Das Niveau oberhalb von 1.43 bleibt ein gutes Widerstandsfeld - US-Daten a "mixed bag"!
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Erwähnte Instrumente
Der Euro eröffnet heute (07.40 Uhr) bei 1.4165, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel zunächst Höchstkurse bei 1.4304 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 94.20. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 133.50, während EUR-CHF bei 1.5235 oszilliert. Wir haben mehrfach darauf verwiesen, daß wir für die Sommerferienphase eine Seitwärtsbewegung erwarten.
Zu schnelle Bewegungen an den Märkten passen nicht zur nachhaltig gelebten Agenda der Stabilisierungs- und Interventionsmaßnahmen auf G-10 Basis. Sukzessive Bewegungen, die keinen Krisencharakter implizieren, sind dagegen als unproblematisch zu klassifizieren.
Das Thema Seitwärtsbewegung in der "Sommerpause" gilt vor allen Dingen für die Parität EURUSD.
Dabei fällt auf, daß sich der Euro oberhalb von 1.43 schwer tut. Anders ausgedrückt ergibt sich dort ein signifikantes Widerstandsfeld, aus welchen Gründen auch immer.
Konsequenterweise sollte nun die Unterstützung bei 1.40 einem Test unterzogen werden. Wir erachten die gegenwärtige Seitwärtsbewegung in einer Maximalbandbreite zwischen 1.38 - 1.44 als ein Vorspiel für die Jahresendrally des Euros gemäß unserer Jahresprognose 2009.
Dabei ergibt sich ein asymmetrisches Risiko eines vorzeitigen Ausbruchs auf der Oberseite der Bandbreite.
Gestern fokussierte sich der Finanzmarkt auf das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" per Juli.
Dieser Fokus erscheint sachlich unzureichend fundiert auszufallen, einerseits im Hinblick auf eine nähere Analyse des Verbrauchervertrauens als auch andererseits bezüglich der Signifikanz der übrigen Veröffentlichungen.
Bei dem Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" ergab sich ein nicht erwarteter Rückgang von zuvor 49,3 auf nun nur noch 46,6 Punkten. Die allzu optimistische Konsensusprognose war bei 49,0 Punkten angesiedelt.
Vor dem Hintergrund des Rückgang des Pendants der Uni Michigan per Juli von mehr als 70 auf 66 Punkte erscheint der Rückgang bei dem Verbrauchervertrauen des "Confernece Board" nicht wirklich erstaunlich stark auszufallen.
Das gilt auch hinsichtlich der Entwicklung der von uns favorisierten Messgröße des "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index". Dieser letztere Index signalisiert seit geraumer Zeit eine Bodenbildung des Verbrauchervertrauens, mehr nicht.
Ultimativ ergeben sich nun tendenziell identische Signale bei den drei Varianten der Uni Michigan, des "Conference Board" und des "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index".
"ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index"
Verbrauchervertrauen "Conference Board"
Verbrauchervertrauen Uni Michigan
Wenden wir uns nun den wirklich signifikanten Veröffentlichungen des gestrigen Tages zu: Der "S&P/Case-Shiller ® Home Price Index" lieferte per Berichtsmonat Mai eine handfeste Überraschung.
Im 20-Städtevergleich kam es zu einem Anstieg um +0,5% nach zuvor -0,6% auf Monatsbasis. Die Konsensusprognose war bei -0,5% angesiedelt. Hier ergab sich der erste Anstieg auf Monatsbasis seit Sommer 2006. Die Divergenz zur Konsensusprognose ist prononciert.
Im Jahresvergleich führte dieses Monatsergebnis zu einem Rückgang um -17,1%. Hier war die Prognose bei -17,9% nach zuvor -18,1% angesiedelt.
Mithin ist genau diese Veröffentlichung, die ein verstetigendes Signal für die konjunkturelle Gesamtlage darstellt, die maßgeblich Überraschung.
Viele und vor allen Dingen im "Mainstream" maßgebliche Konjunkturauguren betonen immer wieder, daß eine Gesundung der US-Wirtschaft eine Trendwende am Wohnimmobilienmarkt als Voraussetzung braucht. Haben diese Protagonisten gestern etwas übersehen?
Hier soll nicht Euphorie geschürt werden. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Eine unerwartete Schwalbe in diesem Sektor ist jedoch besser als ein toter Vogel und hat fraglos mehr Signifikanz als quasi "old news" vom "Conference Board", wie zuvor dargestellt.
Die zweite positive Überraschung wurde im Rahmen der Veröffentlichung des Richmond Fed Manufactruing Index" per Berichtsmonat Juli präsentiert und umgehend vom Finanzmarkt (Aktien, Renten, Korrelation: Stabilisierung/Reflation = fester Euro) ignoriert. "Chapeau".
Der "Composite Index" legte unerwartet von +6 auf +14 Punkte zu. Die Konsensusprognose war bei +8 Punkten angesiedelt. Hier stellte sich der fünfte Anstieg in Folge ausgehend von -51 Punkten ein. Das aktuelle Ergebnis ist der höchste Indexwert seit September 2007!
Die Subindices spiegelten dieses Ergebnis. Der Auslieferungsindex legte von +2 auf +16 Zähler zu. Der Auftragsindex verbesserte sich von +16 auf +24 Punkte. Der Blick auf den Chart läßt keine Fragen offen.
Bezüglich der heute zu veröffentlichenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen beschäftigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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