China wird eine schmerzhafte Korrekturphase in Kauf nehmen müssen
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„China hat mit einer Deflation und einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum zu kämpfen. Trotzdem zögert die Regierung noch immer, entschiedene geld- und fiskalpolitische Impulse zu setzen. Wir sind der Meinung, dass die derzeitige Zurückhaltung bezüglich der chinesischen Wirtschaft anhalten wird, solange Peking kein entschlossenes Konjunkturpaket vorlegt. “
„Wir erkennen in China zahlreiche Parallelen zu den Mustern, die sowohl in den USA als auch in bedeutenden Teilen der Peripherie des Euroraums während und unmittelbar nach der großen Finanzkrise von 2008-2009 zu beobachten waren. Nach Jahren finanzieller Exzesse müsste Peking eine schmerzhafte Korrekturphase in Kauf nehmen, während die übermäßige Verschuldung abgebaut wird. Dies würde die Konsumausgaben weiter belasten und die Delation anheizen.
„In China steht heute vermutlich das gesamte System der Ressourcenallokation im Mittelpunkt. Die Mischung aus Plan- und Marktwirtschaft hat China zwar erfolgreich zu einer globalen Wirtschaftsmacht gemacht, ist aber möglicherweise nicht dazu geeignet, den Fluch des mittleren Einkommens des Landes zu überwinden.“
„Wir argumentieren schon seit einiger Zeit, dass ein politischer Impuls, der auf den Konsum abzielt, die klassische Lösung für Chinas gegenwärtiges Dilemma darstellt. Dies ist angesichts des deflationären Umfelds und Anstieg ungenutzter Kapazitäten besonders relevant – beispielsweise in Hinblick auf die steigende Jugendarbeitslosigkeit, die Peking interessanterweise nicht mehr misst.
„Wir verstehen die Zurückhaltung der Behörden, die Risikobereitschaft im Immobiliensektor zu fördern, das Gewicht dieses Sektors in der Wirtschaft ist zweifellos bedenklich. Jedoch bleibt für uns unklar, wie China seine komplexen Herausforderungen bewältigen kann. Das Land befindet sich in einer Situation, in der einerseits wirtschaftliche Dynamik aus dem Rest der Welt verlangsamt ist und andererseits eine Entschuldung im privaten Sektor durchgeführt werden muss. All dies scheint ohne deutliche Leitzinssenkungen, die in realer Betrachtung aufgrund der einsetzenden Deflation effektiv ansteigen, schwer umsetzbar zu sein.
„Die People's Bank of China (PBOC) zögert weiterhin, umfangreiche Zinssenkungen vorzunehmen. Als einer der Gründe wird der Schutz der Zinsmargen im Bankensektor angeführt. Aus unserer Sicht scheint dieser Ansatz angesichts der hohen Verschuldung im Nicht-Finanzsektor jedoch unkonventionell. Ein weiterer Grund könnte sein, eine weitere Abschwächung der chinesischen Währung zu verhindern. Angesichts der gegenwärtig geringen Inflation ist jedoch schwer nachvollziehbar, wie das Land in diesem Bereich in einen Konflikt geraten könnte.“
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