Kommentar
13:31 Uhr, 20.02.2020

Das neue Space Race hat begonnen!

Die Aktien von Virgin Galactic haben sich seit Anfang Februar im Kurs verdoppelt und sind allein am Mittwoch um 23 Prozent nach oben geschossen. Elon Musk ist unterdessen mit seiner Firma SpaceX dabei, tausende von Satelliten im Erdorbit zu platzieren.

Erwähnte Instrumente

  • Virgin Galactic Holdings Inc. - WKN: A40EFX - ISIN: US92766K4031 - Kurs: 37,350 $ (NYSE)

Früher war das Rennen ins Weltall ein Rennen zwischen Nationalstaaten. Inzwischen ist das Space Race zu einem Rennen zwischen privaten Unternehmen mutiert. Aber die privaten Weltraumfirmen machen nicht einfach dort weiter, wo andere, nämlich die staatlichen Weltraumagenturen, aus Kostengründen aufgehört haben. Zwar profitert etwa Elon Musks Firma SpaceX von Aufträgen der US-Weltraumagentur NASA bei der Entwicklung neuer bemannter Missionen, die im kommenden Jahrzehnt auch wieder zum Mond und womöglich sogar zum Mars führen sollen. Doch die drei Milliardäre Elon Musk, Richard Branson und Jeff Bezos haben ein Ziel, die weit über das hinausgeht, was staatliche Weltraumagenturen bisher auf die Beine gestellt haben.

Die Vision: Der Weltraum soll irgendwann für Privatpersonen und Unternehmen so leicht zugänglich sein, wie es heute ferne Länder sind. Das ist das erklärte Ziel aller drei Milliardäre. Mit ihren Firmen SpaceX (Elon Musk), Vigin Galactic (Richard Branson) und Blue Origin (Jeff Bezos) haben die drei Superreichen eine neue Industrie begründet, die gerade dabei ist, den Kinderschuhen zu entwachsen.

Dabei haben die "New-Space"-Firmen schon heute das Kunststück fertig gebracht, dass die Kosten für unbemannte Missionen ins All deutlich gesunken sind. Blue Origin und SpaceX etwa haben wiederverwendbare (da kontrolliert vertikal landende) Raketenstufen entwickelt und erstmals eingesetzt. Durch Innovationen wie diese und Effizienzsteigerungen sind die Kosten für die Platzierung von Satelliten im niedrigen Erdorbit so stark gesunken, dass etwa die europäischen Raketen Ariane 5 und auch die neuentwickelte Ariane 6 viel zu teuer und kaum noch wettbewerbsfähig sind. So kostet der Start einer Ariane-5-Rakete mit einer Nutzlast von rund 22 Tonnen in den niedrigen Erdorbit rund 170 Millionen Dollar. Die Falcon 9 von SpaceX bringt hingegen 23 Tonnen Nutzlast für nur 62 Millionen Dollar in einen niedrigen Erdorbit.

Eine erste kommerzielle Anwendung mit riesigem Potential gibt es bereits: SpaceX will im Rahmen des "Starlink"-Programms bis 2027 tausende kleine Mini-Satelliten im niedrigen Erdorbit platzieren und damit einen weltweiten Breitband-Internetzugang anbieten, gerade auch in Regionen, in denen bisher kein Internetzugang zur Verfügung steht. Die ersten 300 der Satelliten befinden sich bereits im Orbit und der Internetzugang über Starlink soll in den USA bereits ab diesem Jahr angeboten werden.

SpaceX und Blue Origin sind bisher nicht börsennotiert und ein Börsengang ist auch nicht absehbar. Anders aber Virgin Galactic. Die Aktien des Unternehmens, das ab dem laufenden Jahr erstmals Menschen gegen Geld in den Weltraum befördern will, sind seit Oktober 2019 börsennotiert und haben sich seit Jahresbeginn im Kurs verdreifacht.

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Allein am Mittwoch ging es um 23,3 Prozent nach oben. Seit Anfang Februar hat sich der Kurs verdoppelt! Nach Angaben des Brokers Fidelity Investments waren die Aktien von Virgin Galactic am Mittwoch sogar die bei ihren Kunden beliebteste Aktie überhaupt, noch vor Tesla und Apple. Umso bemerkenswerter, dass die Papiere an deutschen Börsen bisher nicht handelbar sind.

Die Anzeichen dafür, dass Virgin Galactic bereits in diesem Jahr die ersten zahlenden Kunden auf suborbitalen Flügen in den Weltraum und zurück befördern wird, haben sich in den letzten Wochen verdichtet. Das war offenbar der Hauptgrund dafür, dass die Aktien zuletzt so explodiert sind.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Visionen von Musk, Branson und Bezos tatsächlich in die Realität umsetzen lassen. Eines haben die Weltraum-Milliardäre allerdings bereits geschafft: Sie haben es geschafft, die breite Masse der Anleger für ihre Ideen zu begeistern.

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17 Kommentare

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  • Joe.
    Joe.

    ja so eine Virgin Galactic verliert dann auch 25% innerhalb einer Stunde, gut dass diesmal nichts passiert ist

    10:04 Uhr, 21.02.2020
  • wolp
    wolp

    Na ist doch prima, dass immer mehr dabei sind wenn es um Utopien geht. Und dann wird es Realität, wir Menschen müssen träumen. So kann die Welt ein besserer Platz werden. Merci

    22:03 Uhr, 20.02.2020
  • DayAfter
    DayAfter

    Einmal mehr die Satelliten Story. Es ist ein reines Verlustgeschäft, das sollte man inzwischen Wissen. Auch die selbstfahrenden Autos, werden wir für die Breite noch in 10 Jahren nicht sehen. Die Blindheit ist ein wirkliches Problem geworden. Man verschwendet das schnell Verdiente Geld wie noch nie, der Kollaps würde ohne NB's bereits stattfinden. Die Märkte sind nach unten leer. Wann wird das Geschehen endlich wieder dem Markt überlassen und das zu billige Geld gestoppt.

    20:34 Uhr, 20.02.2020
  • WilfriedHuebner
    WilfriedHuebner

    Warum hat diesen Wert keiner der Guidants Experten bei $10 empfohlen? Noch nicht einmal der berühmte TecTrader. Schande. :-)

    16:12 Uhr, 20.02.2020
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Wer kennt noch Schweine im Weltall ?

    15:33 Uhr, 20.02.2020
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Der Sezessionär
    Der Sezessionär

    Bin seit 20$ dabei .... Und Herr Baron , es ist nicht empfehlenswert Us, Aus .Cad Aktien ausserhalb ihrer Heimatbörsen zu handeln !

    Es ist immer viel teurer ! Nebenkosten , Kurse , alles ! Habe meine 50 VG in NY für 2,68 € gekauft ! Endpreis !

    Ich weiß Sie wissen das . Deswegen meine Verwunderung nach dem Ruf nach Deutschen Börsen , allein die Geld brief Stellung ein Unding in BRD !

    15:09 Uhr, 20.02.2020
  • Chamäleon
    Chamäleon

    der den Fahrstuhl baut gehört die Zukunft.....😎

    https://www.esa.int/Space_in_M...

    14:46 Uhr, 20.02.2020
  • Joe.
    Joe.

    Vielleich bekomme haben wir in unserem Dorf dann auch Internet

    14:26 Uhr, 20.02.2020
  • Joe.
    Joe.

    Ich bin auch begeistert

    14:24 Uhr, 20.02.2020

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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