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12:17 Uhr, 08.11.2016

China versüßt deutschen Autoherstellern das Geschäft - noch!

Das Reich der Mitte ist der wichtigste Einzel-Absatzmarkt für die deutschen Autobauer. Auch im Oktober verkauften sich die Boliden wie geschnitten Brot. Doch das liegt auch an einer Steuererleichterung beim Kauf eines Neuwagens. Der Effekt läuft bald aus, zudem kommen auf die Hersteller Elektro-Quoten zu.

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  • Volkswagen AG Vz.
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  • Mercedes-Benz AG
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der Pkw-Absatz des Daimler-Konzerns bleibt auf Rekordkurs. Volkswagen verkauft fast 40 Prozent seiner Neuwagen in dieser Region. Das Land beruhigt die deutschen Autobauer! Die Rede ist hier von China und seinem Automarkt. Das Reich der Mitte ist der wichtigste Einzel-Absatzmarkt für die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen. Und daran hat sich auch im Oktober wenig geändert. Nach Angaben des chinesischen Branchenverbands PCA von Dienstag sind die Autoverkäufe im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 2,22 Millionen Einheiten angestiegen. In den ersten 10 Monaten des Jahres wurden damit auf dem weltgrößten Automarkt mit 18,7 Millionen Fahrzeuge 15 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr.

Treiber für das rasante Wachstums waren Steuererleichtungen, die aber zum neuen Jahr auslaufen werden. Die chinesische Regierung hatte im Sommer vergangenen Jahres mit einer Senkung der Mehrwertsteuer für kleinere Autos den seinerzeit lustlosen Automarkt angekurbelt. Nun dürften die Vorlaufeffekte der auslaufenden Subventionierung auch das Geschäft in den letzten beiden Monaten des laufenden Jahres anheizen. Die Autoproduktion sei wohl für das vierte Quartal hochgefahren worden, um auf den Jahresschlussspurt vor dem Auslaufen der Steuerhilfen vorbereitet zu sein, sagte ein Analyst.

Doch dies ist nur eine Atempause für die deutschen Hersteller. Das China-Geschäft steht vor großen Herausforderungen. Der Volkswagen-Konzern etwa verkauft heute in der Volksrepublik noch kein einziges vor Ort fabriziertes Auto mit Elektroantrieb. Doch will die die chinesische Regierung die Elektromobilität massiv fördern. Der massive Smog in den Großstädten zwingt schon fast zu einer verkehrspolitischen Umkehr. Nach einem Entwurf zu einem neuen Gesetz für eine Quotenregelung sollen schon ab 2018 acht Prozent der neu gebauten Autos eines Herstellers über einen elektrischen Antrieb verfügen, 2019 sollen es dann zehn Prozent und 2020 sogar zwölf Prozent sein. Teuer wird es, wenn ein Autobauer die Quote nicht erfüllt. Dann muss der Hersteller die Produktion konventioneller Autos unter Umständen drosseln oder Kreditpunkte von anderen Herstellern erwerben. In letzter Konsequenz könnte es dann sein, dass deutsche Autobauer ihre chinesische Konkurrenz finanziell fördern müssen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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