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09:33 Uhr, 18.09.2014

China öffnet Goldmarkt für Ausländer

China will ein Gegengewicht zum Goldhandel an der COMEX etablieren. Nun werden ausländische Banken eingeladen, Gold in Shanghai zu handeln.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

China wünscht sich mehr Einfluss auf den Goldpreis und öffnet dafür seinen Goldmarkt für ausländische Käufer. Damit soll auch der globalen Verwendung des Yuan Vorschub geleistet werden. Chinas Freihandelszone in Shanghai wird zukünftig in Zusammenarbeit mit der Shanghaier Goldbörse SGE Gold-Kontrakte anbieten, die sich auf den inländischen Goldpreis beziehen.

Dieser Markt wird 40 internationalen Großbanken zur Verfügung gestellt werden, darunter Goldman Sachs und die UBS AG. Bislang war der Zugriff auf den Handel des chinesischen Goldmarktes an der SGE den Tochtergesellschaften einiger chinesischer Unternehmen vorbehalten.

Der chinesische Goldpreis schwankt gegenüber dem Weltmarktpreis stark. Zeitweise kostete Gold in diesem Jahr 31 USD/Unze mehr bzw. 42 USD/Unze weniger als auf dem Weltmarkt. Das zeigen Daten, die von der Nachrichtenagentur Bloomberg zusammengetragen wurden.

China hat Indien im vergangenen Jahr als größten Goldkäufer abgelöst. China beabsichtigt mit der Öffnung des Goldhandels an der SGE, eine Preis-Benchmark für Gold in Asien zu etablieren. Dazu sollen auch Kapitalverkehrskontrollen gelockert werden.

Der chinesische Premier Li Keqiang wird die Shanghaier Freihandelszone wenige Tage vor deren einjährigem Jubiläum besuchen. Die Regierung versprach die größten Lockerungen der wirtschaftlichen Regularien seit den 1990er Jahren. Die Freihandelszone in Shanghai gilt als Testzentrum für die Liberalisierung des gesamtchinesischen Marktes.

Neben Goldman Sachs und UBS wurden auch weitere internationale Banken für den Handel in Shanghai eingeladen, darunter die Australia & New Zealand Banking Group, HSBC Holdings und Standard Chartered. Die neuen Kontrakte ermöglichen den teilnehmenden Banken, Gold in Shanghai zu lagern und es von dort liefern zu lassen. Das ist besonders attraktiv, da dadurch ein Spread-Handel ermöglicht wird. Das entstehende Arbitrage-Geschäft könnte die Liquidität und damit das Gewicht des chinesischen an der Shanghaier Goldbörse gebildeten Goldpreises deutlich steigern.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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