeichnet sich bislang durch einen starken Erholungsimpuls. Auch zum heutigen Wochenabschluss ziehen beide Öl-Sorten scharf an.

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Und zwar wie zuletzt im November des letzten Jahres unter der Big Picture Beschau anhand von Monatscharts. Damals wurde ja bereits ein weiterer Verfall präferiert, doch das sich das Öl bzw. die Öl-Preise beider Sorten dermaßen negativ entwickeln und selbst die damals durchaus existenten Unterstützungen ohne mit der Wimper zu zucken unterschritten, war schon ein Extrema.

Die Brisanz in Sachen eines weiteren Öl-Preisverfalls für diverse Öl-Förderländer wie Venezuela und anderen Ländern wurde ja bereits im November thematisiert. Hier nochmals eine Grafik dazu mit der Darstellung der Mindereinnahmen bei diversen Öl-Förderländern und einem Preis bei 80,00 USD je Barrel. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist hierbei klar, welche Einbußen diese Länder bislang verkraften mussten bzw. noch immer müssen.

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Doch was macht der Öl-Preis heute bzw. seither eigentlich. Daher wollen wir heute sowohl das US-Öl der Sorte WTI sowie das Nordsee-Öl der Sorte Brent unter die charttechnische Lupe in Big Picture Manier nehmen.

Den Anfang macht auch heute wieder das US-Öl der Sorte WTI. Zur bisherigen Retroperspektive: Der Preischart zeigt hier den Hochpunkt des Jahres 2008 bei 145,29 USD. Die damalige Finanzmarktkrise führte zu einer extrem scharfen Korrektur und so fiel das Öl auf ein Niveau von 33,87 USD zurück. Die Öl-Förderstaaten regierten entsprechend und mitsamt Drosselung der Förderquoten und Entspannung an den Finanzmärkten, machte sich der Preis wieder auf Niveaus über 100,00 USD je Barrel anzustreben. Kaum über 107,00 USD fand sich jedoch ein Widerstandslevel, welche mit dem Test vom Juni erneut bestätigte. Seither befindet sich WTI-Öl im Abwärtssog und hat aufgrund der Unterschreitung des Levels von 78,35 USD eine weitere Beschleunigung erfahren. Das Unterstützungsniveau um 65,00 USD bot dabei nicht den Halt, den man hätte unter technischen Gesichtspunkten erwarten können. Vielmehr rauschte der Preis im Dezember und Januar weiter in die Tiefe und fand erst bei 43,60 USD seinen vorläufigen Tiefpunkt im Sinne eines neuen Mehrjahrestiefs. Im Februar zeigt sich eine bislang unbekannte Kerze positiver Natur. Auch heute gewinnt das WTI-Öl wieder stark an Wert und deutet durchaus eine Erholungswelle an. Das Potenzial reicht hierbei bis zum ehemaligen Unterstützungsniveau von rund 65,00 USD, welches nunmehr als Widerstand aktiv ist. Ggf. kommt es sogar noch zu einem Test der Abwärtstrendlinie seit dem Sommerhoch 2014 knapp über 70,00 USD. Doch sollte man dort, zwischen 65,00 und 70,00 USD auf Signale einer möglichen Wiederaufnahme der übergeordneten Trendbewegung achten.

Einen nie auszuschließenden Abverkauf der bisher freundlichen Entwicklung muss im Sine des konditionellen Charakters der Märkte natürlich auch berücksichtigt werden. Ein Rückgang unter 46,50 USD wäre bspw. als Fortsetzung der Korrekturbewegung mitsamt Preistiefs bei 43,60 USD und darunter bis hin zum Tief aus 2009 bei 33,87 USD anzusehen.

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Betrachten wir nunmehr das Öl der Nordseesorte Brent. Ähnlich dem WTI konnte auch hier eine Unterstützung keinen Halt bieten. Der Bereich von 70,00 bis 73,00 USD wurde ebenso crashartig unterschritten wie die Marke von 65,00 USD beim WTI. Brent-Öl markierte in der Folge ein Mehrjahrestief bei 46,41 USD, bevor bereits noch im Januar eine Gegenbewegung startete. Der Februar kennzeichnet sich seither durchweg durch bullische Impulse und so könnte auch die Marke von 59,00 USD zurückerobert werden. Oberhalb dieser bleibt die Situation bullisch ausgerichtet mit einem Test des Levels jetzigen Widerstandsbereichs von 70,00 bis 73,00 USD. Dort sollte man dann, ähnlich dem WTI-Öl, auf das weitere Verhalten achten. Ein Ausbruch beim WTI-Öl über die Abwärtstrendlinie seit dem Sommer 2014, könnte auch hier eine Fortführung der Gewinne begünstigen. 80,00 USD und mehr scheinen dabei durchaus denkbar.

Das Gegenteil wäre natürlich der Fall, sofern Brent-Öl erneut unter die Marke von 50,00 USD zurückfällt. In diesem Fall wäre neben dem Januartief bei 46,41 USD eine weitere Verlustphase bis zum Tief vom Dezember 2008 bei 36,61 USD einzuplanen.

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Christian Kämmerer

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