Analyse
20:26 Uhr, 10.01.2018

Das scheint nicht wirklich zusammen zu passen!

Der europäische Aktienmarkt steht vor einer größeren Ausbruchbewegung, während der Dow Jones seit November 2016 kerzengerade ansteigt ...

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.609,83 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 25.347,59 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.609,83 Pkt (STOXX)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.347,59 Pkt (NYSE)

Chart1 zeigt das Big Picture des europäischen Leitindex. Seit dem Jahr 2000 korrigiert der Index unterhalb der rot gestrichelt markierten Widerstandslinie, - es ist die primäre Abwärtstrendlinie -, seitwärts. Seit Oktober des zurückliegenden Jahres wird diese wichtige charttechnische Hürde bei 3.600 Punkten erneut attackiert. Bisher erfolglos, was sich aber in den nächsten Wochen und Monaten noch ändern kann. Da diese Trendlinie wirklich jeder sieht und beachtet, kann man davon ausgehen, dass eine Ausbruchbewegung sehr unangenehm beginnen könnte. Es kann immer wieder "Shake Outs" nach unten geben, die Risikopositionen aus dem Markt kegeln.

Ein dynamischer, nachhaltiger Anstieg über 3.600 Punkte auf mehrfacher Wochenschlußkursbasis, generiert ein langfristiges Kaufsignal im Eurostoxx50 aus. Nach dekadenlangem Leerlauf und Warteschleifenfliegen könnte eine mehrjährige Aufwärtstrendphase entstehen.

Werfen wir aber einen Blick auf Chart2, der den Dow Jones zeigt. Der US amerikanische Aktienmarkt steht für über 50 % der Weltaktienmarktkapitalisierung, ist weltweit Schrittgeber. Fällt am US Aktienmarkt der Chipsektor, können Sie davon ausgehen, dass im asiatischen Handel ebenfalls Aktien aus dem Chipsektor fallen und am Folgetag ebenso am europäischen Aktienmarkt. Der Dow Jones folgt nicht dem Eurostoxx50, es ist andersherum. Der Eurostoxx50 korreliert tendenziell mit dem US Pendant positiv, der Eurostoxx50 folgt tendenziell dem Dow Jones.

Chart2 zeigt eindrucksvoll den steilen Kursanstieg im Dow Jones seit November 2016, dem Monat der Wahl Donald Trumps zum US Präsidenten. Man fragt sich als technisch ausgerichteter Händler, der stark relativ denkt, wie der Dow Jones Chart im Falle eines größeren Eurostoxx50 Ausbruchs aussehen würde. Es würde sich eine Anstiegsphase ergeben, die es so in der Geschichte des Dow Jones noch nicht gegeben hat.

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Eurostoxx50 CHART1 
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Dow Jones Industrial Average CHART2 
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Zuletzt war mehrfach von US Analysten (Jeremy Grantham von GMO und Bill Miller) zu hören, dass der US Aktienmarkt in einen "Melt Up" übergehen könne, also eine extreme Anstiegsphase. Wenn das, was wir seit Ende 2016 im Dow Jones sehen kein "Melt Up" ist, was ist es dann ?

Dow Jones Industrial Average
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5 Kommentare

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  • new-agens
    new-agens

    Das einzige, was mir dazu (Dow) einfällt, ist: Fahnenstangenchart. Erinnert mich momentan stimmungsmäßig an Ende Dezember 2007/Anfang Januar 2008: alles zu schön um wahr zu sein...Oder chartmäßig an die VW-Übernahme-Geschichte aus 2008. Glaube auch erst einmal an eine markige Korrektur von Minimum 10 Prozent im Dow, ehe der EuroStoxx im Dow-Gefolge über 3.600 steigt. Wenn überhaupt, dann erst ab März, sofern die italienischen Wahlen pro Euro und EU ausfallen. Und wer weiß: Vielleicht klappt ja sogar das nach einem geopolitisch famosen Jahr 2017, in dem - entgegen aller Befürchtungen - gar nix Wesentliches aus dem Ruder gelaufen ist. Wen juckt schon ein Krieg im Jemen?

    Mögliche Auslöser für die kurzfristige Dow-Korrektur, die ich spätestens ab nächste Woche erwarte? Steigende Zinsen, klar. Die koordinierten Verlautbarungen rund um den Globus lassen nun mal keinen anderen Schluss zu, da kann DT machen, was er will. Apropos: Dass Powell "sein Mann der niedrigen Zinsen" ist: never. Die FED lässt sich doch nicht von einem Neureichen mit Verfallsdatum sagen, wo es langgeht. Die lachen den aus.

    Sell on good or bad news nach den ersten Quartals-Berichten nächste Woche (und die Kollegen müssen zwingend liefern) - heißt: Geld wird vom Tisch genommen. Bröckelnde oder crashende Kryptos, das könnte sehr viel schneller gehen als alle denken, hat´s gestern vielleicht schon begonnen? Auch die Tatsache, dass eine Boeing nur steigt, weil sie steigt (und die Algos dann auf Kaufen drücken) macht mich skeptisch. Das Fortgeschreibe der Hausse hat schon bei ganz anderen (Tesla, Apple) nicht ewig gefluppt. Gehe short in den nächsten Tagen, vielleicht steigen Dow und Nasdaq ja noch ein bisschen, wäre klasse, komm ich günstiger dran.

    18:02 Uhr, 11.01.2018
  • plungeboy
    plungeboy

    Wenn man die Abwärtstrendlinie etwas dicker zeichnet, dann ist das noch kein Ausbruch - das könnte ein klassischer Fehlausbruch werden.

    14:50 Uhr, 11.01.2018
  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    Die letzten 14 Monate waren "extreme" die nächsten x-Monate werden laut Trump ja "tremendous" :-)
    Für mich wäre es kein Tabubruch wenn der Eurostoxx50 oder auch der DAX gegen einen fallenden Dow Jones ansteigen würde. Der Zusammenhang ist ja wenn nur statistisch messbar und nicht kausal.

    Ich habe den Eindruck die großen Techtitel und Boeing verzerren das Bild oder machen den Unterschied. Die wiegen zusammen soviel wie der Gesamte Eurostoxx50. Im Eurostoxx sind zudem die Titanen alter Tage vertreten Nokia; Eon; Deutsche Bank

    Apple 750 Mrd

    Microsoft 570 Mrd

    Alphabet 650 Mrd

    Amazon 520 Mrd

    Facebook 450 Mrd

    Boeing 250Mrd

    EuroStoxx50 3120 Mrd

    23:17 Uhr, 10.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • maykaefer
    maykaefer

    Ja, die Anstiegsphase, welche vermutlich bis ins vierte Quartal läuft, geht in die Geschichte ein, noch mehr was dann kommt. Es grüßt das Jahr 1987 !!!

    21:26 Uhr, 10.01.2018

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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