China: Stärkstes Wachstum seit 1995
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1. China wächst und wächst: Im vierten Quartal 2006 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 10,4 % yoy zu (Bloomberg- Median: 10,2 % yoy). Gleichzeitig wurden die Vorquartale nach oben revidiert (1. Quartal: von 10,3 % auf 10,4 %; 2. Quartal: 11,3 % auf 11,5 %; 3. Quartal: von 10,4 % auf 10,6 %). Für das Gesamtjahr 2006 ergibt sich ein Wachstum von 10,7 % (nach 10,2 % im Vorjahr). Damit hat das jahresdurchschnittliche Wachstum 2006 den höchsten Wert seit 1995 erreicht. Von Wachstumsmoderierung ist zumindest auf den ersten Blick keine Spur.
2. Positiv zu vermelden ist jedoch Zweierlei. Erstens: Die nach oben revidierte BIP-Reihe ist in ihrer Dynamik nach unten gerichtet. Zweitens: Die Struktur des BIP wird zunehmend ausgewogener. Die wirtschaftliche Aktivität bei den Investitionen verliert an Kraft, die Konsumfreude steigt. Dies zeigt sich bei den Anlageinvestitionen in den Städten, deren Zuwachs im vierten Quartal abermals rückläufig war. Gleichzeitig gibt der Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen Anlass, auf eine anhaltende Belebung des Konsums zu hoffen.
3. Die heute veröffentlichten Preiszahlen spiegeln jedoch einen weiteren Anstieg des Preisdrucks. Der Konsumentenpreisindex legte im Dezember um 2,8 % zu (Bloomberg-Median: 1,9 % yoy; Vormonatswert: 1,9 % yoy). Die Jahresveränderungsrate kletterte damit auf den höchsten Stand seit Februar 2005. Beim Erzeugerpreisindex war der Anstieg der Veränderungsrate weniger heftig, doch übertraf der gemeldete Wert mit 3,1 % yoy auch hier die Erwartungen (Bloomberg-Median: 2,8 % yoy; Vormonatswert: 2,8 % yoy).
4. Fazit: Der Datenkranz zu BIP, Konsumenten- und Erzeugerpreisen, der am heutigen Morgen veröffentlicht wurde, entbehrt zumindest auf den ersten Blick der Anzeichen einer signifikanten makroökonomischen Abkühlung. Solange die Inflation sich jedoch nicht moderiert, bleibt die Sorge, dass die Notenbank nicht über die Mittel verfügt, der chinesischen Volkswirtschaft mit ihrer überbordenden Dynamik wirkungsvoll die makroökonomischen Zügel anzulegen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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