Fundamentale Nachricht
16:19 Uhr, 29.10.2018

China will Steuern auf Autokäufe senken - eine gute Botschaft für die Branche

Dass Chinas Regierung einem Bloomberg-Bericht zufolge der schwächelnden Nachfrage auf dem Automarkt mit Steuersenkungen beim Pkw-Kauf entgegenwirken will, gab den jüngst von Gewinnwarnungen in der Branche gebeutelten Autowerten heute Auftrieb.

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  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 144,440 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Mercedes-Benz AG
    ISIN: DE0007100000Kopiert
    Kursstand: 52,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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New York/ Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas führendes Wirtschaftsplanungsorgan NDRC hat laut Bloomberg vorgeschlagen, die Steuer auf Autokäufe von derzeit 10 auf 5 Prozent zu halbieren. Die Maßnahme würde für Autos mit Motoren mit einem Hubraum bis zu 1,6 Liter gelten, sagten Insider dem Nachrichtendienst. Autos dieser Motorgröße machen laut der China Association of Automobile Manufacturers rund 70 Prozent der Gesamtzahl der im vergangenen Jahr verkauften Pkw aus. Chinas Nationale Entwicklungs- und Reformkommission, auch die oberste Regulierungsbehörde, habe einen Plan vorgelegt, aber noch keine Entscheidung getroffen, hieß es.

Der Schritt würde dazu beitragen, den größten Automobilmarkt der Welt zu stärken, der vor seinem ersten Rückgang seit mehr als zwei Jahrzehnten steht, da ein Handelskrieg mit den USA die Kaufkraft der Verbraucher schmälert. „Das sind definitiv gute Nachrichten und eine Botschaft, auf die der Markt gewartet hat", zitierte Boomberg Jürgen Pieper, Analyst beim Bankhaus Metzler in Frankfurt.

Die Verlangsamung in China ist nur eine der Herausforderungen für eine Branche, die sich auch mit strengeren Abgasuntersuchungen und dem Aufstieg des Elektroautos auseinandersetzt. Daimler, der weltweit größte Luxusautomobilhersteller, hat in diesem Jahr fast ein Viertel seines Wertes verloren. Die Anteile des französischen Lieferanten Valeo SA sind um fast 60 Prozent gesunken. Letzte Woche warnte Volkswagen davor, dass sich die Handelsstaus mit den USA auf dem Markt verschärft, was den Hersteller veranlasste, seine Prognose für den Autoabsatz in China zu senken.

Im Rahmen des Handelskonflikts mit den USA erhöhte China die Abgabe auf aus den USA importierte Fahrzeuge auf 40 Prozent. Das Land senkte fast gleichzeitig den Zoll auf andere importierte Autos auf 15 Prozent, so dass die Verbraucher über die Preise verwirrt waren und die Nachfrage möglicherweise zurückging, so die China Passenger Car Association. Die Pkw-Käufe der Händler in China gingen im September um 13 Prozent auf 1,9 Mio. Einheiten zurück, so der Pkw-Verband China Passenger Car Association. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen die verkaufszahlen um 1,1 Prozent zurück.

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1 Kommentar

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  • netzadler
    netzadler

    sehr schön,

    jetzt bekomme ich vielleicht doch noch meinen short auf volkswagen wie gewünscht unter

    18:36 Uhr, 29.10. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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