Continental streitet mit Betriebsrat um Werksschließung

Hannover (BoerseGo.de) - Der Betriebsrat des Autozulieferers Continental hat Widerstand gegen eine offenbar geplante Werksschließung angekündigt. Der Vorstand versuche, die Schließung des LKW-Reifen-Werks in Hannover Stöcken über „illegale juristische Winkelzüge“ zu erreichen, teilte der Betriebsrat am Donnerstag mit. An dem Standort sind rund 3.000 Arbeitnehmer tätig. Die Arbeitnehmervertreter werfen der Unternehmensführung vor, durch die geplante Schließung ihre vertraglichen Verpflichtungen zu unterlaufen. Der Personalchef der Continental AG fordere den Betriebsrat zu Sozialplanverhandlungen über die Schließung auf, so der Betriebsrat. Dies stehe im Widerspruch zu vertraglichen Verpflichtungen.

Hintergrund des Streits ist das im Januar unterzeichnete „Eckpunktepapier“, dass laut Arbeitnehmerseite vorsieht, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und weitere Beschäftigungsschwankungen mit Kurzarbeit aufzufangen. Gegenstand der Eckpunktevereinbarung war auch die Reduzierung der Reifenproduktion von 1,28 Millionen auf 930.000 Reifen. Bei einem weiteren Rückgang der Produktion sollte mit Kurzarbeit reagiert werden.

Die jetzt offenbar geplante Werksschließung sei „schlicht illegal", sagte Bärbel Bruns, Hauptvorstandsmitglied der IG BCE und Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende. Man werde alle rechtlichen Schritte „bis hin zum Europäischen Gerichtshof“ ausschöpfen. "Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Entwicklungen haben auch wir uns an die Politik gewandt und Bundeskanzlerin Angela Merkel um Unterstützung gebeten." Der Arbeitnehmerseite fordert "Kurzarbeit statt Arbeitslosigkeit".

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