Chinesischer Automarkt verliert spürbar an Schwung

Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Autoabsatz hat im April weiter nachgelassen. Da China einer der bedeutendsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller ist, dürfte Daimler, BMW und Volkswagen mit Sorgenfalten auf der Stirn auf die abnehmende Dynamik blicken. Der Anteil des chinesischen Marktes an deren Gesamtabsatz lag im vergangenen Jahr bei 34 Prozent.

Wie der Branchenverband Passenger Car Association (PCA) am Dienstag mitteilte, ging die Zahl der verkauften Autos im April um 1,7 Prozent auf 1,69 Millionen Einheiten zurück. Auch im bisherigen Jahresverlauf zeigt sich eine Verlangsamung. In den ersten vier Monaten 2017 sank die Zahl der verkauften Autos nach PCA-Daten um 1,4 Prozent auf 7,27 Millionen.

Allerdings ist der Vorjahresvergleich verzerrt. 2016 war ein überaus erfolgreiches Jahr, da die Regierung Autos mit kleinerem Hubraum mit einer gesenkten Mehrwertsteuer subventionierte. Davon konnten besonders Hersteller, die Kleinwagen im Angebot haben, profitieren. Diese Vergünstigung wurde jedoch in diesem Jahr um die Hälfte gekürzt. Besonders zu Jahresbeginn machte sich dieser Effekt negativ bemerkbar. Im Januar war der Absatz um 10 Prozent auf 2,12 Mio. Fahrzeuge eingebrochen. Allerdings war der starke Rückgang zum Teil auch den Feiertagen des chinesischen Neujahrsfestes geschuldet, das in diesem Jahr früher begann als im Vorjahr.

Experten gehen dennoch weiter davon aus, dass der Autoabsatz in China in diesem Jahr steigen wird. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 5 Prozent erwartet, was weiterhin im Rahmen der zuvor erwarteten 5 bis 6 Prozent Wachstum ohne die staatliche Förderung liegt. China bleibt aber selbst bei schwächeren Wachstumszahlen als größter Automarkt der Welt der wichtigste Wachstumsmarkt für deutsche Hersteller.

Allerdings besteht für ausländische Autobauer aufgrund der Überkapazitäten, die chinesische Hersteller in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Vor allem die staatlichen Autobauer könnten durch Subventionen den Markt mit Fahrzeugen zu Dumping-Preisen überschwemmen.