Daimler will mit aggressiver Modelloffensive voll durchstarten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
Detroit/ Stuttgart (BoerseGo.de) - Daimler-Chef Dieter Zetsche will einem Pressebericht zufolge mit einer ambitionierten Modelloffensive den Konzern zu alter Stärke zurückführen. Bereits im Jahr 2018 soll aus dem Rückstand gegenüber den deutschen Rivalen BMW und Audi ein Vorsprung werden, berichtet das „Handelsblatt“ am Dienstag unter Berufung auf Firmenkreise. In diesem Jahr endet auch Zetsches neuer Fünf-Jahres-Vertrag als Vorstandschef. Den ursprünglichen Plänen zufolge wollten die Schwaben erst im Jahr 2020 wieder den Anschluss an die deutsche Oberklasse-Konkurrenz aus Bayern schaffen.
Aktuell liegt Daimler bei Absatz und Rendite noch deutlich abgeschlagen auf Platz Drei. Während Mercedes den Absatz im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 1,32 Millionen Autos anheben konnte, legte BMW um 11,6 Prozent auf 1,54 Millionen Autos kräftig zu. Audi meldete ein Plus von 11,7 Prozent auf 1,46 Millionen Auslieferungen. Auch bei der Rendite liegen die Konkurrenten vor Mercedes. In den ersten drei Quartalen 2012 erwirtschaftete die Pkw-Sparte von Daimler eine Umsatzmarge von 7,7 Prozent. BMW und Audi schafften 10,9 beziehungsweise 11,2 Prozent.
Mit der neuen Modelloffensive wolle Zetsche den Negativtrend brechen, schreibt das Handelsblatt weiter. So werde neben der neuen E-Klasse im Januar auch der Kompaktwagen CLA auf den Markt kommen. Im margenstarken Topsegment solle es in den kommenden Jahren bis zu sechs S-Klassen-Varianten geben, darunter auch extra-langen Viertürer nach Art des Pullman. Die S-Klasse sei mit einer Rendite von rund 20 Prozent einer der wichtigsten Gewinnbringer im Konzern. Schließlich wolle Zetsche in der Kompaktklasse mit künftig fünf statt zwei Modellen den Absatz mehr als kräftig anheizen.
Vor allem im Wachstumsmarkt China hatte Daimler zuletzt große Schwierigkeiten. Mit einem neuen Management und einer Restrukturierung wollen die Stuttgarter nun neu aufdrehen. Zetsche gab zu, dass Daimler Probleme mit dem Vertrieb in China hat. Schon in diesem Jahr werde man hier aber Verbesserungen sehen, versprach er. Um seine wacklige Position in der Volksrepublik zu stärken, prüfe Daimler zudem eine Beteiligung am chinesischen Autobauer BAIC, heißt es laut Handelsblatt in Finanzkreisen. Die Schwaben bauen mit der chinesischen Firma bereits drei Modelle. Laut dem Branchenmagazin „Automobilproduktion“ hat Daimler bereits indirekt bestätigt, dass sich der Stuttgarter Konzern an seinem chinesischen Partner BAIC beteiligen könnte, wenn dieser an die Börse geht. „Im Zusammenhang mit den BAIC-Plänen müssen wir verhandeln, welche Rolle Daimler hier spielen könnte“, wird Zetsche in Detroit zitiert. BAIC strebe an die Börse, Daimler unterstütze das. Darüber gebe es Verhandlungen.
Jüngst aufgekommene Spekulationen über einen möglichen Einstieg des chinesischen Staatsfonds CIC bei Daimler wies Zetsche am Dienstag aber zurück. Über einen Einstieg gebe es keine Gespräche, und er habe auch keine Informationen über ein solches Vorhaben, sagte der Daimler-Chef in Detroit. Der Staatsfonds hält gut ein Prozent der Daimler-Aktien, und chinesische Medien hatten spekuliert, CIC könne diesen Anteil kräftig aufstocken. Den Stuttgartern fehlt bislang ein Großaktionär, wie ihn BMW und Volkswagen haben.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.