China: Weitere Anzeichen für Moderierung
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1. Die Inflationsrate in China ist im Januar stärker als erwartet auf 2,2 % yoy zurückgegangen (Bloomberg-Median: 2,6 % yoy; Dezember: 2,6 % yoy). Gegenüber dem Vormonat nahmen die Preise um 0,7 % zu. Wie bereits im vergangenen Jahr waren Nahrungsmittelpreise für einen Großteil des Konsumentenpreisanstiegs verantwortlich. Diese sind um 5,0 % yoy (Dezember nicht gesondert ausgewiesen; November: 3,7 % yoy) gestiegen. Wir rechnen im Februar mit einem erneuten starken Anstieg der Nahrungsmittelpreise als Folge der Neujahrsfestivitäten, die im diesem Jahr vollständig im Februar stattfinden. Die Transport– und Telekommunikationspreise wirkten sich hingegen inflationsdämpfend aus (Januar: –0,3 % yoy). Während Kraftstoffpreise und die Preise für Autoersatzteile ein Plus von 10,8 % gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, fielen die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen gegenüber dem Vorjahr um 18,1 %. Insgesamt ist die jüngste positive Überraschung sollte nur kurzfristiger Natur sein. Obwohl wir mit keinem deutlichen Anstieg der Inflation rechnen, halten wir das Potenzial für einen weiteren Rückgang aufgrund der fehlenden Anpassungen bei den Versorgerpreisen für ausgeschöpft.
2. Die gestern veröffentlichten Produzentenpreise geben keine Entwarnung. Der Erzeugerpreisindex legte im Januar um 3,3 % yoy zu (Bloomberg-Median: 3,0 % yoy; Vormonatswert: 3,1 % yoy). Der Großteil des Anstiegs ist auf die Erhöhung der Preise für Rohstoffe, Kraftstoffe und Energie zurückzuführen. Diese Preise sind gegenüber dem Vorjahr um 4,7 % gestiegen.
3. Die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft setzt sich in mäßigem Tempo fort. Das heute veröffentlichte Geldmengewachstum (M2) hat eine erneute Verlangsamung verzeichnet. Sie stieg gegenüber den Vorjahr weniger als erwartet um 15,9 % (Dezember 16,9 % yoy; Bloomberg-Median: 16,5 %). Solange die Inflation und der Anstieg der Preise für Vermögensgegenstände sich nicht weiter moderiert, rechnen wir mit einer Fortsetzung der Straffung der Geld- und Kreditpolitik. Insbesondere bei den Vermögensgegenständen (Immobilien und Wertpapiere) ist ein Teil des Wertzuwachses auf eine spekulative Komponente zurückzuführen, die der Regierung Sorge bereitet. Sie hatte diese Anstiege bereits mit verbalen Interventionen bekämpft, und wie z. B. Ende Januar für deutliche Kursrückschläge bei den lokalen Aktienindizes gesorgt. Allerdings wird die Regierung in den nächsten Monaten unserer Einschätzung nach vorsichtiger agieren, um eine Verunsicherung der chinesischen Konsumenten zu verhindern. Denn: Die Stärkung des Konsums, der Exporte und Investitionen als Wachstumssäule ablosen soll, ist weiterhin ein Hauptziel der chinesischen Regierung.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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