China: Überraschend deutliche Wachstumsabschwächung
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1. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts hat sich im dritten Quartal auf 9,0 % yoy nach 10,1 % yoy im zweiten Quartal abgeschwächt. Der Rückgang fiel stärker aus als erwartet (Bloomberg-Median: 9,7 %; DekaBank: 9,8 %). Die Abschwächung ist vor allem auf das deutlich schwächere Wachstum der Industrieproduktion zurückzuführen, die rund 50 % des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Die Industrieproduktion ist im September nur noch um 11,4 % yoy gewachsen, und auch die Juli und August- Werte hatten schon deutlich unten denen im zweiten Quartal gelegen, als durchschnittlich noch knapp 16 % erzielt wurden.
2. Wichtigste Erklärungen für das schwächere Wachstum der Industrieproduktion dürften zum einen die Produktionsstilllegungen in und um Peking während der Olympischen Spiele sowie eine schwächere Entwicklung der Exportaufträge sein. Bisher haben sich die Exporte noch robust entwickelt (Wachstum von durchschnittlich 23,2 % im dritten Quartal nach 22,5 % im zweiten Quartal). Doch sowohl die Konjunkturentwicklung in den G3-Staaten als auch die Entwicklung der Exportaufträge sprechen für einen deutlichen Rückgang der Dynamik in den kommenden Monaten.
3. Die Inflationsrate ist im September auf 4,6 % yoy von 4,9 % yoy im August gesunken (Bloomberg- Median: 4,6 % yoy; Dekabank: 4,4 % yoy). Wir erwarten einen weiteren Rückgang in den nächsten Monaten.
4. Vor dem Hintergrund der heute veröffentlichten Zahlen verstärkt sich der Druck auf die politische Führung, durch geld- und fiskalpolitische Maßnahmen gegenzusteuern. Wir erwarten eine Lockerung der Kreditvergaberestriktionen sowie weitere Leitzinssenkungen. Eine Aufwertung der Remnimbi ist für die kommenden Monate unwahrscheinlicher geworden. Steuererleichterungen dürfte es sowohl für Exporteure wie für Privathaushalte geben. Zudem erwarten wir ein umfangreiches Infrastrukturprogramm. Es bleibt festzuhalten, dass noch vor wenigen Monaten eine Abkühlung der Konjunktur das erklärte Ziel der Regierung war. Die hierfür eingesetzten Mittel haben sich als wirksam erwiesen, auch wenn nun externe Faktoren verstärkt hinzukommen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass insbesondere geldpolitische Anreize in China auf deutlich fruchtbareren Boden fallen werden als in vielen anderen Regionen der Welt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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