Analyse
13:30 Uhr, 29.01.2025

CLOUDFLARE, SERVICENOW, SALESFORCE & Co. – Was ist hier los?

Die Veröffentlichung von DeepSeek R1 hat den Technologiesektor durchgeschüttelt und zu einem kurzfristigen Ausverkauf bei Unternehmen wie Nvidia, Microsoft und Oracle geführt. Doch während Halbleiterwerte und Cloud-Infrastrukturanbieter unter Druck gerieten, erlebte der Softwaresektor einen massiven Aufschwung. Warum?

Erwähnte Instrumente

  • ServiceNow Inc.
    ISIN: US81762P1021Kopiert
    Kursstand: 1.170,390 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Okta Inc.
    ISIN: US6792951054Kopiert
    Kursstand: 94,930 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • ServiceNow Inc. - WKN: A1JX4P - ISIN: US81762P1021 - Kurs: 1.170,390 $ (NYSE)
  • Okta Inc. - WKN: A2DNKR - ISIN: US6792951054 - Kurs: 94,930 $ (Nasdaq)
  • Cloudflare Inc. - WKN: A2PQMN - ISIN: US18915M1071 - Kurs: 139,980 $ (NYSE)
  • Salesforce Inc - WKN: A0B87V - ISIN: US79466L3024 - Kurs: 359,950 $ (NYSE)

Weil DeepSeek einen grundlegenden Wandel in der KI-Branche einläutet, von dem Softwareunternehmen langfristig massiv profitieren werden. Gestern folgten drei Analystenhäuser mit positiven Kommentaren.

Open-Source und sinkende Kosten – Ein Wendepunkt für KI-Software

DeepSeek R1 hat eine Diskussion über die mögliche Kommoditisierung von Large Language Models entfacht. Open-Source-Modelle wie R1 könnten schneller als erwartet mit proprietären Lösungen wie GPT-4 konkurrieren, was den bisherigen Vorteil teurer, geschlossener KI-Modelle wie ChatGPT infrage stellt. Während dies für Nvidia und Cloud-Anbieter wie Oracle eine Herausforderung darstellt, profitieren Softwareunternehmen, die sich auf den Einsatz generativer KI fokussieren.

Die entscheidende Veränderung: Günstigere APIs ermöglichen es Softwareanbietern, leistungsstarke KI-Funktionen zu geringeren Kosten anzubieten. Dadurch können sie ihre Margen stabil halten, während sie gleichzeitig die Adoptionsrate generativer KI-Technologien beschleunigen. Laut RBC sind genau diese Effizienzgewinne die Basis für einen langfristigen Bullenmarkt im Softwaresektor.

Zu den klaren Gewinnern zählen laut den RBC, Bernstein und Citi:

  • Adobe, Confluent, CrowdStrike, Datadog, Snowflake und Microsoft, die von der steigenden Nutzung generativer KI profitieren.
  • Salesforce, ServiceNow, HubSpot und ZoomInfo, die KI in ihre Kundenkontaktlösungen integrieren.
  • Palantir, da steigende Effizienz die Nachfrage nach KI-gestützten Datenanalysen antreibt.

Microsoft – Profiteur trotz kurzfristiger Unsicherheiten

Auf den ersten Blick könnte DeepSeek eine Bedrohung für Microsoft sein, insbesondere für OpenAI, an das Microsoft stark gebunden ist. Doch Microsoft hat vorausschauend agiert: Produkte wie GitHub Copilot und M365 Copilot sind LLM-agnostisch, was bedeutet, dass sie mit verschiedenen Modellen funktionieren und nicht nur auf OpenAI angewiesen sind.

Statt sich langfristig an hohe Investitionen in GPU-Training für ein einzelnes LLM zu binden, fokussiert sich Microsoft darauf, eine skalierbare Inferenz-Infrastruktur für große Unternehmenskunden aufzubauen.

Zudem wird erwartet, dass Microsoft durch effizientere KI-Modelle seine Kosten für GPU-Workloads senken kann. Zwar bleibt Microsoft stark in OpenAI investiert, doch falls sich die Entwicklung bewahrheitet, dass Künstliche Intelligenz langfristig weniger rechenintensiv wird, könnte das Wachstum der Investitionsausgaben (Capex) nach dem Geschäftsjahr 2025 langsamer ausfallen. Weniger Ausgaben für Infrastruktur bedeuten höhere Margen.

Explosion der KI-Adoption – Software profitiert am meisten

Laut Bernstein könnte der Erfolg von DeepSeek eine neue Welle der KI-Einführung auslösen. Viele Unternehmen stecken derzeit noch in der Proof-of-Concept-Phase, da hohe Kosten für Training und Inferenz bislang die Einführung von KI verzögerten.

DeepSeek ändert dieses Szenario drastisch:

  • Geringere Kosten für Inferenz und Training → Mehr Unternehmen können KI-Projekte in die Produktionsphase überführen.
  • Steigende Nachfrage nach KI-Software → Mehr Kunden, die auf generative KI-Anwendungen setzen.
  • Software profitiert mehr als Hyperscaler → Während Cloud-Anbieter GPU-Margen verlieren, wächst die Nachfrage nach KI-gestützter Software exponentiell.

Laut Citi werden insbesondere Softwareanbieter profitieren, die sich auf KI-Anwendungsentwicklung und Datenplattformen konzentrieren, darunter:

  • MongoDB, Snowflake, Elastic und Confluent, da die verbesserte KI-Effizienz den Datenverbrauch und die Abfragevolumina steigert.
  • Plattformanbieter wie ServiceNow, die als erstes Unternehmen ein sitzplatzbasiertes KI-Preismodell eingeführt haben, das eine hohe Skalierbarkeit ermöglicht.

Gewinner in der Software-Infrastruktur – Wer profitiert konkret?

Bernstein hebt besonders Softwareunternehmen aus der Infrastrukturebene hervor, da der erhöhte KI-Bedarf für eine stärkere Nachfrage nach Infrastruktur-Diensten sorgt.

Zu den klaren Gewinnern zählen laut ihnen:

  • Dateninfrastruktur (Confluent, Snowflake) → Mehr Datenverarbeitung durch steigende KI-Nutzung.
  • Identitätsmanagement (Okta) → Höhere Sicherheitsanforderungen für KI-gesteuerte Anwendungen.
  • Observability-Tools (Datadog) → Notwendig für die Überwachung und Optimierung von KI-Workloads.
  • Kommunikationstechnologie (Twilio) → Integration generativer KI in Kundenkommunikation.
  • Cloudflare → Stärkere Browser-Integration für KI-gestützte Webanwendungen.

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Fazit

Die Marktreaktion auf DeepSeek hat zunächst zu Unsicherheiten geführt, insbesondere für Nvidia, Microsoft und Oracle. Doch die langfristigen Gewinner sind der Marktreaktion zufolge eindeutig Softwareunternehmen, die von günstigeren KI-Modellen profitieren, ohne hohe Investitionen in Infrastruktur tätigen zu müssen. Durch die sinkenden Kosten für KI-Inferenz und Training wird der Softwaremarkt stärker als je zuvor durch KI transformiert. Softwareanbieter können nun hochmoderne KI-Tools kostengünstiger und profitabler anbieten, was die Marktdurchdringung und Akzeptanz drastisch erhöht.

Während Halbleiterwerte unter Druck geraten sind, haben Softwareunternehmen eine neue Wachstumsstory bekommen – und genau deshalb sind ihre Aktien in die Höhe geschossen. Allerdings sind die Bewertungen hier teils kurzfristig so heißgelaufen, dass ich hier nicht hinterherlaufen würde und Pullbacks bei Cloudflare, Salesforce, Servicenow oder Okta abwarten würde.

Beispiele für absurde Bewertungen

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Viel Erfolg wünscht euch Valentin

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2 Kommentare

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    Hallo Valentin, ich habe eine für mich wichtige Frage. Und da Du auf Youtube die tollen Erklär-Videos macht, frage ich eben Dich. Ich hatte vor 1-2 Jahren lediglich das Stock3 Plus und mehrere Desktops im Terminal von GodemodeTrader. Nun hatte ich mich für Trademade, also einen höherwertigen Service abonniert und kann doch keine Desktops mehr erststellen. Die alten Desktops funktionieren nicht mehr. Mache ich da etwas falsch?

    21:04 Uhr, 29.01.
    1 Antwort anzeigen