China: Schwächeres Wachstum könnte harte Landung zur Folge haben
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Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Chinas Wirtschaftswachstum geht zurück, von zuletzt acht bis zehn Prozent jährlich auf vielleicht 7,0 bis 7,5 Prozent jährlich. Mit Blick auf die fallenden Exporte, die schwachen Geschäftsklimaindizes und die geringen Bauinvestitionen könnte es sogar noch niedriger ausfallen, wie Robert Spector, CFA Portfolio Manager bei MFS Investment Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
China befinde sich in einer Phase struktureller Veränderungen. Das Land solle unabhängiger von Exporten und Bauinvestitionen werden und stattdessen mehr konsumieren. Für die neue Führung sei dies eine wichtige Aufgabe: Ihre Vorgänger hätten zwar über Strukturveränderungen geredet, aber letztlich nichts getan. All dies führe zu veränderten Rahmenbedingungen. Die neue Führung habe gezeigt, dass sie nicht bereit sei, bedenkenlos Liquidität in die Wirtschaft zu pumpen und das Kreditwachstum zu fördern, sobald sich ein schwächeres Wachstum abzeichne. Man befürchte, dass die Überkapazitäten in vielen Sektoren zu Deflation und einer wachsenden Zahl von Problemkrediten führen könnten, heißt es.
„Premierminister Li hat auf das schwächere Wachstum mit Kapazitätskürzungen und gezielten fiskalpolitischen Maßnahmen reagiert. Er hat aber der Versuchung widerstanden, die Geld- und Kreditmenge auszuweiten, weil dies den geplanten Strukturveränderungen zuwider liefe. Eines steht aber fest: Das schwächere Wachstum in China bleibt nicht ohne Folgen. Es besteht die Gefahr politischer Fehlentscheidungen mit der Folge einer harten Landung oder einer verzögerten Anpassung der Wirtschaftsstruktur. Dadurch würde auch in den mit China eng verbundenen Emerging-Market-Ländern das Wachstum zurückgehen – ebenso wie in den Industrieländern, die ebenfalls von China abhängen. Das gilt insbesondere für Rohstoffexporteure wie Kanada und Australien. Andererseits würde eine steigende Konsumgüternachfrage in China auch Chancen bedeuten“, so Spector.
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