Das dürfte alle überraschen! Neues Allzeithoch wahrscheinlich?
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.957,63 Pkt (S&P)
Der US-Aktienmarkt ist auch für uns der Impulsgeber Nummer eins und im Bärenmarkt des langsam auslaufenden Jahres 2022 konnten sich die US-Indizes zuletzt spürbar erholen, zumindest die Standardwerte. Die Technologiewerte müssen wir an dieser Stelle ausklammern, denn diese stehen immer noch schwach da. Trotzdem gehen viele Marktteilnehmer und Analysten auch bei den Standardwerten davon aus, dass uns neue Bärenmarkttiefs drohen. Uns erwartet ein schwieriges Jahr 2023, oder?
Darum sollen die Kurse wieder fallen!
Im Zusammenhang mit dem noch kommenden neuen Bärenmarkttief ist mir in den vergangenen Tagen immer wieder ein Argument über den Weg gelaufen. Demnach sollen es Aktien schwer haben, solange wir uns in einem Zinsanhebungszyklus befinden. Es wird argumentiert, dass die Märkte momentan eine Verlangsamung im Zinszyklus feiern, als wäre der gesamte Zyklus schon beendet. Das ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr sollen die Zinsanhebungen in den kommenden Monaten lediglich geringer ausfallen. Es sind und bleiben aber immer noch Zinserhöhungen.
Mit Blick auf die Märkte, so die Analysten, sei es vor diesem Hintergrund schwierig bis unmöglich, dass Bärenmarkttief bereits gesehen zu haben. Um dies zu untermauern, werden auch historische Vergleiche herangezogen. In solchen Vergleichen zeigt sich aber vor allen Dingen eines: Vorsicht bei absoluten Aussagen. So ist zum Beispiel in der von Clemens Schmale veröffentlichten Grafik in seinem Artikel „Anleger wetten auf ein seltenes Ereignis“ besonders eine Phase auffällig, wo es aus einem Bärenmarkt heraus, mitten im Zinsanhebungszyklus zu einer neuen Rally und anschließend zu neuen Mehrjahreshochs gekommen ist. Mir ist in diesem Zusammenhang sofort die Phase zum Ende des Zweiten Weltkrieges aufgefallen. Der S&P500 befand sich in einem Bärenmarkt und erreichte sein Tief, bevor die letzte Zinsanhebung erfolgte.
Auch mein Kollege Alexander Paulus hat schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass man nicht unbedingt Angst vor Zinserhöhungen haben muss. Es gibt durchaus Argumentationen, mit denen die Kurse am Aktienmarkt kräftig zulegen können und das, obwohl die Zinsen steigen: Zinserhöhungen-Grund zur Angst?
Auf zu neuen Allzeithochs?
Trotz oder gerade wegen der aktuellen Rally mahnen viele Analysten zur Vorsicht. Mit Blick auf 2023 scheint das Sentiment bärisch zu sein. Man geht von einem neuen Tief aus. Bis vor geraumer Zeit war ich der gleichen Meinung. Mit der jüngsten Entwicklung kommen jedoch einige Zweifel auf. Fakt dürfte sein, dass das größte Überraschungsmoment auf der Longseite liegt. Mal Hand aufs Herz, wer rechnet in den kommenden Monaten schon mit einem neuen Allzeithoch bei den Standardwerten?
Zugegebenermaßen fällt auch mir ein solches Kursziel nicht als erstes ein. Trotzdem würde ich mich als Trader und Anleger darauf vorbereiten. Dies bedeutet vor allen Dingen, ein solches Szenario zumindest auf dem Schirm zu haben. Selbst wenn es momentan noch nicht das Wahrscheinlichste ist, ist es besser, vorbereitet zu sein als später dem Markt hinterherlaufen zu müssen.
Mein persönliches Fazit: Ich gehe noch einmal von einem Angriff der Bären und damit tieferen Kursen als den jetzigen aus. Ob dies jedoch zwangsläufig zu einem neuen Bärenmarkttief führen wird, lasse ich offen. Die Entwicklung auf der Inflationsseite dürfte dabei genauso eine Rolle spielen, wie die wirtschaftliche Entwicklung und das Sentiment bzw. die charttechnische Verfassung. Ich versuche mich in meinen Erwartungen nicht zu sehr auf eine Seite zu fokussieren, um offen für die tatsächliche Entwicklung zu sein. Letztlich bin ich als Trader und Investor mehr Manager denn Wahrsager. Aktuell mögen die Risiken noch überwiegen, aber das kann sich schnell ändern.
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Wer auf den potenziellen Weltuntergang (3. Weltkrieg) wetten will kann das ja gerne machen, ist aber sinnlos, denn diese Wette löst einem dann keiner mehr ein.
Der Unterschied ist, dass wir uns nach wie vor in einem Konflikt befinden, der den 3. Weltkrieg provoziert und lediglich eine Art Verdrängung eingetreten ist. Ein Allzeithoch sehe ich nur im Zusammenhang mit einer Auflösung der Auseinandersetzung.
Ist mir als Paradebeispiel auch sofort eingefallen, der Bärenmarkt nach dem 2. Weltkrieg 😉