Zalando hebt Prognose an - Pelosi erteilt Airline-Hilfen eine Absage
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Erwähnte Instrumente
- DIHK besorgt über Corona-Ausbreitung
- Fed: Pandemie bestimmt die Richtung
- Corona: Sprunghafter Anstieg in Deutschland
- Spahn: Corona-Anstieg besorgniserregend
- Deutscher Außenhandel erholt sich
- US-TV-Debatte: Harris wirft Trump-Regierung Versagen vor
- EY: Markt für Börsengänge boomt
- Spanien hat Großes vor
- Wirecard-Untersuchungsausschuss beginnt
- LSE verkauft Borsa Italiana an Euronext
- Morgan Stanley schluckt Vermögensverwalter Eaton Vance
DAX
- Die Börsen erleben in den letzten Tagen einige Aufs und Abs. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte am Donnerstag über die Börsen, sie seien anfällig für Kursveränderungen, dem ist nichts hinzuzufügen. Die New Yorker Anleger haben sich gestern für das Auf entschieden. Der Dow Jones gewann 1,9 Prozent. Der DAX nahm heute die verbesserte Börsenstimmung auf und sprang gleich zum Auftakt über die Marke von 13.000 Punkten und beendete den Xetra-Handel schließlich mit einem Plus von 0,88 Prozent bei 13.042,21 Punkten. Seit dem dramatischen Einbruch Mitte März hat sich der Index immer wieder über die Schwelle aufgemacht, sie aber nie lange halten können. Dass er überhaupt auf dem aktuellen Niveau steht, hängt nicht zuletzt von der Niedrigzinspolitik der großen Notenbanken ab. Und die wird so schnell nicht aufgegeben. Im Gegenteil: Fed und EZB signalisieren laut ihren Protokollen zu den jüngsten Zinssitzungen weiterhin, alle Instrumente bei Bedarf auszuweiten. Aktuelle Konjunkturaden rechtfertigen die hohen Aktienkurse jedenfalls nicht. Deutschlands Exporteure kommen nur langsam aus dem Corona-Tal. Und in den USA bleibt der Arbeitsmarkt hartnäckig angespannt.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- Guidants-Knowhow: CHART-TRADING auf GUIDANTS – Eine neue Dimension des Börsenhandels
- DAX-Tagesausblick: Der DAX "darf" heute die 13000 handeln!
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Unternehmen
- Der Online-Modehändler Zalando hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Zalando rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzwachstum von 20-22 Prozent (vorherige Prognose 15-20 %), sowie einem bereinigten Ebit von 375-425 Millionen Euro (vorher €250-300 Mio). Zalando hat basierend auf vorläufigen Zahlen seinen Umsatz im dritten Quartal um 20-23 Prozent auf 1,83-1,87 Milliarden Euro (Vorjahr €1,52 Mrd) gesteigert. Das bereinigte Ebit liegt bei 100-130 Millionen EUro (Vorjahr €6,3 Mio).
- Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) bleibt über den Zeitraum der kommenden fünf Jahre zuversichtlich. Bis 2025 solle der Umsatz währungsbereinigt und vor Sondereinflüssen im Durchschnitt jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, teilte FMC am Donnerstag mit. Das Konzernergebnis solle ebenfalls steigen: Dort rechnet der Konzern währungsbereinigt und vor Sondereinflüssen im Durchschnitt jährlich mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich.
- Morgan Stanley will die Vermögensverwaltung mit einem weiteren Zukauf ausbauen. Dazu hat der New Yorker Finanzkonzern die Investmentfirma Eaton Vance erworben. Morgan Stanley gab am Donnerstag eine Übernahmevereinbarung bekannt, bei der Eaton Vance mit rund 7 Mrd. Dollar bewertet wird.
- Im dritten Quartal fielen die Erlöse der Fastfood-Kette McDonalds auf vergleichbarer Fläche weltweit zum Vorjahreswert um nur noch 2,2 Prozent, wie McDonald's am Donnerstag mitteilte. In den USA zogen sie sogar um 4,6 Prozent an. Im zweiten Quartal war der flächenbereinigte Umsatz in Filialen weltweit noch um fast ein Viertel eingebrochen.
- IBM hat nach eigener Schätzung im 3. Quartal die Erwartungen der Analysten an der Wall Street erreicht. Der bereinigte Gewinn je Aktie werde bei 2,58 Dollar liegen und der Umsatz 17,6 Mrd. Dollar erreichen, teilte der IT-Konzern mit. Das Unternehmen gab gleichzeitig die Abspaltung seiner Managed Infratructure Sparte bekannt. Damit soll die Konzernstruktur vereinfacht werden. Aktionäre bekommen die Sparte als neues Unternehmen in ihr Depot eingebucht, sobald die Transaktion umgesetzt wird.
- JPMorgan will seinen Teil zur Verringerung des Wohlstandsgefälles in den USA beitragen und einen Beitrag gegen Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe und Herkunft leisten. Dazu will die Großbank in den kommenden fünf Jahren zusätzliche 30 Mrd. Dollar in die Hand nehmen, die größtenteils in Form von Krediten an Kleinunternehmer oder Hauskäufer mit latein- oder afroamerikanischer Herkunft ausgereicht werden sollen.
- Die EU-Kommission hat sich Bezugsrechte für einen weiteren künftigen Impfstoff gesichert: Sie schloss einen Vertrag mit der belgischen Tochter von Johnson&Johnson über die mögliche Lieferung von Impfstoff für 200 Mio. Menschen.
- Das Biotechunternehmen Moderna hat die Rechte an einer Impfung gegen den Respiratorische-Synzytial-Virus vom US-Pharmakonzern Merck & Co erworben. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
- Eli Lilly gab eine Vereinbarung mit der Bill & Melinda Gates Foundation über die Lieferung einer potenziellen Covid-19-Antikörpertherapie für arme Länder bekannt. Die Vereinbarung erleichtert den Ländern den Zugang zu künftigen therapeutischen Antikörpern von Lilly, die zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 entwickelt werden.
- Regeneron Pharmaceuticals hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf eine Notfallgenehmigung für seine Covid-19-Forschungsbehandlung REGN-COV2 gestellt. Falls die experimentelle Antiköperbehandlung genehmigt wird, hat sich die US-Regierung verpflichtet, die Therapie allen US-Bürgern kostenlos zur Verfügung zu stellen.
- BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter versucht den zuletzt gesunkenen Gewinn bei dem Autobauer zu erklären. Peter sagte am Donnerstag in München, ein Benzin- oder Dieselauto werfe natürlich mehr ab als ein E-Auto. Aber die starke Nachfrage auf dem profitablen chinesischen Markt sowie nach Luxusautos wirkten positiv. BMW sei ertragsstark und könnte auch verschärfte CO2-Vorgaben der EU erfüllen. BMW sei auf gutem Weg, dieses Jahr 200.000 elektrifizierte Autos zu verkaufen. Auch interessierten sich immer mehr Autokäufer für ein E-Auto: „Es ist gerade dabei, in die richtige Richtung zu kippen", sagte Peter. Oberstes Ziel sei, die CO2-Vorgaben zu erfüllen. Denn wer das nicht schaffe, sei rasch "aus dem Spiel".
- Ab dem heutigen Donnerstag beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestags mit dem Bilanzskandal bei Wirecard. Dabei soll unter anderem die Rolle von Bundesfinanzminister Olaf Scholz als oberster Dienstherr der Finanzaufsicht nachvollzogen werden. Scholz kündigte am Mittwoch gesetzliche Konsequenzen aus dem Skandal an. Er stellte eine Liste von Änderungen vor, die nun innerhalb der Bundesregierung diskutiert werden. Vorgesehen sind mehr Kompetenzen für die Finanzaufsicht BaFin. Wirtschaftsprüfer sollen zudem alle zehn Jahre ausgetauscht werden, und bei einem falschen Bilanzeid ist eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geplant. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen machte Wirecard jahrelang Verluste. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies.
- Der Schweizer Duft- und Aromenhersteller Givaudan hat in den ersten neun Monaten seinen Umsatz um 2,7 Prozent auf 4,79 Mrd. Franken gesteigert. In der Corona-Krise haben nur die Bereiche Luxusparfümerie und Food Services Rückgänge verbucht. Givaudan hatte jüngst neue Mittelfrist-Zielvorgaben bekannt gegeben. Gewinnzahlen veröffentlicht der Konzern nur zum Halbjahr und am Ende des Jahres.
- Der Eigentümer London Stock Exchange (LSE) hat sich in der Causa Borsa Italiana offenbar für einen Käufer entschieden. Die Mailänder Tochter werde an eine Gruppe bestehend aus dem Börsenbetreiber Euronext, der staatlichen italienischen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und der Bank Intesa Sanpaolo verkauft, berichtete die "Börsen-Zeitung" unter Berufung auf Finanzkreise in Mailand. Der Kaufpreis solle bei 3,75 Mrd. Euro liegen. Die offizielle Mitteilung dürfte wohl am Freitag erfolgen. Die Mitbietenden Deutsche Börse und die schweizerische Börse Six gehen damit wohl leer aus.
- Südzucker hat im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung erzielt. Während der Umsatz bei rund 3,3 Mrd. Euro stagnierte, erreichte das das operative Konzernergebnis 129 Mio. Euro nach 74 Mio. vor Jahresfrist. Trotz des steilen Anstiegs fiel das operative Ergebnis etwas schlechter aus, als Analysten erwartet hatten.
- Samsung erwartet für das abgelaufene Quartal dank der starken Nachfrage nach Smartphones sowie eines robusten Chip-Geschäfts mehr Gewinn. Das operative Ergebnis werde im dritten Quartal voraussichtlich bei 12,3 Bio. Won, umgerechnet rund 9 Mrd. Euro liegen. Das wäre ein Anstieg um 58 Prozent im Jahresvergleich.
- Der britische Billigflieger EasyJet erwartet im abgelaufenen Geschäftsjahr tiefrote Zahlen. Für die zwölf Monate bis Ende September stehe vor Steuern voraussichtlich ein um Sonderposten bereinigter Verlust von 815 bis 845 Mio. Pfund, teilte das Unternehmen mit. Hinzu kämen weitere Belastungen etwa durch Abschreibungen. Angesichts der angespannten Finanzlage rät der Verwaltungsrat davon ab, für das abgelaufene Jahr eine Dividende an die Aktionäre auszuschütten.
- Das Biotechunternehmen Evotec und der Pharmariese Bristol Myers Squibb intensivieren ihre Partnerschaft. Im Rahmen der laufenden Kooperation zur Identifizierung von Therapiemöglichkeiten für neurodegenerative Erkrankungen hätten die Partner einen weiteren Ansatz mit Blick auf die Alzheimer-Krankheit aufgenommen, teilte Evotec mit. In diesem Zuge erhält das Unternehmen eine Zahlung in Höhe von 6 Mio. Dollar.
Konjunktur & Politik
- Die Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, hat eigenständigen Finanzhilfen für die Fluggesellschaften eine Absage erteilt. Zuvor hatte sich US-Präsident Donald Trump für Hilfen für die Airlines ausgesprochen.
- Das Ölkartell OPEC geht trotz Klimakrise und den Folgen der Corona-Pandemie mittel- und langfristig von einer wieder deutlichen stärkeren Nachfrage nach Rohöl aus. Unter der Voraussetzung, dass die Pandemie im nächsten Jahr überwunden ist, sollte sich die Nachfrage bereits dann schon zu einem guten Teil erholen. Bis 2025 soll die Nachfrage auf 99,5 Mio. bpd steigen, bis 2045 sogar auf 109,3 Mio. bpd. Der Energiemix werde sich bis 2045 kaum verändern, Erdöl bleibe dominierend.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich angesichts der Virus-Pandemie weiterhin geldpolitisch sämtliche zur Verfügung stehenden Optionen bewahren. Auf der jüngsten Zinssitzung plädierten die Ratsmitglieder dafür, dass die Notenbank sich eine „offene Hand" bewahren müsse, wie aus dem Protokoll der September-Sitzung hervorgeht, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Angemessen sei es, weiterhin ruhig zu agieren. Dabei sei es wichtig, die aktuellen Wirtschaftsdaten genau zu analysieren. Die EZB müsse die „Flexibilität aufrechterhalten, angemessen geldpolitisch zu handeln, wenn und wann dies erforderlich ist", hieß es im Protokoll. Die Währungshüter waren zudem der Auffassung, das das Volumen des Krisen-Anleihenkaufprogramms PEPP von 1,35 Bio. Euro wahrscheinlich voll ausgeschöpft werden wird.
- Die neue Corona-Welle treibt die deutsche Wirtschaft um. „Viele Betriebe stehen schon jetzt mit dem Rücken zur Wand, denn die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen haben seit März tiefe Spuren in den Bilanzen hinterlassen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Donnerstag zu Reuters. „Ausbleibende Umsätze belasten weiterhin die finanzielle Lage vieler Unternehmen, deren Reserven bereits zu großen Teilen aufgebraucht sind." Das gelte für besonders betroffene Branchen wie Veranstalter oder Messebauer, aber auch für Betriebe im Hotel- und Gastronomiebereich. Weitere Produktions- und Geschäftsausfälle könnten Unternehmen in ihrer Existenz gefährden.
- EZB-Direktorin Isabel Schnabel hält den europäischen Bankensektor für anfällig. Die Institute seien zwar durch gelockerte Regeln der Bankenaufsicht, die Liquiditätsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank, sowie durch staatliche Garantieprogramme unterstützt worden, sagte Schnabel am Donnerstag per Video-Schalte auf einer Veranstaltung der EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB. Dies habe zu einem Anstieg der Kapitalquoten bei den großen Instituten im zweiten Quartal beigetragen. „Allerdings könnten sich diese Verbesserungen tatsächlich als temporär erweisen“.
- Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht. Die Behörden verzeichneten 4.280 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. 76 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus - so viele wie nie zuvor.
- Der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhobene Konjunkturfrühindikator ist im September zum fünften Mal in Folge gestiegen. Wie die OECD mitteilte, erhöhte er sich um 0,3 % auf 98,80 Punkte, nachdem er im August bei 98,53 Punkten gelegen hatte.
- In der Woche bis zum 3. Oktober stellten 840.000 Personen in den USA erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zahl um 9.000 Anträge. Volkswirte hatten nur mit 820.000 Anträgen gerechnet.
- US-Präsident Trump will nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus bald wieder Wahlkampfveranstaltungen durchführen. Dies kündigte Trump in einem telefonischen Interview mit Fox Business an. Er sei überzeugt, dass er nicht mehr ansteckend sei. Er fühle sich "perfekt", sagte Trump.
- Die US-Notenbank Fed hat auf ihrer jüngsten Sitzung die Beibehaltung ihres sehr lockeren geldpolitischen Kurses in Aussicht gestellt. Die jüngsten Projektionen der Notenbank stünden "sehr wahrscheinlich" im Einklang mit den Zielen der Fed, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses vom 15. bis 16. September.
- Das zweite TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden wird angesichts der Coronavirus-Infektion des Präsidenten virtuell ausgetragen. Dies diene dazu, "die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen", erklärte die für die Debatten zuständige Kommission am Donnerstag zur Begründung.
- US-Präsident Donald Trump hat seinen Landsleuten eine kostenlose Covid-Behandlung mit Antikörper-Mitteln versprochen, wie er sie bekommen hat.
- In den USA sind die Verbraucherkredite im August überraschend gefallen - im Vergleich zum Vormonat um 7,22 Mrd. Dollar, teilte die US-Notenbank Fed mit. Volkswirte hatten im Mittel einen Anstieg um 14,0 Mrd. Dollar erwartet. Im Vormonat war das Kreditvolumen um revidiert 14,67 gestiegen.
- Der sprunghafte Anstieg der Corona-Infektionszahlen ruft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf den Plan. Er rief am Donnerstag zu Wachsamkeit auf, um die Lage im Griff zu behalten. Der jüngste Anstieg sei besorgniserregend, sagte der CDU-Politiker. Es gelte zu verhindern, dass es mit schnelleren Zuwächsen zu einem Moment komme, „wo wir die Kontrolle verlieren". Spahn betonte: „Da sind wir noch nicht." Es komme nun auf die Balance aus Zuversicht und Achtsamkeit an. Dies betreffe auch alle Bürger - beim Einhalten von Schutzregeln wie Abstand und Masken sowie Vorsicht bei Feiern. Spahn und das Robert Koch-Institut (RKI) haben darauf hingewiesen, dass für die Gesamtbetrachtung der Corona-Entwicklung in Deutschland aber nicht nur die Zahl der täglich registrierten Neuansteckungen entscheidend ist. RKI-Präsident Lothar Wieler sagte, man konzentriere sich auf eine Vielzahl von Zahlen, etwa auch die Zahl schwerer Krankheitsverläufe oder die Belegung der Intensivstationen, wo es sehr gute Zahlen gebe. "Ich wäre dankbar, wenn die Komplexität dieser Pandemie entsprechend häufiger dargestellt würde", sagte Wieler.
- Die US-Notenbank Fed hat auf ihrer jüngsten Sitzung die Aufrechterhaltung ihres sehr lockeren geldpolitischen Kurses signalisiert. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten laut dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses vom 15. bis 16. September überwiegend, dass sich an der gegenwärtigen Zinsspanne von null bis 0,25 Prozent bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. Diese Aussagen seien jedoch keine bedingungslose Verpflichtung. Schließlich hänge die Zinspolitik von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die Gesundheitskrise laste kurzfristig weiter auf der wirtschaftlichen Aktivität, der Beschäftigung und der Inflation. Sie stelle zudem mittelfristig ein großes Risiko für den wirtschaftlichen Ausblick dar. Die fiskalische Hilfe bis jetzt könnte nicht ausreichen, hieß es weiter.
- Die Welthandelsorganisation in Genf wird künftig von einer Frau geleitet. Das Kandidatenfeld besteht nur noch aus den beiden Finalisten: Ngozi Okonjo-Iweala aus Nigeria und Yoo Myung-hee aus Südkorea. Eine der beiden soll die Generaldirektion voraussichtlich im November übernehmen. Die WTO steckt in der tiefsten Krise seit der Gründung 1995. Generaldirektor Roberto Azevêdo war Ende August zurückgetreten, aus persönlichen Gründen, wie er sagte. Tage später wurde bekannt, dass der Brasilianer bei der Getränkefirma Pepsico für ein Millionengehalt angefangen hat.
- Das Europaparlament hat das verschärfte Klimaziel bis 2030 abgesegnet. Die EU-Parlamentarier stimmten einem Gesamtentwurf zu, nach dem bis 2030 der Ausstoß von Treibhausgasen um 60 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gesenkt werden soll. 392 Abgeordnete sprachen sich demnach dafür aus, 161 dagegen. 142 Parlamentarier enthielten sich bei dem Votum. Die EU-Kommission hatte eine Minderung der Klimagase um mindestens 55 Prozent vorgeschlagen. Bisheriges Ziel sind minus 40 Prozent.
- Der deutsche Außenhandel hat sich im August den vierten Monat in Folge von dem Rückschlag in der Corona-Krise erholt. Die Exporte in Deutschland zogen gegenüber dem Vormonat Juli kalender- und saisonbereinigt um 2,4 Prozent und die Importe um 5,8 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Im Vergleich zu Februar, dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen, lag das Volumen der Exporte allerdings noch immer um 9,9 Prozent und das der Importe um 6,4 Prozent niedriger. Im August wurden von Deutschland Waren im Wert von 91,2 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 78,5 Mrd. Euro importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat 2019 sanken damit die Exporte im August um 10,2 Prozent und die Importe um 7,9 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 12,8 Mrd. Euro ab.
- Im Juli meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.369 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 16,7 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegele sich somit bislang nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider, bemerkte das Bundesamt. Ein Grund dafür sei, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März 2020 ausgesetzt wurde.
- Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist auf mehr als 4.000 binnen eines Tages angestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4.058 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Das sind über 1.200 mehr als am Mittwoch als rund 2.800 neue Fälle registriert wurden. In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mindestens 310.144 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
- In der TV-Debatte der Vize-Kandidaten vor der US-Präsidentenwahl hat die Demokratin Kamala Harris der US-Regierung Versagen im Krisenmanagement mit der Corona-Pandemie vorgeworfen. „Das amerikanische Volk ist Zeuge des größten Versagens einer Regierung in der Geschichte unseres Landes geworden", sagte Harris am Mittwoch in Salt Lake City. „Das amerikanische Volk hat Opfer bringen müssen wegen der Inkompetenz dieser Regierung." Vizepräsident Mike Pence entgegnete, dass Maßnahmen seiner Regierung Hunderttausende Menschenleben gerettet hätten. Zu Appellen des Präsidentenkandidaten Joe Biden und von Harris, Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona zu ergreifen, sagte Pence: „Der Unterschied ist hier, Präsident Trump und ich vertrauen darauf, dass die amerikanischen Menschen ihre Wahl treffen, was am besten für ihre Gesundheit ist."
- Die vergangenen drei Monaten waren mit weltweit 447 IPO-Kandidaten und einem Emissionsvolumen von insgesamt 95 Mrd. Dollar das stärkste dritte Quartal seit 20 Jahren, wie eine Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY zeigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Erstemissionen um 78 Prozent.
- Spanien will in den kommenden drei Jahren 80.’000 neue Arbeitsplätze schaffen, um die coronabedingte Wirtschaftskrise zu überwinden. Dazu werde man 72 Mrd. Euro aus dem von der EU bereitgestellten Topf in Höhe von 140 Mrd. Euro einsetzen, kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez an. Nächstes Jahr werde man zunächst 27 Mrd. Euro verwenden.
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