China's Börse spiegelt Dynamik nicht wider
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Obwohl die Konjunkturindikatoren in China auf eine ungebrochene konjunkturelle Dynamik hinweisen spiegelte die Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes dies im vergangenen Monat keinesfalls wider. Zu diesem Schluss kommen die Experten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Im Mai setzte der Shanghai Composite die seit Ende Februar anhaltende Talfahrt fort und verlor 8,5%. Diese Woche kam er weiter unter Druck und gab gegenüber der Vorwoche um 3,6% auf 1.014 Punkte nach.
Weiterhin belastet der Dauerstreit über die Währungspolitik Chinas den chinesischen Markt, so die Investmentbank in einem aktuellen Marktkommentar. Die US-Regierung habe offenbar ihre Forderung einer Aufwertung des Yuans in Höhe um 10% konkretisiert. Die USA wolle dadurch den Strom der chinesischen Exporte eindämmen. Ein Nachkommen Pekings in dieser Höhe werde jedoch eher bezweifelt.
Mit dem Aufstieg Chinas zu einer wirtschaftlichen Großmacht hätten sich auch Handelskontroversen mit den USA und der EU gehäuft. Anfang der Woche habe die Regierung in Peking daher bekannt gegeben, dass die freiwilligen Exportzölle auf Textilprodukte wieder zurückgenommen werden. China habe damit auf das Vorhaben der EU und der USA, gegen den Import von Textilien aus China vorzugehen, reagiert.
Unterdessen hätten ausländische Banken angefangen über das China Foreign Exchange System in Schanghai den US-Dollar gegenüber sieben anderen Währungen und den Euro gegenüber den japanischen Yen zu handeln. Die chinesische Regierung wolle den Finanzplatz Schanghai an den weltweiten Devisenmarkt anbinden und wieder zu einem internationalen Finanzzentrum aufbauen, das es schon vor 1949 war, hieß es.
Ein Test für die Nachfrage internationaler Investoren nach asiatischen Neuemissionen und insbesondere nach chinesischen Unternehmen werde ein Börsengang sein, der für Mitte Juni geplant ist. China Shenhua Energy, der größte Kohleproduzent im Land, beabsichtige den Gang an die Börse in Hongkong. Das Unternehmen wolle 17% des Kapitals platzieren, damit wäre die Neuemission die weltweit größte in diesem Jahr. Bislang sei die Nachfrage privater Anleger jedoch eher verhalten.
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