Chinesische Aktien in globalen Portfolios unterrepräsentiert

Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Bis heute tagt der Nationale Volkskongress in China. Den Abschluss bildet die Ansprache des Premiers Li Keqiang. Er wird die Wachstumsrate für China verkünden. Im vergangenen Jahr lag das Wirtschaftswachstum in China bei 6,7 Prozent. Die Mehrheit der Experten erwartet auch für dieses Jahr keine allzu großen Abweichungen von dieser Zahl, wie Jing Ning, Fondsmanagerin bei Fidelity International mit Sitz in Hongkong, in einer aktuellen Markteinschätzung schreibt.

China dürfte ein langfristig geringeres Wachstum tolerieren. Allerdings könnte die Wirtschaft kurzfristige Überhitzungen erleben. Das Ende der industriellen Deflation sei erreicht, denn die Veränderung des Erzeugerpreisindex liege bei nahezu null. Daher seien moderate Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex CPI zu erwarten. Während sich der Immobilienzyklus weiter verschärft habe, sei der Druck auf die Investitionsausgaben, gemessen am „Fixed Asset Investment“ (FAI), weniger stark als bisher gestiegen, heißt es weiter.

„Wir erwarten, dass die angestoßene „Supply-Side-Reform“, also der Abbau von Überkapazitäten in den Bereichen Kohle, Stahl und Zement, weitergeführt wird. Sie stellt einen neuen Ansatzpunkt für Wachstum dar. An den Kapitalmärkten sehen wir das neue Phänomen der sogenannten ‚Southbound Liquidity‘, also einer höheren Liquidität, die vom chinesischen Festland nach Hongkong fließt. Die Gewinnentwicklungen haben sich ins Positive gedreht, aber die Bewertungen liegen im historischen Durchschnitt. Insgesamt sind chinesische Aktien in globalen Portfolios unterrepräsentiert“, so Jing Ning.