Kommentar
23:00 Uhr, 10.11.2008

COMMERZBANK Aktie - Das kann jetzt schnell 20% nach unten gehen

Erwähnte Instrumente

Intakter übergeordneter Abwärtstrend und darin auf Sicht von 7 Handelstagen eine hochgradig bärisches Wendemuster. Morgen dürfte ein neues Verkaufssignal ausgelöst werden. Innerhalb kürzester Zeit kann der Aktienkurs der Commerzbank nun zunächst (!) um 20% absacken.

Commerzbank - WKN: 803200 - ISIN: DE0008032004

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 8,13 Euro

Am 24.10.2008 wurde durch das Unterbieten der benannten Sell Triggerlinie bei 9,2 Euro ein Verkaufssignal mit Mindest-Korrekturziel von 6,0 Euro ausgelöst. Tatsächlich wurden aber nur 6,55 Euro im Tief erreicht; und zwar bereits am 28.10.2008. Der Aktienkurs konnte sich deutlich erholen. Diese Kurserholung stellt lediglich eine Pullbackbewegung an eine wichtige formationstechnische Linie bei 10,74 Euro dar.

Seit 7 Handelstagen topt der Kurs, morgen dürfte ein erneuter Sell Off starten, der den Kurs in Richtung der 6,55er Marke, also um 20% nach unten treiben dürfte. Im Bereich von 6,55 Euro besteht die Möglichkeit auf eine Stabilisierung. Sollte das Niveau von 6,5 Euro aber nachhaltig gebrochen werden, müßte mit einer Korrekturausdehnung auf das Niveau des Bärenmarkttiefs aus den Jahren 2002/2003 bei 5,0-5,2 Euro gerechnet werden.
Soweit die Analyse und Prognose.

Analyse und Prognose sind Ausgangspunkt für die Erstellung des Anlageplans. Läßt sich das Ergebnis der Analyse überhaupt sinnvoll handeln ?

Es gibt 2 sinnvolle Möglichkeiten eine Shortposition auf die Aktie mit einem Stoploss abzusichern. Einmal recht eng über 8,90 Euro und ein anderes Mal über 10,35 Euro. Hier haben wir auch schon das Dilemma des Trades. Entscheiden wir uns für das Stoploss über 10,35 Euro hätte der Trade nur ein Chance/Risiko Profil unter 1. Entscheiden wir uns für das Stoploss über 8,90 Euro hätten wir ein ideales Chance/Risiko Profil von ca. 2. Keine Frage, je enger das Stoploss bei der aktuell nach wie vor extrem hohen Marktvolatilität desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Trade ausgestopt wird.

Entscheidender Tip. Wenn Sie solche Setups wie bei der Commerzbank Aktie handeln wollen, macht es Sinn die Shortposition bereits vor dem erwarteten Verkaufssignal aufzubauen. Das wäre heute gewesen. Immerhin lassen sich die Hebelzertifikate auf die Aktie auch nachbörslich bis 22.00 Uhr handeln. Wir hatten vorhin die Lage interessehalber sondiert. Die Emittenten hatten die Spreads sehr weit gezogen. Ideal wäre der Einstieg also nicht mehr gewesen. Genauso wenig ein Einstieg morgen, wenn die Kurse bereits purzeln.

Spätestens über 10,35 Euro sollten Shortpositionen glattgestellt werden. Steigt der Aktienkurs der Commerzbank nämlich über 10,35 Euro an, wäre dies aus charttechnischer Sicht positiv zu werten. Es würde für eine umfassende Kurserholung sprechen.

Wir befinden uns in einer Finanzkrise, die sich zu einer echten Wirtschaftskrise ausbreiten kann. Insofern spricht nichts dagegen patriotisch zu handeln. Warren Buffet empfiehlt den Kauf von US Aktien. Und wir sollten keine deutschen Finanztitel leerverkaufen.

Im US Bankensektor haben die folgenden Aktien bärische Chartsignale ausgebildet: Bank of New York Mellon, Citigroup, Fifth third Bancorp, Regions Financial Corp, Suntrust, Bank of America. Diese Aktien stehen allesamt auf meiner Shortselling Watchlist. Wenn Sie Aktien aus dem Finanzsektor leerverkaufen und an fallenden Kursen partizipieren wollen, dann schauen Sie sich Aktien aus dieser Liste an.

Wieso stelle ich die charttechnische Besprechung der Commerzbankaktie so prominent vor ? Weil sich deren Chartbild seit Monaten ausgezeichnet prognostisch eingrenzen läßt. Anhand der Aktie lassen sich meines Erachtens sehr gut die Möglichkeiten der Chartanalyse veranschaulichen. Wir wissen über die Nutzung der Chartanalyse über den zukünftigen Kursverlauf möglicherweise mehr als die Verantwortlichen dieses Bankhauses.

Der US Finanzsektor stand heute unter Abgabedruck. Die folgende Nachrichtenlage dürfte dafür verantwortlich gewesen sein. Der US FInanzsektor will einfach noch nicht zur Ruhe kommen.

Der Versicherungsriese American International Group (AIG) musste im dritten Quartal einen Verlust von 24,47 Milliarden Dollar bzw. 9,05 Dollar je Aktie hinnehmen. Das Ergebnis beinhaltet unrealisierte Verluste von 7,05 Milliarden Dollar aus Finanzprodukten wie etwa Kreditderivaten und einen Vorsteuerverlust von 18,31 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Wertminderungen aus dem Investment-Portfolio. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wies AIG einen Gewinn von 3,09 Milliarden Dollar bzw. 1,19 Dollar je Aktie aus. Abzüglich von Sonderposten und eines operativen Verlusts von 9,24 Milliarden Dollar bzw. 3,42 Dollar je Aktie stellte sich in der abgelaufenen Periode ein Gewinn von 3,49 Milliarden Dollar bzw. 1,35 Dollar je Aktie ein. Der Umsatz brach um 97% auf 898 Millionen Dollar ein. Die Einnahmen aus Versicherungsprämien fielen um fast 1% auf 11,73 Milliarden Dollar.

Der Anfang September unter staatliche Kontrolle gestellte Hypothekenfinanzierungsriese Fannie Mae musste im dritten Quartal einen Verlust von 29 Milliarden Dollar bzw. 13 Dollar je Aktie hinnehmen. Die Schätzungen der Analysten liegen bei einem Verlust von mindestens rund 20 Milliarden Dollar. Das Ergebnis beinhaltet eine barunwirksame Sonderbelastung von 21,4 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Wertberichtigungen und eine weitere Sonderbelastung von 9,2 Milliarden Dollar für anfallende Kosten aus anhaltenden Hypotheken-Kreditverschlechterungen sowie anhaltend sinkenden Hauspreisen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wies Fannie Mae einen Verlust von 1,52 Milliarden Dollar bzw. 1,56 Dollar je Aktie aus.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

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Kursverlauf seit Mai 2008 bis dato (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


COMMERZBANK Aktie - Das Rettungspaket zeigt in dem Chart noch keine Wirkung - Seltsam!
Datum 15.10.2008 - Uhrzeit 11:00

Obwohl die Bundesregierung im Eilverfahren ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stützung des deutschen Bankensektors durch die unterschiedlichen Gremium peitscht, macht sich dies im Chartbild der Deutschen Bank und Commerzbank Aktien noch nicht wirklich bemerkbar. Das ist etwas verwunderlich.

Am Montag dieser Woche hätte man eigentlich einen besonders exzessiven Anstieg der gebeutelten Bankaktien erwartet, diese konnten zwar deutlich ansteigen, fanden sich aber lediglich im Mittelfeld der Kursgewinner wieder. In den USA underperformte der Bankensektor am Montag deutlich, konnte gestern aber Terrain gut machen. Der PHLX Bankindex kann sich damit wieder etwas mehr von seiner übergeordneten Sell Triggerlinie entfernen. Die Luft bleibt aus charttechnischer Sicht aber dünn. So wie es aussieht, haben die Regierungen und Behörden weltweit mit ihren Maßnahmen bisher "nur" Zeit gewonnen.

Ich bin gefragt worden, ob wir die kurzfristig im Verlauf der vergangenen Woche aufgenommene Shortposition auf die Commerzbankaktie noch halten. Ich hatte dies nämlich in einem Nebensatz eines Kommentars kurz angemerkt.

Nein, wir halten den Short natürlich nicht mehr. Wir haben ihn Freitag Abend (nachbörslich) gedeckt, als sich in der letzten US Handelsstunde ein Reversal andeutete. Leider blieb nur noch ein Profit von 6,49%.

Die Commerzbankaktie hatte ich hier im Kommentarbereich zusammen mit der Deutschen Bankaktie als temporäre Shortsellingempfehlung vorgestellt. Deutsche Bank hatte ich zwischenzeitlich (viel zu früh) auf Coverbuy gestellt, der Commerzbank Short lief weiter.

COMMERZBANK im BIG PICTURE - Leerverkaufen! - Nochmal 15% Abwärtsrisiko - Datum 21.01.2008 - Uhrzeit 09:00

Das beschriebene "worst case" Scenario ist eingetreten. Die Aktie steht im 12 Eurobereich. Problematisch gestaltet sich die Situation aus charttechnischer Sicht dennoch. Denn bisher zeichnet sich noch immer keine Bodenbildung ab. Das Kursgeschehen seit Ende September zeigt das beschriebene symmetrische Dreieck. Eine Formation ist nicht gleich eine Formation. Vielmehr ist es so, dass es unterschiedliche Klassen von Formationstypen gibt, basierend auf deren Morphologien.

Im Falle des symmetrischen Dreiecks der Commerzbankaktie handelt es sich um ein Dreieck mit stumpfem Charakter. Diese Dreiecke sind eigentlich hochgradig bärisch. Innerhalb des Dreiecks hätte die Aktie kurzfristig noch Platz bis ca. 12,9 Euro.

Kursabgaben unter 9,2 Euro auf Wochenschlußkursbasis würden ein neues Verkaufssignal mindestens in den 6 Eurobereich auslösen. Aktuell muß konstatiert werden, dass das Chartbild der Aktie stark angeschlagen ist.

Alternativ gilt, dass ein nachhaltiger Anstieg über 14,50 Euro, das übergeordnete Chartbild der Aktie merklich aufhellen würde. Ein Anstieg über 14,50 Euro wäre im Sinne einer ersten Bodenbildung zu interpretieren.

Sie sollten die Nachrichtenlage zum Bankensektor und speziell zu dieser Aktie genau im Blick behalten. Sollte das Bankhaus die Hilfen des Rettungspakets in Anspruch nehmen, könnte dies möglicherweise zu einer kurstechnischen Entlastung führen.

Sie haben sicherlich gemerkt, dass wir seit Monaten keine expliziten Shortsellingvorstellungen auf Aktien veröffentlichen. Lediglich Goldminen und eine Reihe von Rohstoffen wie beispielsweise Öl führen wir mit forciert vorgetragenenen Shortselling-Calls.

Shortselling ist in normalen Marktphasen ein legitimes Mittel, um an partiell nachgebenden Kursnotierungen zu partizipieren. In solchen extremen Marktphasen, wie wir sie seit Monaten sehen, bedeuten nachgebende Kursnotierungen für viele Unternehmen möglicherweise sogar existentielle Problemsituationen. In solchen Phasen kann Shortselling von stark angeschlagenen Aktientiteln kontraproduktiv werden und echte Schäden anrichten. In solchen Phasen wird es bei uns keine Shortsellingvorstellungen auf Aktientitel geben.

Im Rahmen einer Neuordnung der Kapitalmarktregeln könnte ich mir vorstellen, dass Regeln für Shortselling während Crashsituationen eingeführt werden könnten. Es wäre begrüßenswert. An den Terminbörsen gibt es solche Regeln wie beispielsweise Limits für maximale Kursbewegungen an einem Tag o.ä. Vor allem wäre dann der Spielraum für Handlungsmöglichkeiten klar definiert und gesellschaftlich akzeptiert.

Letzteres wäre wichtig, weil in den vergangenen Monaten Schattendiskussionen geführt wurden. Shortseller wurden für die verfahrene und prekäre Situation an den Märkten verantwortlich gemacht. Nach dem Verbot ungedeckter Leerverkäufe brachen die Aktienkurse aber drastisch ein ... trotz Shortsellingverbots. Das dürfte dem einen oder anderen polemisierenden Kommentator die Augen geöffnet haben.

Viele Grüße,
Harald Weygand

Kursverlauf (oben) seit 1999 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit Juni 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


COMMERZBANK Aktie - Kurzfristig noch +15% hoch, mittelfristig Gefahr, dass es nochmal -45% runtergeht
Datum 09.10.2008 - Uhrzeit 11:00

Die Nachricht, dass nach den Briten auch die Amerikaner an eine Teilverstaatlichung ihres Bankensektors nachdenken, hat eine kleine Rallye bei Finanztiteln auslösen können. Das Chartbild der Commerzbankaktie läßt sich recht gut interpretieren, es lassen sich gute Prognosen herauslesen.

Commerzbank - WKN: 803200 - ISIN: DE0008032004

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 11,37 Euro
Innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends sehen wir seit einigen Wochen ein exzess volatiles Kursgeschehen. Das Schöne daran, es läßt sich formationstechnisch zuordnen. Die Konturen eines stumpfen und damit besonders gefährlichen symmetrischen Dreiecks kristallisieren sich heraus.

Kurzfristig kann die Aktie innerhalb dieses Dreiecks noch ca. +15% ansteigen in Richtung 13,30 Euro, mittelfristig kündigt das Dreieck aber weitere umfassende Kursabgaben in Richtung 6,00 Euro an, was ausgehend vom aktuellen Kursniveau nochmals Abgaben von ca. -45% bedeuten würde. Kurzfristig hoch, mittelfristig runter. Ein Kursverfall unter 9,30 Euro würde die nächste größere Verkaufswelle in der Aktie starten.

Sollte die mittelfristige Prognose tatsächlich zutreffen, kann davon ausgegangen werden, dass auch hier in Deutschland mit Lösungsansätzen zu rechnen ist, die zumindest eine Teilverstaatlichung großer Bankinstitute bedeuten.

Viele Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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