Permira will Teamviewer-Aktien in großem Stil abstoßen - Trump kritisiert China scharf
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- Fed-Chef Powell ruft nach größeren Staatshilfen
- US-Erzeugerpreise fallen stark
- Eurozone: Industrieproduktion bricht ein
- Britische Wirtschaft schrumpft im 1. Quartal stark
- Bundesregierung beschließt Lockerung der Grenzkontrollen
- US-Immunologe warnt vor zu schneller Öffnung
- Deutsche Bank forciert Stellenabbau
- TUI will gestärkt aus der Krise hervorgehen
- Commerzbank rutscht in die roten Zahlen
- Deutsche Bank will 'wetterfester' werden
- Wirecard: Erste Anlegerklage eingereicht
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DAX
- Die Vorsicht am Aktienmarkt ist zurück. Es grassieren unter den Marktakteuren Sorgen, dass es zu einer zweiten Corona-Welle kommen könnte. Diese Ängste haben gestern an den New Yorker Börsen die Kurse abrutschen lassen. Denn, während US-Präsident Trump die Lockerungen vorantreibt, warnt einer seiner wichtigsten Berater, der renommierte US-Immunologe Fauci, vor einer zu schnellen Rückkehr zur Normalität. Umso länger aber die Einschränkungen bleiben, desto weiter nach hinten dürfte sich ein wirtschaftlicher Aufschwung verschieben, der dann auch von einem noch niedrigeren Niveau aus starten dürfte. Noch preist der Aktienmarkt eine relativ zügige konjunkturelle Erholung in die Kurse ein. Alles, was eher nach einem Verlauf mit weiteren Infektions- und Abwärtswellen aussieht, dürfte den Investoren wenig schmecken und die Kurse wieder heftigeren Turbulenzen aussetzen. Fed-Präsident Jerome Powell bezeichnete unterdessen die wirtschaftlichen Aussichten am Mittwoch als "sehr unsicher" und forderte weitere Staatshilfen. Negativzinsen erteilte Powell hingegen eine Absagte. Dem DAX bekam die Gemengelage überhaupt nicht gut. Das Börsenbarometer rutschte um 2,56 Prozent auf 10.542,66 Zähler ab.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Der Finanzinvestor Permira will als Hauptaktionär des Softwareanbieters Teamviewer einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge über die Zwischengesellschaft Tigerluxone 25 Mio. Papiere verkaufen. Der Anteil würde rechnerisch auf 39 Prozent sinken. Permira hielt zuletzt 51,5 Prozent der 200 Mio. Teamviewer-Aktien und könnte im besten Fall über eine Milliarde Euro mit dem Verkauf erlösen.
- Indische Medien melden übereinstimmend, dass der iPhone-Konzern Apple „fast ein Fünftel“ seiner Produktionskapazität von China nach Indien verlagern will. In den vergangenen Monaten war es demnach zu mehreren Treffen ranghoher indischer Beamter mit Apple-Managern gekommen. Die beiden taiwanischen Apple-Lieferanten Foxconn und Wistron sollten in den nächsten fünf Jahren ihre Kapazität auf dem Subkontinent hochfahren und Apple-Mobiltelefone im Wert von rund 40 Mrd. Dollar fertigen, hieß es.
- Der britische Vermögensverwalter Legal & General Investment Management (LGIM) will auf der kommenden Hauptversammlung von Exxon Mobil am 27. Mai gegen die Wiederwahl von Darren Woods als Aufsichtsratschef stimmen, wie die FAZ berichtet. LGIM begründet die Entscheidung damit, dass der Posten des Chefaufsehers nicht von dem des Unternehmenschefs getrennt sei.
- Laut "Wall Street Journal" und Bloomberg hat der Fahrdienst-Vermittler Uber ein Angebot für den Essenslieferanten GrubHub vorgelegt. Uber ist bereits im Geschäft mit der Essenszustellung aktiv, braucht aber noch Größe, um es profitabel zu machen. Laut WSJ hat GrubHub zuletzt vorgeschlagen, dass seine Aktionäre 2,15 Uber-Aktien pro Anteilsschein bekommen. Zu den Kursen vor den Medienberichten liefe das auf einen Preis von 68 Dollar pro Grubhub-Aktie hinaus.
- Einem Bericht zufolge hat sich Facebook mit früheren Mitarbeitern, die für das Auswerten und Filtern von Inhalten auf den Seiten des sozialen Netzwerks zuständig waren und posttraumatische Belastungen davontrugen, auf die Zahlung von 52 Mio. Dollar geeinigt.
- Twitter stellt es seinen Mitarbeitern frei, auch nach dem Ende der Corona-Krise uneingeschränkt im Homeoffice zu arbeiten. „Wenn unsere Beschäftigten in einer Rolle und Lage sind, die es ihnen erlauben, von Zuhause aus zu arbeiten, und sie für immer damit weitermachen wollen, werden wir das möglich machen", erklärte der Kurznachrichtendienst. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass es funktioniert, wenn Menschen an verschiedenen Orten zusammenarbeiteten.
- Die Anwaltskanzlei Tilp hat Klage gegen den Zahlungsabwickler Wirecard eingereicht und einen Antrag auf Einleitung eines Musterverfahrens gestellt, wie die Kanzlei am Mittwoch mitteilte. „Das Maß ist jetzt voll", sagte Anwalt Maximilian Weiss. „Wir haben nunmehr alle rechtlich erforderlichen Fakten beieinander und können diese belegen - daher messen wir der von uns eingereichten Klage hohe Erfolgschancen bei." Er gehe davon aus, dass institutionelle Anleger wie Fondsgesellschaften zu den Klägern gehören. Im Oktober 2019 hatte Wirecard eine unabhängige Sonderuntersuchung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Vorwürfen wegen Bilanzunregelmäßigkeiten in Auftrag gegeben. Der Bericht wurde am 28. April 2020 der Öffentlichkeit vorgelegt. Darin sprach KPMG unter anderem von Mängeln in der internen Organisation von Wirecard sowie von einem Untersuchungshemmnis. „Nach dem KPMG-Bericht sehen wir unsere feste Überzeugung bestätigt, dass Wirecard ein massives Compliance-Problem hatte und hat, und darüber hätte Wirecard den Kapitalmarkt rechtzeitig in Kenntnis setzen müssen“, erklärt Weiss. Nach seiner Überzeugung hat sich die Wirecard AG wegen einer Reihe von falschen, unterlassenen sowie unvollständigen Kapitalmarktinformationen gegenüber ihren Aktionären schadenersatzpflichtig gemacht.
- Der norwegische Ölfonds hat seine Anteile am Energieversorger RWE veräußert. Nach einer Überprüfung der produktbasierten Kohlekriterien schließe man RWE ebenso wie die Konzerne Sasol, Glencore, AGL Energy und Anglo American wegen des Gebrauchs und der Produktion von Kohle vom Fonds aus, teilte die norwegische Zentralbank am Mittwoch mit. Über die Höhe des nun veräußerten Anteils an RWE machte die Zentralbank keine Angaben.
- Die Lufthansa reagiert auf die von Politikern gestellte Frage, „warum die Lufthansa Tochtergesellschaften in Steueroasen hat“. Das Unternehmen veröffentlichte Details zu ihren Tochtergesellschaften mit Sitz in Ländern oder Gebieten, die auf der EU-Liste der nicht kooperativen Länder und Gebiete für Steuerzwecke geführt werden. Bei den genannten Gesellschaften handelt es sich laut dem Konzern um Firmen mit operativem Geschäftsbetrieb, die zur LSG Group gehören.
- Der schwedische Lkw- und Bushersteller Volvo will wegen der Corona-Krise auf die eigentlich geplante Dividendenzahlung verzichten. Der Vorschlag zur Zahlung von 5,50 Schwedischen Kronen je Aktie werde der Hauptversammlung nun nicht mehr vorgelegt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
- Die Commerzbank ist im ersten Quartal trotz guter Geschäfte vor allem mit Privat- und Unternehmerkunden in die roten Zahlen gerutscht. Auf Nettobasis entstand ein Verlust von 295 Mio. Euro, nach einem Quartalsgewinn von 122 Mio. Euro vor Jahresfrist. Krisenbedingt musste die Bank ihre Risikovorsorge stark ausweiten. Die Rückstellungen beliefen sich auf 326 Mio. Euro nach lediglich 78 Mio. im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2020 erwartet die Bank eine Risikovorsorge von 1,0 bis 1,4 Mrd. Euro. Ende März lag die Kernkapitalquote der Commerzbank bei 13,2 Prozent. Kernkapital gilt als Puffer für Krisenzeiten. „Dank der sehr weitreichenden Maßnahmen der Bundesregierung rechnen wir damit, dass deutsche Unternehmen, die einen Großteil unseres Geschäfts ausmachen, vergleichsweise gut durch die Krise kommen werden", erklärte Finanzchefin Bettina Orlopp. „Wir haben ein gesundes Kreditbuch und der Anteil gefährdeter Kredite liegt seit Jahren unter dem deutschen und europäischen Durchschnitt. So können wir auch weitere Auswirkungen der Pandemie abfedern."
- Die Deutsche Bank nimmt ihr Programm zum Stellenabbau wieder auf. „Wenn wir unser Transformationsprogramm weiter verfolgen, müssen wir (...) die Kosten konsequent weiter senken. Und dazu gehört leider auch, dass wir den Stellenabbau wie geplant umsetzen müssen", sagte Konzernchef Christian Sewing in dem am Dienstagabend vorab veröffentlichten schriftlichen Redetext zur Hauptversammlung. Das Aktionärstreffen am 20. Mai findet als Online-Veranstaltung statt. „Das ist immer schmerzhaft, und es ist ganz besonders schmerzhaft in diesen Zeiten. Aber wir müssen in diesem Umfeld an unseren Kostenprogrammen festhalten", begründete Sewing. Bis Ende 2022 will der Vorstand die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um rund 18.000 auf weltweit 74.000 verringern.
- Der größte Reiseanbieter der Welt, TUI, muss im ersten Geschäftshalbjahr (per Ende März) einen starken Verlust verbuchen und blickt auf einen unsicheren Sommer. „Es gibt keine Zusagen, keine Planbarkeit, wann Flugreisen und Schiffsreisen aus Deutschland wieder möglich sind", erklärte TUI-Chef Fritz Joussen. Ein gutes Zeichen sei aber, dass sich bei den für 2021 freigeschalteten Buchungen eine Verdoppelung der Nachfrage abzeichne. Um die Verwaltungskosten zu senken, sollen 8.000 Stellen wegfallen oder gar nicht erst besetzt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Verwaltungskosten sollen in dem Zuge um 30 Prozent sinken. „Die TUI soll gestärkt aus der Krise hervorgehen", sagte Joussen.
- Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um 18,1 Prozent auf 283,4 Mio. Euro und einen Einbruch beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund ein Viertel auf 18,4 Mio. Euro verzeichnet. Unter dem Strich sank der Überschuss um über ein Fünftel auf 8,9 Mio. Euro. SAF-Holland erwartet jetzt beim Umsatz im Gesamtjahr einen Rückgang gegenüber 2019 um 20 bis 30 Prozent. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen 3 und 5 Prozent liegen.
- Der angeschlagene Autozulieferer Leoni hat trotz der Coronakrise seinen Verlust im ersten Quartal halbiert. Unter dem Strich stand ein Verlust von 67 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das um Sondereffekte und Umbaukosten bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) war mit minus 17 Mio. Euro zwar ebenfalls negativ, verbesserte sich aber um 4 Mio. Euro. Der Spezialist für Kabel und Bordnetze bereitet den Wiederanlauf der Produktion vor, erwartet aber wegen Werksschließungen Belastungen vor allem im laufenden zweiten Quartal.
- Der Technologiekonzern Jenoptik ist zu Jahresbeginn leicht ins Minus gefallen. Der Verlust nach Steuern betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 0,4 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte Jenoptik noch einen Gewinn von 10,2 Mio. Euro erzielt. Der operative Gewinn EBIT sank um rund 81 Prozent auf 2,5 Mio. Euro. Dabei belastete den Konzern das Geschäft mit der Automobilindustrie. Im zweiten Quartal rechnet Jenoptik coronabedingt mit weiteren Einbußen bei Umsatz und Ergebnis, zeigt sich mit Blick auf das Gesamtjahr aber zuversichtlich, die Markterwartungen (Umsatz von 800 Mio. Euro; Ebitda-Marge von 14,3 %) erfüllen zu können.
- Der Telekommunikationsanbieter United Internet hat Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal erwartungsgemäß gesteigert. Konzernweit legten die Erlöse um vier Prozent auf 1,33 Mrd. Euro zu. Bereinigt um Sondereffekte legte das operative Ergebnis um gut vier Prozent zu. Bei der Telekommunikationstochter 1&1 Drillisch stieg der Umsatz im ersten Quartal um 4,2 Prozent auf 940,7 Mio. Euro. Das Management will Umsatz und Ergebnis bei United Internet und Drillisch im laufenden Geschäftsjahr weiterhin auf Vorjahresniveau halten. Die Prognose sei allerdings mit Unsicherheiten behaftet, hieß es.
- Der Stahlkonzern Salzgitter hat im ersten Quartal einen Verlust von 43,7 Mio. Euro angehäuft. Grund war der schwache Absatzmarkt und der Preisdruck am Stahlmarkt. Vor Jahresfrist hat der Konzern noch einen Gewinn von fast 97 Mio. Euro erzielt. Der Vorstand rechnet aufgrund der Corona-Pandemie für 2020 mit einem „beträchtlichen, sehr wahrscheinlich dreistelligen" Millionen-Euro-Verlust. Zudem dürfte sich der Umsatz „merklich" reduzieren.
- Beim Autovermieter Sixt zeigten sich im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis wie erwartet rückläufig. Der Konzernumsatz erreichte wegen des Nachfrageeinbruchs im März 488,5 Mio. Euro, 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Vor Steuern wies Sixt ein Minus von 5,1 Mio. Euro aus, nach einem positiven Vorjahreswert von 40,1 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug minus 9,6 Mio. Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 27,7 Mio. Euro gewesen.
Konjunktur & Politik
- US-Präsident Donald Trump hat in einem Tweet China scharf angegriffen. "Wie ich schon lange gesagt habe, ist der Umgang mit China eine sehr teure Angelegenheit. Wir haben gerade einen großartigen Handelsdeal gemacht, die Tinte war kaum trocken, und [dann] wurde die Welt von der Pest aus China getroffen. 100 Handeldeals könnten das und all die unschuldigen verlorenen Leben nicht ausgleichen", schrieb Trump.
- Die US-Produzentenpreise lagen im April infolge einbrechender Benzinpreise um 1,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das US-Arbeitsminsterium mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit November 2015. Im Monatsvergleich sanken die Herstellerpreise um 1,3 Prozent.
- Joe Biden hat die Vorwahl der US-Demokraten im Bundesstaat Nebraska gewonnen. Es war die erste Vorwahl seit knapp einem Monat, für die Wahllokale geöffnet hatten. Der ehemalige Vizepräsident ist der voraussichtliche Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahl im November.
- Loretta Mester von der Fed von Cleveland meinte am Dienstag, dass die US-Wirtschaft zusätzliche Stimulierungen benötigt, um den Aufschwung voranzutreiben. Dieser Meinung ist auch Fed-Chef Jerome Powell. Er sagte in einem Online-Vortrag bei der Denkfabrik "Peterson Institute", das Virus verursache Sorgen über langfristige Schäden für die Wirtschaft. Der Ausblick bleibe sehr unsicher und die Abwärtsrisiken weiter bedeutsam. Der Kongress solle daher erwägen, seine finanziellen Hilfen auszuweiten. Andernfalls könne die Krise lange dauern und ein anhaltend schwaches Wachstum und stagnierende Einkommen mit sich bringen. Die US-Notenbank werde ihre Instrumente weiterhin vollumfänglich einsetzen, bis die Krise eindeutig überstanden sei, betonte Powell.
- US-Präsident Trump stärkt Tesla-CEO Elon Musk den Rücken, der gegen die Auflagen der lokalen Behörden in Kalifornien die Fertigung wieder aufgenommen hat. Das Almeda County hat Tesla mittlerweile die Wiederaufnahme eines limitierten Betriebs erlaubt, um Vorbereitungen für die Wiedereröffnung nächste Woche zu treffen.
- Die Industrieunternehmen der Eurozone haben im März infolge der Corona-Krise ihre PRoduktion enorm heruntergefahren. So lag die Gesamtherstellung 11,3 Prozent niedriger als im Vormonat, wie Eurostat meldete. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang 12,9 Prozent. In der gesamten Europäischen Union brach die Fertigung im Monatsvergleich um 10,4 Prozent und im Jahresvergleich um 11,8 Prozent ein.
- Das Bundesverfassungsgericht die Kritik an seinem Urteil zum Staatsanleihekaufprogramm PSPP der Europäischen Zentralbank (EZB) wenig nachvollziehen. Der im Verfassungsgericht für das Verfahren zuständige Richter Peter Michael Huber warnte im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vor einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland. „Ein Vertragsverletzungsverfahren brächte eine erhebliche Eskalation, die Deutschland und andere Mitgliedstaaten in einen schwer auflösbaren Verfassungskonflikt stürzen könnten", sagte er. Dabei sollte die EU-Kommission zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland und die meisten anderen Mitgliedstaaten der EU gar nicht hätten beitreten dürfen, wenn es den vom EuGH angenommenen schrankenlosen Anwendungsvorrang des Europarechts vor dem Grundgesetz gäbe. Ein solcher Vorrang sei mit der Ewigkeitsgarantie des Grundgesetzes und vieler anderer Verfassungen nicht vereinbar.
- Das ifo Institut und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) haben sich in der Coronakrise für einen „umsichtigen, schrittweisen Öffnungsprozess“ ausgesprochen. Sie empfehlen der Politik, mehr zu testen, um ein Anwachsen der Infektionen bei zunehmenden Lockerungen zu begrenzen. „Diese Maßnahmen sind unentbehrlich, um die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Kosten der Pandemie zu begrenzen“, heißt es in einer gemeinsamen Studie der beiden Institute. „Die Strategie umsichtiger, schrittweiser Lockerungen ist nicht nur gesundheitspolitisch, sondern auch wirtschaftlich vorzuziehen“, sagen ifo-Präsident Clemens Fuest und der Leiter der Abteilung System-Immunologie am HZI, Michael Meyer-Hermann. „Wenn die Politik kurzfristig mehr Wirtschaftstätigkeit erlaubt, verlängert sich die Phase der Beschränkungen nach unseren Simulationsanalysen so sehr, dass die Gesamtkosten steigen.“
- Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland ist innerhalb von 24 Stunden bis Mittwochmorgen um 798 auf 171.306 gestiegen, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen. Damit sind die Neuinfektionen im Vergleich zu 933 am Vortag wieder leicht rückläufig. Die Zahl der Todesopfer steigt den weiteren Angaben zufolge um 101 auf 7.634. Etwa 148.700 Menschen sind nach RKI-Schätzung bereits wieder genesen.
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft offenbar erneut senken. Dies sei „sehr wahrscheinlich", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Dienstag in einer Konferenz-Schaltung. „Die einlaufenden Daten vieler Staaten sind schlechter als unsere ohnehin pessimistischen Projektionen." Der IWF werde daher sehr wahrscheinlich bereits im Juni eine neue Prognose veröffentlichen.
- Die Kontrollen an der deutschen Grenze sollen von diesem Samstag an schrittweise gelockert werden. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Berlin erfuhr, strebt das Bundesinnenministerium erst für den 15. Juni ein vollständiges Ende der wegen der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen an allen Grenzabschnitten an. Kanzlerin Merkel hatte am Dienstag in einer Konferenz der Unions-Bundestagsfraktion bereits Hoffnung auf eine schrittweise Öffnung gemacht. Ihr sei wichtig, dass die Kontrollen nicht „bis ultimo" fortgesetzt würden, sagte Merkel. Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich soll nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA am 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden. Schon ab diesem Freitag werde es an den Grenzen nur noch stichprobenartige Kontrollen geben, bestätigte das Kanzleramt in Wien am Mittwoch der APA.
- Die britische Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal stark geschrumpft. Nach Angaben des Nationalen Statistikamts ONS ging das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 2,0 Prozent zurück. Gegen Quartalsende brach die Wirtschaft geradezu ein. Den weiteren Angaben zufolge schrumpfte das BIP im März im Monatsvergleich um 5,8 Prozent.
- Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus wollen wegen der Corona-Krise ein weiteres Konjunkturpaket auflegen. Mindestens 3 Bio. US-Dollar sollen u. a. für den Ausbau von Sozialprogrammen, der Gesundheitsversorgung sowie für Bundesstaaten und Kommunen aufgebracht werden. Der von Republikanern kontrollierte Senat hat bereits signalisiert, seine Zustimmung zu verweigern, was eine Umsetzung des Pakets unwahrscheinlich macht.
- Der bekannte US-Immunologe und Regierungsberater Anthony Fauci hat vor einer vorschnellen Rückkehr zur Normalität in der Corona-Epidemie in den USA gewarnt. Wenn die Vorgaben des Weißen Hauses nicht beachtet würden, „dann riskieren wir die Gefahr mehrfacher Ausbrüche im ganzen Land", so Fauci. „Das würde uns tatsächlich auf unserer Suche nach einer Rückkehr zur Normalität zurückwerfen."
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