Credit Suisse: Konjunkturoptimistisch
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Zürich (BoerseGo.de) - „Das die Konjunkturerholung kommt, steht fest“, schreibt Stefan Keitel, Chief Investment Officer (CIO) der Credit Suisse in einer Markteinschätzung. Da die Wirtschaftsindikatoren weiter steigen, deute vieles darauf hin, dass die Rezession sich im Laufe des Jahre ihrem Ende nähere. Sorgen bereiten ihm einzelne Indikatoren wie der US- Einkaufsmanagerindex und der Index des verarbeitenden Gewerbes, die noch immer auf sehr niedrigen Niveaus liegen. Auch das Verbrauchervertrauen sei nach wie vor unzufriedenstellend. Als erfreulich bewertet Keitel dagegen die Daten zu den globalen Exporten und zur Industrieproduktion.
Im Gegensatz zu vergangenen Rezessionsphasen rechnet er nicht damit, dass US-Wirtschaft und Verbraucher den Weg aus der Rezession ebnen werden. Hohe Benzinpreise, teure Hypotheken, strengere allgemeine Kreditbedingungen und die steigende Sparquote belasten die Vereinigten Staaten. Ein Aufschwung werde deshalb erwartungsgemäß eher von China und Indien angeführt, die sich zu einem immer bedeutsameren Faktor der Weltwirtschaft entwickeln. Deshalb liege das derzeit größte Potential in diesen Volkswirtschaften.
Auf der Makroebene sieht Keitel den Beginn eines möglichen Reflationstrends. Als Reflation bezeichnen Volkswirte eine aggressiv auf Vermeidung von Deflation ausgerichtete Politik der Notenbanken. Die damit einhergehende Geldschwemme könne das Finanzsystem stabilisieren, und zur Überwindung der Rezession beitragen. Dennoch seien weitergehende Prognosen zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig. Dazu müsse erst die weitere Entwicklung in zentralen Bereichen der Wirtschaft wie den Arbeitsmärkten, den Wohnimmobilienmärkten, sowie bei den Verbraucherausgaben und im Bankwesen abgewartet werden.
Obwohl die Aktienmärkte sich bereits sehr positiv entwickelt hätten, sei das Aufwärtspotential auf kurze Sicht noch nicht ausgeschöpft. Da Aktien in den Portfolios vieler Anleger nach wie vor untergewichtet seien, könne im Falle einer anhaltenden Erholung zusätzlicher Kaufdruck aufkommen. Dadurch entstehe ein sich selbst verstärkender Effekt, aus dem Aufwärtspotential ableitbar sei. Trotzdem hält Keitel weiter Ausschau nach dem optimalen Verkaufszeitpunkt, den er im Falle einer nicht von Fundamentaldaten gerechtfertigten Kaufeuphorie sieht.
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