Kommentar
17:45 Uhr, 11.02.2021

DAX geht fester aus dem Handel - Deutsche-Bank-Chef Sewing gibt sich optimistisch - GameStop verzichtete aus regulatorischen Gründen auf Kapitalerhöhung

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Mastercard folgt Teslas Beispiel
  • AstraZeneca verdoppelt 2020 seinen Gewinn
  • Fed: Powell verlangt nationalen Kraftakt
  • EU-Kommission senkt Wachstumsprognose
  • Merkel rechtfertigt Lockdown-Verlängerung
  • Wirtschaftsverbände laufen Sturm gegen Corona-Beschlüsse
  • Biden übt scharfe Kritik an China
  • Corona-Gipfel: Lockdown bis 7. März verlängert
  • Britischer Einzelhandel beklagt Milliarden-Verluste
  • Erstes Telefonat zwischen Biden und Xi
  • Commerzbank will 2021 zurück in die Spur finden
  • Evonik will BioNTech mit Lipiden für Impfstoff beliefern
  • Ceconomy setzt Ausblick aus

DAX

  • Der Lockdown in Deutschland setzt sich fort. Während in einigen EU-Staaten erste „Lockoffs“ vorgenommen worden sind, setzt die Bundesregierung auf Härte. Es gibt zwar einen Fahrplan, wie frühestens am 7. März die Einschränkungen aufgehoben werden sollen. Ob dies dann tatsächlich umgesetzt wird, hängt aber davon ab, wie sich bis dahin die Corona-Pandemie und vor allem die Mutationen entwickeln. Die Kritik auf die Beschlüsse ließ nicht lange auf sich warten. Wirtschaftsverbände reagierten teils erbost, Gastgewerbe, Tourismus, Mittelstand und Immobilienwirtschaft fehlen klare Perspektiven. Der Mittelstand beklagte "unverbindliche Versprechungen" und der Handel vermisst den "versprochenen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown". Die neuen Corona-Beschlüsse lassen die Anleger hingegen kalt. Selbst die fehlende Öffnungsperspektive steckten die Investoren weg. Der DAX kletterte wieder über die Marke von 14.000 Punkten und ging mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 14.040,91 Zählern aus dem Handel. Angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie schraubt die EU-Kommission ihre Wachstumserwartung für das laufende Jahr herunter. Wegen den schleppend verlaufenden Impfkampagnen in vielen Mitgliedsländern könne sich die konjunkturelle Erholung verzögern und die Dauer von Lockdowns in die Länge ziehen, erklärte die Kommission. Sie erwartet, dass die Wirtschaft der Eurozone im laufenden ersten Quartal schrumpft. Im Frühjahr soll sie dann anspringen und im Sommer mehr Schwung aufnehmen.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist trotz neuer Virusmutationen und verlängerten Lockdowns weiter optimistisch für die Wirtschaft. "Wir glauben nach wie vor, dass 2021 ein weitaus besseres Jahr werden kann als das vergangene", sagte Sewing beim virtuellen Neujahrsempfang der Bank. Bundeskanzlerin Angela Merkel gab sich ähnlich optimistisch. "Ich bin zuversichtlich, dass es uns - Politik und Wirtschaft - gemeinsam gelingen wird, der Innovations- und Wachstumsstärke Deutschlands nach der Pandemie schnell wieder neuen Schwung zu verleihen", sagte Merkel in einem Grußwort.
  • Die Videospiele-Ladenkette GameStop hat den dramatischen Kursanstieg vor knapp zwei Wochen aus regulatorischen Gründen nicht für eine Kapitalerhöhung genutzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag meldete, hatte sich GameStop gegen eine Kapitalerhöhung entschieden, weil der Quartalsbericht noch nicht veröffentlicht worden war. Die Börsenaufsicht SEC macht dies aber zur Voraussetzung für eine Kapitalerhöhung. Durch eine Kapitalerhöhung hätte GameStop die stark gestiegenen Kurse nutzen können, um sich günstig mit weiterem Eigenkapital zu versorgen.
  • Der britische Pharmakonzern AstraZeneca will im kommenden Herbst die nächste Generation seines Corona-Impfstoffes auf den Markt bringen, der noch besser vor kursierenden Virus-Varianten schützen soll. Im Frühjahr sollten klinische Tests mit diesen Impfungen beginnen, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. In sechs bis neun Monaten könne dann voraussichtlich die Massenproduktion starten.
  • Der US-Getränke- und Lebensmittelriese PepsiCo rechnet für das laufende Jahr aus eigener Kraft mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zu konstanten Wechselkursen im hohen einstelligen Bereich zulegen. In den letzten drei Monaten des Jahres 2020 hatte der Konzern seine Umsätze um 8,8 Prozent erhöht. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Umsatzplus von fast 5 Prozent auf 70,4 Mrd. Dollar.
  • Der Kreditkartenanbieter Mastercard folgt Teslas Beispiel und will nun auch ausgewählte Kryptowährungen als Zahlungsmittel anerkennen. Durch den Schritt könnten Händler neue Kunden erschließen, die bereits auf die digitalen Vermögenswerte setzen, hieß es. Allerdings würden nicht alle Kryptowährungen unterstützt werden. Viele der virtuellen Zahlungsmittel müssten zunächst noch ihre Compliance-Maßnahmen verschärfen.
  • Der Ketchupkonzern Kraft Heinz hat im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Das Unternehmen wies einen bereinigte Gewinn je Aktie von 0,80 Dollar aus. Der Umsatz belief sich auf 6,94 Mrd. Dollar. Volkswirte hatten mit einem EPS von 0,73 Dollar gerechnet, während der Umsatz auf 6,82 Mrd. geschätzt wurde.
  • Volkswagen kooperiert mit Microsoft bei der Entwicklung von Software für vernetzte Assistenz-Systeme und automatisiertes Fahren. Microsofts Cloud-Dienste sollen beim Aufbau einer Plattform für Entwickler zum Einsatz kommen, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.
  • Der US-Medienkonzern Walt Disney legt nachbörslich Zahlen zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres vor. Die Coronakrise hatte den Konzern im Quartal zuvor einen Verlust von 710 Mio. Dollar eingebrockt.
  • Die US-Immobilienplattform Zillow hat am Mittwoch nachbörslich starke Zahlen vorgelegt. Wie aus der Telefonkonferenz hervorging, findet in den USA derzeit ein fundamentaler Wandel statt, da die Menschen immer stärker realisieren, dass sie ihren Wohnort unabhängig von der Arbeitsstelle auswählen können. Zillow rechnet für 2021 mit einem Anstieg der Immobilienpreis im zweistelligen Prozentbereich.
  • Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat seinen Gewinn im Corona-Jahr 2020 verdoppelt. Unter dem Strich stand ein Plus von 3,2 Mrd. Dollar, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 26,6 Mrd. Dollar. Auch im neuen Geschäftsjahr will der Pharmakonzern seinen Wachstumskurs beibehalten. Für 2021 stellt AstraZeneca ein Umsatzwachstum im niedrigen Zehnerprozentbereich in Aussicht. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll noch stärker zulegen.
  • Laut der Financial Times hat der Tech-Gigant Microsoft offenbar den Kauf von Pinterest erwogen. Doch ein möglicher Deal liegt aktuell wohl auf Eis. Es wäre für Microsoft die bislang größte Transaktion in der Unternehmensgeschichte.
  • Der US-Technologieunternehmen iRobot hat im vierten Quartal 2020 einen überraschend starken Gewinn erzielt und eine optimistische Prognose für das Jahr 2021 abgegeben. Die Nachfrage nach autonomen Reinigungsgeräten sei anhaltend hoch, hieß es.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik baut seine Produktion von Lipiden aus, um den Impfstoffhersteller BioNTech kurzfristig beliefern zu können. Schon in der zweiten Jahreshälfte sollen an den beiden Standorten Hanau und Dossenheim die Lipide hergestellt werden, die für den Transport der mRNA in die Zellen unverzichtbar sind. „Die Pandemie erfordert entschlossenes Handeln“, sagt Evonik-Chef Christian Kullmann. „Wir machen daher alles möglich, um unsere Partner mit kritischen Lipiden zu beliefern. Zugleich bauen wir unsere Kompetenzen und Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus.“
  • Nach der Verlängerung des Lockdowns in Deutschland bis 7. März hat der Elektronikhändler Ceconomy seinen Ausblick ausgesetzt. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, die Planung sei nach diesem Beschluss mit zusätzlichen Unsicherheiten behaftet. Der Elektronikhändler hatte zuletzt ein leichtes währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen knapp 20,8 Mrd. Euro umgesetzt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollte von 236 Mio. im Vorjahr auf 320 bis 370 Mio. Euro zulegen.
  • Der Autozulieferer Hella bleibt trotz der zuletzt verbesserten Marktlage vorsichtig. „Als Organisation haben wir den Stresstest der Corona-Pandemie bislang gut bewältigt", sagte Finanzchef Bernard Schäferbarthold laut Mitteilung anlässlich einer Investorenveranstaltung. „Doch nach vorne heraus wird das Marktumfeld nicht einfacher werden." Der Markt sei auf kurze Sicht weiter enorm volatil, zudem belasteten derzeit Halbleiterengpässe.
  • Wirtschaftsprüfer von EY können nun doch im Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Bilanzskandal aussagen. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass die Verschwiegenheitspflicht durch den Insolvenzverwalter bei Wirecard aufgehoben wurde. In der Befragung durch die Mitglieder des Untersuchungsausschusses hatten sich die geladenen Zeugen von EY darauf berufen, dass die Rechtslage in dem Fall unsicher sei. Es sei nicht klar, ob sie aussagen dürften, hatten die Prüfer argumentiert. Der Ausschuss hatte ihnen deshalb ein Ordnungsgeld auferlegt, das vom BGH nun zurückgenommen wurde. EY hatte die Wirecard-Bilanzen von 2009 bis 2018 geprüft und abgesegnet, lediglich für den Abschluss 2019 verweigerte die Gesellschaft das Testat. Laut Münchner Staatsanwaltschaft waren die Bilanzen des Zahldienstleisters aber spätestens seit 2015 manipuliert. EY ist nun mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht genau genug geprüft zu haben.
  • Nach dem Milliardenverlust im vergangenen Jahr will die Commerzbank im neuen Jahr zurück in die Erfolgsspur finden. Der Vorstand peilt für 2021 ein positives operatives Ergebnis an, 2024 will die Bank im operativen Geschäft dann 2,7 Mrd. Euro verdienen. Für das Geschäftsjahr 2023 sollen die Aktionäre wieder eine Dividende erhalten. Im vergangenen Jahr summierte sich Minus unter dem Strich auf rund 2,9 Milliarden Euro, wie das Institut bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Konzernchef Manfred Knof hat nun einen harten Sparkurs verordnet. „Wir wollen nachhaltig profitabel werden und unsere Zukunft als eigenständige Kraft im deutschen Bankenmarkt selbst gestalten", bekräftigte Knof.
  • Der boomende Handel an den Finanzmärkten in der Corona-Krise hat dem Börsenbetreiber Deutsche Börse ein Rekordjahr beschert. Vorstandschef Theodor Weimer tritt dennoch auf die Bremse. „Wir hatten ein gutes Jahr 2020. Wir sind weit davon entfernt, übermütig zu werden", sagte Weimer bei der Bilanzvorlage. „Natürlich wissen wir, dass wir an die volatilitätsbedingten Höhenflüge des ersten Quartals des vorigen Jahres nicht anschließen können. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich unsere Wachstumsdynamik aber wieder deutlich verbessern.“ Im vergangenen Jahr hatte der Marktbetreiber Nettoerlöse von 3,2 Mrd. Euro und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr erwirtschaftet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg ebenfalls um neun Prozent auf 1,2 Mrd. Euro.
  • Der Großhandelskonzern Metro leidet weiter unter der Corona-Pandemie. An der Jahresprognose hielt Metro dennoch fest. Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende Dezember um 16 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro. Besonders die Gastronomie litt unter den staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. Das Geschäft mit selbstständigen Händlern entwickelte sich dagegen positiv.
  • Im Januar zählte der Betreiber Fraport am Flughafen Frankfurt 882.869 Passagiere und damit 80,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereits im Dezember war das Aufkommen im Jahresvergleich um 81,7 Prozent zurückgegangen. Deutlich besser lief es im Cargo-Geschäft. Im Januar erhöhte sich das Aufkommen an Fracht und Luftpost in Frankfurt im Jahresvergleich um 18,1 Prozent auf 176.266 Tonnen.
  • Der Industriedienstleister Bilfinger hat 2020 einen Umsatzrückgang um ein Fünftel auf knapp 3,5 Mrd. Euro verzeichnet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) brach sogar um 81 Prozent auf 20 Mio. Euro ein. Netto wies Bilfinger dank eines Buchgewinns einen Gewinn von 99 Mio. Euro aus nach 24 Mio. ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr rechnet das SDAX-Unternehmen mit einem deutlichen Umsatzwachstum. Das bereinigte Ebita soll sich erheblich verbessern und die dazugehörige Marge dabei wieder das Vorkrisenniveau des Geschäftsjahres 2019 von 2,4 Prozent erreichen.
  • Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant hat im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 3,86 Mrd. Franken erlitten. In lokalen Währungen wäre der Umsatz lediglich um 5 Prozent gesunken, so der Konzern am Donnerstag. Unter dem Strich erzielte Clariant einen Konzerngewinn von 799 Mio. Franken, ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr. Der Verkauf des Bereiches Masterbatches hatte Clariant 723 Millionen Franken eingebracht. Wie bereits gemeldet, sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,70 Franken je Aktie erhalten.
  • Der französische Elektrokonzern Schneider Electric hat 2020 bei den Erlösen 7,4 Prozent auf rund 25,2 Mrd. Euro eingebüßt. Im vierten Quartal legte der Umsatz aber organisch wieder zu. In diesem Jahr will Schneider Boden gutmachen und den Umsatz in dieser Abgrenzung um 5 bis 8 Prozent steigern.
  • Beim Personaldienstleister Amadeus Fire legte im vergangenen Jahr das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) im Jahresvergleich um 6,2 Prozent auf 41,1 Mio. Euro zu. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um ein Fünftel auf 280,2 Mio. Euro. Das lag allerdings daran, dass die Gesellschaft Ende 2019 das Weiterbildungsunternehmen Comcave übernommen hatte. Die neue Tochter steuerte 60,8 Mio. Euro zu den Erlösen bei. Amadeus Fire will die endgültigen Zahlen am 23. März veröffentlichen.

Politik & Konjunktur

  • Der Unitex-Einkaufsverbund mit 800 angeschlossenen Mode-Einzelhändlern hat Eilanträge gegen den verlängerten Lockdown angekündigt. „Wir sind dabei, einen Eilantrag auf Wiedereröffnung des Einzelhandels in Bayern zu stellen", sagte Unitex-Marketingchef Xaver Albrecht am Donnerstag. „Bayern ist der erste Schritt, andere Länder werden folgen."
  • Zwei Coronavirus-Impfstoffe aus China sind in Mexiko zugelassen worden. Den Vakzinen der Unternehmen CanSino und Sinovac seien Notfallzulassungen erteilt worden, teilte der Epidemiologe Hugo López-Gatell vom Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.
  • Im vergangenen Jahr ging es wegen Corona und wegen der Pandemie abwärts. Nach Daten der EU-Kommission schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone um 6,8 Prozent, in der EU insgesamt um 6,3 Prozent. So dramatisch der Rückgang ausfiel, so blieb er doch etwa einen Prozentpunkt geringer als die noch schlimmeren Prognosen vom November. Nun erwartet die Kommission für die Staaten der Eurozone in diesem und im nächsten Jahr jeweils 3,8 Prozent Wachstum, in den 27 Staaten der Europäischen Union dieses Jahr 3,7 Prozent und 2022 dann 3,9 Prozent. „Die heutige Prognose bietet echte Hoffnung in einer Zeit großer Unsicherheit für uns alle", meinte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis.
  • In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche zum 6. Februar auf 793.000 Anträge gesunken, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Das sind 19.000 Anträge weniger als in der Woche zuvor. Analysten hatten 750.000 Erstanträge erwartet.
  • US-Notenbankchef Jerome Powell hat zu einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt aufgerufen, um die hohe Arbeitslosigkeit zu verringern. Laut Powell sind derzeit etwa zehn Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Corona-Pandemie. Für eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung sei nicht nur eine unterstützende Geldpolitik erforderlich. Es brauche ein gesamtgesellschaftliches Engagement seitens des Staats und der Privatwirtschaft.
  • Wie Reuters berichtet, planen "dutzende" republikanische Politiker in den USA die Gründung einer neuen Partei, weil ihre Partei sich weiter nicht von Donald Trump distanzieren will. Bereits letzten Freitag haben über 120 Republikaner ein entsprechendes Zoom-Meeting abgehalten. Die Politiker entstammen Reuters zufolge aus dem Milieu vorheriger Administrationen und wollen nicht nur republikanische, sondern auch demokratische Politiker in den kommenden Wahlkämpfen unterstützen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Lockdown-Beschlüsse in einer Regierungserklärung im Bundestag verteidigt. Es gehe zwar um gravierende Einschränkungen, doch diese seien erforderlich und verhältnismäßig. Man müsse angesichts der gefährlichen Virusmutationen weiter wachsam bleiben. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die mutierten Coronavirus-Varianten auch in Deutschland stärker ausbreiteten: „Die Mutationen können die Erfolge zunichte machen.“ Die Opposition im Bundestag hat der Bundesregierung Fehlentscheidungen vorgeworfen. Auch die anhaltende Umgehung des Parlaments wurde in der Bundestagsdebatte kritisiert.
  • Angesichts der von Bund und Ländern beschlossenen Lockdown-Verlängerung haben sich Wirtschaftsverbände bestürzt gezeigt. Gastgewerbe, Mittelstand und Immobilienwirtschaft fehlen klare Perspektiven. Der Handelsverband Deutschland (HDE) warf der Politik sogar Wortbruch vor. „Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht und bleibt in dieser für uns alle dramatischen Situation den vor Wochen versprochenen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown schuldig", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Viele Einzelhändler bringe das in eine ausweglose Lage. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft kritisierte, es fehlte noch immer ein klarer Fahrplan für den „Lockoff" der Wirtschaft sowie ein Wirtschaftsgipfel mit Experten des Mittelstands, den Gewerkschaften und der Politik. „Wieder vertröstet die Bundesregierung den Mittelstand mit unverbindlichen Versprechungen und lässt diesen bettelnd am Tropf der Überbrückungshilfen hängen", sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat eine klare Aussicht für die Unternehmen gefordert. „Gerade für die Wirtschaft ist das natürlich katastrophal. Viele Unternehmen stehen am Rande ihrer Existenz und das wird sich in den nächsten Monaten natürlich dramatisch verschlechtern", sagte Präsident Marcel Fratzscher im ZDF-"Morgenmagazin". Die Umsetzung der Wirtschaftshilfen sei zudem in der letzten Zeit "eigentlich eine Katastrophe" gewesen, die Gelder seien viel zu langsam geflossen.
  • Der Shutdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll bis zum 7. März verlängert werden. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderregierungschefs am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz vereinbart. Vorzeitig öffnen könnten ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 neben dem Einzelhandel auch Museen, Galerien und die sonstigen „noch geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetriebe“. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 666 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 64,2. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie gut 2,31 Mio. nachgewiesene Infektionen. Die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg auf 63.635.
  • Bank of England Gouverneur Andrew Bailey hat sich in die Debatte um die gegenseitige Anerkennung von Finanzmarktregeln zwischen London und Brüssel eingeschaltet: „Ich fürchte, eine Welt, in der die EU diktiert und bestimmt, welche Regeln und Standards wir in Großbritannien haben werden, wird nicht funktionieren“, sagte Bailey bei der jährlichen Mansion-House-Rede am Mittwoch, die in diesem Jahr per Internet übertragen wurde. Es sei unwahrscheinlich, das London entsprechenden Forderungen Brüssels nachgeben werde, so Bailey. Sollte die EU versuchen, die britische Finanzindustrie von ihrem Markt auszusperren, wäre das ein Fehler, warnte er.
  • In seinem ersten Telefonat mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping übte US-Präsident Joe Biden offenbar deutlich Kritik. Nach Angaben des Weißen Hauses hat er seine „Sorgen über Pekings unfaire wirtschaftliche Praktiken, die Repression in Hongkong und Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und zunehmend herausfordernde Aktionen in der Region, auch gegenüber Taiwan, unterstrichen“. Im Gegenzug warnte ihn Xi vor einer „Konfrontation", „die definitiv katastrophal für beide Länder und die Welt ist", berichtete die Staatsagentur Xinhua. Hongkong, Taiwan und Xinjiang seien „innere Angelegenheiten Chinas" und hätten mit seiner Souveränität und territorialen Integrität zu tun, wie ihn die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte. „Die USA sollten Chinas Kerninteressen respektieren und vorsichtig handeln.“ Der Anruf fand am Donnerstagmorgen Pekinger Zeit (in Washington Mittwochabend Ortszeit) statt.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im Januar blieben gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat unverändert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr hatte im Dezember 2020 bei minus 1,2 Prozent und im November 2020 bei minus 1,7 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelsverkaufspreise im Januar 2021 um 2,1 Prozent. Einen stärkeren Preisanstieg gegenüber dem Vormonat hatte es letztmalig im März 1974 gegeben.
  • Im November 2020 haben die deutschen Amtsgerichte 1.046 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 26,0 Prozent weniger als im November des Vorjahres. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelt sich somit weiterhin nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt war. Die bereits ab Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen wird unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit der Gerichte erst später Auswirkungen auf die Zahlen haben.
  • Im Corona-Krisenjahr 2020 wurden in Deutschland rund 116.700 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilten waren das 4,5 Prozent weniger als im Jahr 2019. Damit setzt sich laut Bundesamt der in den vergangenen drei Jahren beobachtete Trend rückläufiger Gewerbeanmeldungen größerer Betriebe fort. Durch die Corona-Krise hat sich die Entwicklung jedoch verstärkt. So waren in den Jahren 2019 im Vorjahresvergleich 0,1 Prozent weniger größere Betriebe gegründet worden, im Jahr 2018 waren es 2,2 % weniger als im Vorjahr gewesen.
  • Dem britischen Einzelhandelsverband British Retail Consortium zufolge sind durch die Corona-Lockdowns Umsätze von 22 Mrd. Pfund entgangen. Der Verband forderte die Regierung zu mehr Unterstützung auf. Seit Anfang Januar müssen Geschäfte in England bis auf wenige Ausnahmen geschlossen bleiben.

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