Kommentar
08:57 Uhr, 13.03.2015

Das Performance-Geheimnis der US-Aktien

Aktien steigen und steigen – vor allem in Europa. Die Outperformance gegenüber US Aktien in diesem Jahr wird jeden Tag deutlicher. Es gibt aber auch noch Chancen auf dem US Markt.

Erwähnte Instrumente

Der Dax hat seit Jahresbeginn 20% gewonnen. Seit dem Rezessionstief 2009 sind es sogar über 200%. In den USA beträgt die Performance in diesem Jahr bisher magere 0%. Seit dem Tief 2009 liegen S&P und Dax jedoch ziemlich genau gleichauf. Auf Sicht einiger Monate kann sich der Dax wahrscheinlich weiter von US Aktien absetzen. Deswegen sind US Aktien aber nicht gleich unattraktiv. Es gibt auch Outperformer unter den US Aktien. Man kann es sich sogar ganz einfach machen und einfach einen Index kaufen, der seit Jahren eine Outperformance zeigt. Die Wertentwicklung des Index ist sogar so gut, dass der Dax vom aktuellen Niveau noch einmal 55% steigen müsste, um eine ähnliche Performance auszuweisen.

Das Geheimnis dieses Outperformers unter den US Indizes sind Aktienrückkäufe. US Unternehmen haben eine lange Tradition eigene Aktien zurückzukaufen. 2014 lag das Gesamtvolumen bei ca. 550 Mrd. USD. 2015 könnte noch einmal ein Rekordjahr werden. Es deutet sich ein sehr gutes erstes Quartal an. Es könnte das beste Quartal aller Zeiten werden. Das Volumen der Rückkäufe könnte bei knapp unter 200 Mrd. liegen.

Die Rückkäufe haben für Aktionäre einen hohen Wert. Kauft das Unternehmen eigene Aktien, dann sorgt es für zusätzliche Nachfrage und Liquidität. Anleger, die Verkaufen wollen, finden im Unternehmen selbst einen willigen Käufer. Gleichzeitig reduziert sich die Menge an frei handelbaren Aktien. Die Gewinne pro Aktie steigen. Selbst wenn das Unternehmen in absoluten Zahlen seinen Gewinn nicht mehr steigern kann, kann der Gewinn pro Aktie nach wie vor einen Aufwärtstrend zeigen, weil einfach die Zahl an Aktien schrumpft.

Wie lukrativ das für Anleger alles ist, wenn sie die Aktien einfach kaufen und halten, zeigt der Vergleich vom S&P 500 und dem S&P Buyback Index. Der S&P 500 hat seit 2009 knapp 200% zugelegt. Der S&P Buyback Index selbst hat 317% vorzuweisen. Wären dann noch Dividenden reinvestiert worden, dann stünden fast 400% Gewinn auf dem Kurszettel. Davon ist der Dax noch ein sehr großes Stück entfernt.

Den Buyback Index selbst kann man nicht direkt kaufen. Es gibt allerdings den PowerShares Buyback Achievers ETF (ISIN: IE00BLSNMW37). Dieser kommt der Performance des Buyback Index sehr nahe. Wer nach einem passiven Investment in US Aktien sucht, der kann den allgemeinen Markt deutlich hinter sich lassen, wenn er sich auf Unternehmen mit Aktienrückkäufen verlässt. Die Outperformance könnte natürlich auch nur Zufall sein. Die Logik dahinter macht allerdings Sinn und seit es den Buyback Index gibt, zeigt er eine konsistente Outperformance ohne Ausnahme.

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2 Kommentare

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  • GeBa96
    GeBa96

    Über amerikanische Aktien kann man sich viel besser informieren als über deutsch oder europäische Werte, deshalb kaufe ich auch meistens diese, da findet man auch immer Kaufsignale oder Verkaufssignale und entsprechende Charts, Godmode ist da vielleicht schon etwas weiter

    20:39 Uhr, 12.03.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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