Kommentar
13:03 Uhr, 27.09.2024

Chip-Aktien: Zwischen Tech-Boom und Geopolitik

Chips sind das unsichtbare Rückgrat unserer modernen Welt. Sie stecken in Smartphones, Autos und selbst in Kühlschränken – ohne sie würde unser Alltag buchstäblich zum Stillstand kommen.

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Doch die Industrie, die diese Technologie antreibt, befindet sich an einem Scheideweg. Während der technologische Fortschritt immer weiter voranschreitet, bedrohen geopolitische Spannungen und Handelskonflikte die Stabilität der globalen Lieferketten. Ist dies der Moment, um auf Chip-Aktien zu setzen, oder stehen wir vor einer Krise, die den Tech-Sektor erschüttern wird?

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Technologie im Zentrum der Weltwirtschaft

Die Bedeutung der Chip-Industrie ist kaum zu überschätzen. Halbleiter bilden die Grundlage für fast jede Form moderner Technologie. Ohne sie gäbe es keine Smartphones, keine Laptops, keine vernetzten Geräte und keine modernen Fahrzeuge. Die Digitalisierung und Automatisierung aller Lebensbereiche basiert auf dieser Technologie, die unser Leben so sehr durchdrungen hat, dass wir sie oft gar nicht mehr wahrnehmen. Doch hinter den Kulissen spielt sich ein gnadenloser Kampf um Marktanteile, Innovation und geopolitischen Einfluss ab.

Die Abhängigkeit von Halbleitern geht weit über den Konsumentenmarkt hinaus. Industrielle Produktion, medizinische Versorgung und sogar das Militär sind auf die Verfügbarkeit moderner Chips angewiesen. So werden in der Medizintechnik immer fortschrittlichere Geräte und Diagnosetools entwickelt, die auf Hochleistungs-Chips setzen, um präzise, schnelle Analysen zu ermöglichen. Auch in der Verteidigungstechnik spielen Chips eine Schlüsselrolle, zum Beispiel in der Lenkung von Raketen oder der Steuerung von Drohnen. Ein Ausfall in der Chip-Produktion hätte also weitreichende, potenziell katastrophale Konsequenzen für zahlreiche Wirtschaftssektoren und die nationale Sicherheit.

Doch genau diese hohe Bedeutung macht die Chip-Industrie so anfällig. Die enge Verflechtung der globalen Lieferketten und die Konzentration der Produktionskapazitäten in wenigen Ländern haben das Potenzial, schwerwiegende Probleme zu verursachen.

Taiwan: Der unsichtbare Dreh- und Angelpunkt

Taiwan, eine Insel mit gerade einmal 23 Millionen Einwohnern, hat sich zu einem der wichtigsten Knotenpunkte der globalen Halbleiterproduktion entwickelt. Mit TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) beherbergt das Land den weltweit größten Auftragsfertiger für Halbleiter. TSMC produziert Chips für nahezu alle großen Technologiekonzerne der Welt, darunter Apple, Nvidia und Qualcomm. Doch diese Abhängigkeit von einem einzigen Unternehmen in einem politisch sensiblen Gebiet birgt erhebliche Risiken.

Die Beziehungen zwischen China und Taiwan sind seit Jahrzehnten angespannt, und China betrachtet Taiwan weiterhin als abtrünnige Provinz. Gleichzeitig haben die USA ihre Unterstützung für Taiwan verstärkt, was die Spannungen zwischen den beiden Supermächten weiter verschärft. Die Folge: Taiwan gerät zunehmend in den Mittelpunkt eines geopolitischen Machtkampfes.

Ein Handelskrieg zwischen den USA und China könnte massive Auswirkungen auf die Chip-Industrie haben. Sollten Sanktionen verhängt oder Exportbeschränkungen eingeführt werden, wäre TSMC bei einem Großteil seiner Kunden nicht mehr in der Lage, sie zu beliefern. Der weltweite Tech-Sektor könnte ins Chaos stürzen, denn alternative Fertigungskapazitäten gibt es kaum.

Noch gravierender wäre jedoch eine militärische Eskalation. Sollte China beschließen, Taiwan gewaltsam einzugliedern, wären westliche Unternehmen vom Zugang zu den fortschrittlichsten Chips der Welt abgeschnitten. Die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend, und die Aktienkurse der großen Chip-Hersteller könnten drastisch einbrechen.

Die unsichere Zukunft der Chip-Produktion

Während geopolitische Spannungen die Chip-Industrie in Atem halten, besteht auch Unsicherheit über die zukünftigen Produktionskapazitäten. Die COVID-19-Pandemie hat die Schwachstellen in den globalen Lieferketten deutlich gemacht. Lockdowns, Fabrikschließungen und Logistikprobleme haben die Chip-Produktion weltweit ins Stocken gebracht. Viele Unternehmen sahen sich mit Lieferengpässen konfrontiert, die nicht nur die Produktion von Konsumgütern, sondern auch von industriellen und medizinischen Geräten beeinträchtigten.

Dieser Engpass führte zu einer massiven Preissteigerung bei Halbleitern und ließ die Aktienkurse von Chip-Herstellern in die Höhe schnellen. Doch die Krise hat auch gezeigt, wie anfällig die Branche ist. Viele Unternehmen haben daher begonnen, ihre Abhängigkeit von bestimmten Produktionsstandorten zu überdenken und in neue Fabriken zu investieren.

Intel hat angekündigt, Milliarden von Dollar in den Bau neuer Produktionsstätten in den USA und Europa zu investieren, um die heimische Chip-Produktion zu stärken und die Abhängigkeit von Taiwan und Südkorea zu reduzieren. Diese Investitionen sind ein erster Schritt, um die Risiken global verteilter Lieferketten zu verringern. Doch bis diese neuen Kapazitäten zur Verfügung stehen, wird es noch Jahre dauern.

Zudem wird der Bau von Halbleiterfabriken immer komplexer und teurer. Die Herstellung von modernen Chips erfordert hochspezialisierte Maschinen und Technologien, die nur wenige Unternehmen weltweit beherrschen. ASML, ein niederländisches Unternehmen, ist das einzige Unternehmen, das Lithographie-Maschinen produziert, die für die Herstellung der fortschrittlichsten Chips benötigt werden. Diese Abhängigkeit von einer kleinen Anzahl von Lieferanten verstärkt die Risiken für die globale Chip-Produktion zusätzlich.

Wie Anleger sich positionieren könnten

In einem Umfeld, das von Unsicherheiten und Innovationen gleichermaßen geprägt ist, sollten Anleger eine flexible und diversifizierte Anlagestrategie verfolgen. Für risikobewusste Anleger könnten Discount-Zertifikate eine Option darstellen. Diese ermöglichen es, von hohen Kursschwankungen zu profitieren und gleichzeitig das Risiko bei leicht rückläufigen Notierungen zu vermindern. Besonders im Vergleich zu hoch bewerteten Aktien wie Nvidia oder TSMC könnten dabei Discount-Zertifikate auf den Index in dem diese Titel gelistet sind, eine interessante Alternative zum direkten Aktienkauf darstellen. Eine denkbare Option wäre ein Discount-Zertifikat auf den Nasdaq 100 mit der WKN DQ6SFX.

Für spekulativere Anleger, die auf kurzfristige und eindeutige Marktbewegungen setzen, könnten Turbo-Produkte eine mögliche Option darstellen. Diese Produkte bieten die Möglichkeit, auf steigende oder auf fallende Kurse zu setzen. Eine Möglichkeit von steigenden Kursen zu profitieren, wäre etwa der Endlos-Turbo auf Nvidia mit der WKN DQ6FAN.

Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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