DAB Depot-Contest 2011: Haser Vermögensverwaltung
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„Mit einer erzielten Performance von rund neun Prozent und einem mittleren Platz, im Vergleich zu größeren renommierten Kollegen, waren wir recht zufrieden“, blickt Vermögensverwalter Frank Haser auf das Jahr 2010 zurück. Ein durchaus vorzeigbares Ergebnis, zumal die 2001 gegründete GmbH mit gegenwärtig 200 Mandanten – zum Großteil Privatpersonen – zum ersten Mal bei dieser Leistungsschau der Vermögensverwalter dabei ist.
Die Geschäftsführer Jana und Frank Haser entschieden sich für eine Teilnahme in der ausgewogenen und in der chancenorientierten Kategorie. Obwohl sich die beiden Vermögensverwalter in Mühlheim am Main einer eher konservativen Strategie verpflichtet fühlen, beteiligten sie sich nicht in der entsprechenden Kategorie des Depot-Contests, denn, so Frank Haser: „Eine möglichst hohe Flexibilität bei der jeweiligen Depotausrichtung ist aus unserer Sicht ein wesentlicher Faktor für den von uns nachhaltig angestrebten Anlageerfolg, insbesondere bei dem heute von heftigen Ausschlägen geprägtem Bild der Kapitalmärkte.“
Vor welche Schwierigkeiten das Jahr 2011 Vermögensverwalter gestellt hat und wie Klippen umschifft werden konnten, berichtet Frank Haser im Interview. Statt auf Prognosen zu vertrauen, baut Haser auf die eigene Erfahrung und belastbare wirtschaftliche Kennzahlen. So unterzieht er Unternehmensbilanzen einer eingehenden Prüfung, setzt aktuell auf die Aktien eines Dialysespezialisten und eines Dämmstoffherstellers. Auch physisches Gold bleibe als Währungsersatz lukrativ.
Im von der DAB bank, Focus-Money und n-tv veranstalteten DAB Depot Contest – die BörseGo AG ist Medienpartner – soll eine Million Euro möglichst gewinnbringend angelegt werden. Angetreten wird in drei Ligen, die von „Sicherheit“ mit einer maximalen Aktienquote von 20 % über „Ausgewogen“ bis hin zu „Chance“ mit höheren Aktienquoten, aber auch höheren Risiken, reichen. Privatanleger können die Strategien der Profis im Internet verfolgen.
IINTERVIEW MIT FRANK HASER: „Es fällt derzeit äußerst schwer, überhaupt einen gewissen Trend an den Kapitalmärkten auszumachen“
Herr Haser, welche Alleinstellungsmerkmale hat Ihre Vermögensverwaltung?
Jeder Kunde hat bei uns das Recht, nach ausführlichem Kennenlernen, ein nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zusammengestelltes Depot zu erhalten. Unsere Anlageentscheidungen werden völlig autark getroffen und sind nicht an Produkte bestimmter Banken oder Investmenthäuser gebunden.
Welchen Anspruch haben Sie in Ihrer Arbeit gegenüber Ihren Kunden?
Unser Ziel ist es zu versuchen, in jeder Marktlage eine positive Rendite zu erwirtschaften, wobei der Kapitalerhalt höchste Priorität hat. In diesem Jahr scheint es so, als ob wir dieses Ziel nicht vollständig erfüllen können. Hauptgrund hierfür ist die augenblickliche Unsicherheit an den Kapitalmärkten, die wohl immer noch nicht vollständig ausgestanden ist.
In Phasen wie diesen ist es wichtig, möglichst wenig an Substanz in den Kundendepots zu verlieren, um in künftigen Aufschwungphasen wieder wachsen zu können. Die tatsächlichen Ergebnisse unserer über mehrere Jahre betreuten Kundendepots belegen uns, dass wir unser gesetztes Ziel langfristig bisher stets erreicht haben.
Worauf haben Sie im Depot-Contest 2011 besonders gesetzt?
2011 sind die Kapitalmärkte überwiegend von politischen Entscheidungen geprägt gewesen. Da politische Entscheidungen unkalkulierbar sind, lässt sich gegenwärtig aus unserer Sicht leider kein nachhaltiger Trend an den Kapitalmärkten ableiten. Aus diesem Grund haben wir uns in den Depots breit aufgestellt und sind schwerpunktmäßig in Unternehmensanleihen, ausgesuchten Mischfonds, physischen Rohstoffen und Liquidität positioniert.
Auf welche Aktien setzen Sie aktuell?
In einem von Angst und Verunsicherung geprägten Umfeld erscheinen uns viele Unternehmen unter Bewertungs- und Dividendengesichtspunkten äußerst lukrativ. Dennoch halten wir es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um uns auf breiter Front zu positionieren. So sehr wir langfristig von den Investmentchancen in ausgewählte Aktien überzeugt sind, so vorsichtig und zurückhaltend beurteilen wir deren kurzfristige Chancen im verbleibenden Jahr. Im laufenden Contest sind wir seit einigen Wochen lediglich in zwei Unternehmen direkt investiert. Zum einen in FMC, ein weltweit führender Anbieter im Bereich der Dialyse; mit defensivem Geschäftsmodell und bisher kontinuierlichem Wachstum bei großer Planungssicherheit. Desweiteren sind wir in Sto investiert, ein überwiegend in Familienbesitz befindlicher Dämmstoffhersteller aus dem Schwäbischen, der insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiepreise sowie staatlicher Fördermaßnahmen für die energetische Sanierung profitieren dürfte.
Welche Trends sehen Sie 2012?
Ehrlich gesagt, fällt es uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt äußerst schwer, überhaupt einen gewissen Trend an den Kapitalmärkten auszumachen. Dessen ungeachtet haben wir persönlich in den letzten Jahren immer wieder feststellen müssen, dass sich von vielen Finanzfachleuten im Vorfeld aufgezeigte Prognosen über die künftige Entwicklung an den Kapitalmärkten, im Nachhinein als falsch herausstellten. Wir sind der Meinung, dass man zu Beginn des neuen Jahres erst einmal weiter abwarten sollte, bis sich tatsächliche Trends ableiten lassen. Etwa wenn vorgelegte Unternehmenszahlen belegen, dass ein erneutes Abgleiten in eine Rezession unwahrscheinlich wird. Weil die Verschuldungsprobleme diverser Staaten im neuen Jahr nicht gelöst sind, sind wir überzeugt, dass physisches Gold weiter als lukrativer Währungsersatz zulegen sollte. Angesichts des bereits seit mehreren Jahren vollzogenen Anstiegs sollten Neuanlagen allerdings immer wieder auf Schwächephasen des Metalls zurückgestellt werden.
Den aktuellen Stand des DAB Depot-Contests können Sie hier einsehen.
Das Interview führte Helge Rehbein.
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