China-Sorgen ziehen DAX an die 11.000-Punkte-Marke runter
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Erwähnte Instrumente
DAX
„Chinas Notenbank schickt die Börsen weltweit auf Talfahrt“ - lautet heute eine der Schlagzeilen. Und in der Tat: Die trotz anderslautender Ankündigung abermalige Abwertung des Renminbi zum US-Dollar der chinesischen Notenbank drückt auf die Stimmung - auch am deutschen Aktienmarkt. Beim DAX wackelt wieder die 11.000-Punkte-Marke. „Die vage Hoffnung, dass die Schwächung der eigenen Währung China wieder auf einen stärkeren Wachstumspfad führen könnte, wird überlagert von der Sorge über den zunächst eintretenden Gegenwind für die ausländischen Exporteure durch einen schwachen Yuan“, kommentiert das Brokerhaus CMC Markets.
Charttechnik
Der DAX testet aus charttechnischer Sicht aktuell die Nachfrage um die psychologisch wichtige 11.000-Punkte-Marke. Sollte hier eine Stabilisierung eintreten, besteht die Chance auf einen Erholungsversuch.
Thema des Tages
Die chinesische Notenbank hat den Yuan (Renminbi) mit einem erneuten Eingriff noch weiter abgewertet. Das sogenannte Fixing lag dabei mit 6,3306 Yuan um 1,6 Prozent höher als am Vortag, womit die Währung in dieser Woche im Verhältnis zum US-Dollar knapp 3,6 Prozent verloren hat. Am Dienstag hatte die People's Bank of China angekündigt, bei ihrer Kursfestlegung mit einer Berücksichtigung der Vortagsentwicklung vermehrt die tatsächlichen Marktkräfte zu berücksichtigen, sprich den Wechselkurs den Einflüssen von Angebot und Nachfrage folgen zu lassen. Ausgehend von dem täglich neu festgelegten Mittelwert lässt die PBoC Handelsschwankungen von 2 % zu. Nachdem der Renminbi gestern deutlich gegenüber dem Greenback abgewertet hatte, war die PBoC heute schon fast gezwungen einen schwächeren Referenzpreis zu setzen.
Unklarheit herrscht nun darüber, ob noch weitere Abwertungsschritte folgen. Die Zentralbank schrieb am Mittwoch in einer Stellungnahme: „Momentan gibt es keine Basis dafür, die Abwertung des Wechselkurses fortzusetzen." Allerdings hatten die Geldwächter schon am Vortag betont, dass es sich um eine „einmalige Maßnahme“ handele. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezeichnete die Abwertung des Yuan als einen „willkommenen Schritt“, weil der Markt eine größere Bedeutung bei der Bestimmung des Wechselkurses erhalte. Auch die EU-Kommission in Brüssel sprach nach dem überraschenden Politikwechsel der chinesischen Zentralbank von einer „positiven Entwicklung“.
Aktien im Blick
Autowerte geraten heute erneut unter Druck: Die Aktien von Daimler und BMW geben zur Stunde 2,90 bzw. 3,73 % nach und Volkswagen erleichtern sich um weitere 2,34 %. Die exportabhängige Branche leidet besonders stark unter der Entwicklung in China.
Henkel brechen nach Zahlen zum 2. Quartal um 8,08 %. ein. Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft ist schwächer ausgefallen als erwartet.
Konjunktur
Laut Bundeswirtschaftsministerium befindet sich die deutsche Wirtschaft sich im Sommer in einem „soliden Aufschwung“.
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Juni um 0,4 Prozent gefallen. Ökonomen hatten einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,1 Prozent.
Die griechische Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou hat die für Mittwoch geplante Debatte über das neue Hilfsprogramm im Finanzausschuss auf Donnerstagvormittag verschoben. Damit könnte die Abstimmung im Parlament statt wie geplant am späten Donnerstagabend nun erst in den frühen Morgenstunden am Freitag stattfinden.
Währungen
EUR/USD setzt nach der erneuten Yuan-Abwertung am Mittwochvormittag seinen gestrigen Anstieg fort und notierte bislang bei 1,1157 im Hoch – ein knappes Vierwochenhoch. Dabei profitiert die Gemeinschaftswährung Marktbeobachtern zufolge von der Glattstellung eurofinanzierter Yuan-Positionen.
GBP/USD notiert nach einem gemischt ausgefallenen britischen Arbeitsmarktbericht gegen 11:40 Uhr MESZ auf Tagesschlusskursbasis kaum verändert bei 1,5569. AUD/USD weitet seine Verluste infolge der erneuten Abwertung des chinesischen Yuan aus und hat bei 0,7216 ein frisches Sechsjahrestief erreicht. Von den über Nacht gemeldeten und positiv ausgefallenen australischen Wirtschaftsdaten konnte der „Aussie“ nicht profitieren.
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