COREWEAVE – Bevor Du in die Hype-KI-Aktie investierst, musst Du das wissen
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Erwähnte Instrumente
- CoreWeave Inc.Kursstand: 163,100 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
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- CoreWeave Inc. - WKN: A413X6 - ISIN: US21873S1087 - Kurs: 163,100 $ (Nasdaq)
- NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 141,920 $ (Nasdaq)
Nur etwa 3,2 Milliarden USD an Aktien sind tatsächlich frei handelbar (8 % der Aktien im Free Float), während der Großteil in festen Händen liegt (z. B. Gründern, VCs oder langfristigen Investoren). Bis September gilt die Lock-up-Periode für bestehende Investoren. Zum anderen werden die wenigen verfügbaren Aktien zusätzlich geshortet. Der perfekte Cocktail für einen massiven Short Squeeze. Aber was geht eigentlich fundamental?
CoreWeave als Neocloud finanziert seine massiven Käufe von Nvidia GPUs vor allem per Schulden. Als Pfand wiederum dienen teils die GPUs selbst und ebenso die auf Jahre gesicherten Zahlungsströme der Kunden wie Microsoft, OpenAI oder Meta, wobei Microsoft selbst eine bessere Bonität als die USA haben. Letztlich aber verlieren die GPUs ziemlich schnell an Wert.
In der GuV sollte man vor allem die Zinsaufwendungen sowie die Abschreibungen im Blick haben. Wieso, das erfährst Du in diesem Artikel.
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Das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) ist eine gängige Kennzahl – vor allem im Tech- und Infrastruktursektor. Doch gerade dort wird deren Ermessensspielraum gerade ausgenutzt. Wer nicht genau hinschaut, läuft Gefahr, buchhalterische Fiktionen mit echter Profitabilität zu verwechseln.
EBITDA – und was wird da eigentlich "wegaddiert"?
EBITDA zeigt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und oft auch vor aktienbasierter Vergütung. Die Idee dahinter: Diese Posten sind nicht cashflowwirksam (z. B. SBC oder Abschreibungen) oder hängen nicht direkt mit dem operativen Geschäft zusammen. In der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) werden Abschreibungen als Teil der operativen Aufwendungen berücksichtigt.
Deshalb wird oft wie folgt gerechnet:
1️⃣ Umsatz 100 Mio. USD
2️⃣ – Umsatzkosten –40 Mio. USD
3️⃣ = Bruttoergebnis 60 Mio. USD
4️⃣ – operative Aufwendungen (inkl. Abschreibungen) –20 Mio. USD
5️⃣ = EBIT 40 Mio. USD
6️⃣ + Abschreibungen 5 Mio. USD
= EBITDA 45 Mio. USD
👉 Operativer Gewinn/Verlust + Abschreibungen (+ im Falle von adj. EBITDA noch SBC (Stock-Based Compensation) = (adjustiertes) EBITDA
‼️ In der Theorie eine gute Vergleichsgröße. In der Praxis aber häufig ein Mittel zur Verzerrung.
Je länger die Abschreibungsdauer, desto geringer der jährliche Abschreibungsaufwand – und desto höher das EBITDA. Der operative Gewinn/Verlust (EBIT) wird durch hohe Abschreibungen zwar gedrückt, aber das EBITDA rechnet diese Kosten einfach weg. Das EBITDA ignoriert alle nicht-cash-wirksamen Abschreibungen – es rechnet sie wieder drauf.
Praxisbeispiel: CoreWeave
Operativer Verlust: –1,1 Mio. USD + Abschreibungen: 3,6 Mio. USD + SBC: 0,5 Mio. USD = bereinigtes EBITDA: 3 Mio. USD
Warum das gefährlich ist – vor allem bei GPU-lastigen Unternehmen wie Coreweave, Nebius, Northern Data, ...
Das Problem liegt in der Behandlung der Hardwarekosten. CoreWeave investiert massiv in GPUs – bilanziert diese Summen aber nicht direkt als Aufwand, sondern aktiviert sie als Vermögenswerte und schreibt sie langsam über Jahre ab.
Bspw.: Ein Unternehmen, das 100 Mio. USD in Hardware investiert und über drei Jahre abschreibt, hat jährlich 33 Mio. USD Aufwand. Und je nachdem, wie man die Abschreibungsdauer festsetzt, verändert das die Profitabilität deutlich.
Angesichts der jährlichen Produktzyklen von Nvidia stellt sich die Frage, ob GPUs bilanziell nicht deutlich schneller abgeschrieben werden müssten. Eine kürzere Nutzungsdauer würde die operativen Kosten realitätsnäher abbilden – und das EBITDA entsprechend stark reduzieren.
- EBIT steigt bei längeren Abschreibungszeiträumen – logisch, da weniger Aufwand jährlich anfällt. Bruttogewinn(-verlust) - operativer Aufwand (inkl. Abschreibung)
- EBITDA bleibt konstant, egal wie schnell abgeschrieben wird. Wieso kostant? Weil EBITDA alle Abschreibungen herausrechnet – unabhängig davon, wie hoch sie sind oder wie lange die Nutzungsdauer ist. Dies zeigt, wie blind EBITDA gegenüber realer Investitionsintensität sein kann.
Wo ich bei NVIDIA zugreifen würde? Das erfährst Du im AktienPuls360
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Depot-Performance (blau) seit Start vs. Benchmarks
Fazit
EBITDA ist eine hilfreiche Kennzahl – aber auch ein Einfallstor für kreative Bilanzierung. Das Beispiel zeigt, wie schnell sich operative Verluste in scheinbare Gewinne verwandeln lassen – zumindest auf dem Papier.
Wer sich auf bereinigte Kennzahlen verlässt, sollte immer fragen:
- Welche Kosten werden aus dem Ergebnis herausgerechnet?
- Wie realistisch ist die Abschreibungsdauer?
- Würde das Unternehmen ohne die Adjustierungen überhaupt profitabel sein?
Auf Basis eines erwarteten EBIT von 2,21 Mrd. USD und einer angenommenen Nettoverschuldung von 31,4 Mrd. USD für das Jahr 2026 ergibt sich ein EV/EBIT-Multiple von 41 – ein deutliches Premium gegenüber Wettbewerbern wie Nebius. Zudem ist das Business von hohem Kapitalbedarf und eine nach wie vor begrenzte Kundenbasis gezeichnet.
CoreWeave wächst zwar beeindruckend mit über 420 % im Umsatz, aber ein überzeugenderes Gesamtbild erfordert mehr Fortschritt bei der Profitabilität sowie eine breitere Diversifizierung auf der Kundenseite. Die Vertragsdynamik bleibt aber stark. CoreWeave könnte neben Meta auch Google als neuen Hyperscaler-Kunden gewonnen haben – auch wenn es offiziell noch nicht bestätigt ist.
Im Q1 2025 lieferte man oberflächlich gesehen ein starkes Zahlenwerk – das Unternehmen wächst wie kein zweiter Player im KI-Zeitalter. Dennoch ist das ganze ziemlich teuer erkauft und der Wettbewerb bei den Neoclouds sehr hoch. Ich persönlich setze lieber auf den Player, ohne den diese Neoclouds nicht könnten. Nvidia!
Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
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Statt coreweave bin ich schon länger in APLD drin, im Paternoster auch erstmal abwärts gefahren, aber jetzt fett im Plus. Und da bleibe ich auch dabei und stocke evtl noch moderat auf. Und werde wohl zusätzlich ein paar Euronen in NEBIUS investieren, was für mich sowohl von der Bewertung als auch sonstigen fundamentals der spannendere Titel im Vergleich zu Coreweave ist.
Top Beitrag! 👍
Und nachträglich Alles Gute zum Geburtstag.
VG