China schlägt in Europa Rest-Schwellenländer
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Die Hoffnungen auf ein rasantes Wachstum und hohen Renditen ruhen ausgerechnet auf einem kommunistisch geführten Land. China ist das beliebteste Schwellenland bei europäischen ETF-Investoren. Das geht unter anderem aus der Branchenstudie für China-ETFs von BlackRock für das vergangene Jahr hervor. Privatinvestoren können allerdings die Entwicklung bestimmter chinesischer Aktien bisher auch nicht über Indexprodukte nachvollziehen. Das sind die so genannten A-Shares. Die A-Shares sind chinesische Aktien, die nur Einwohnern der chinesischen Republik oder Investoren, die den Statuten von China´s Qualified Foreign Institutional Investors (QFII) entsprechen, erworben werden können. Aufgrund von Kapital- und Währungsrestriktionen seien A-Shares oft überteuert oder ausverkauft, heißt es in der Studie.
In Deutschland gibt es bisher fünf China-ETFs, die entweder H-Shares und/oder Red-Chip-Shares enthalten. H-Shares sind die an der Börse Hong Kong gelisteten Aktien. Derzeit gibt es 35 Aktien, die sowohl am chinesischen Markt als auch in Hong Kong notiert sind. Red-Chip-Aktien, sind die Titel von Unternehmen, die außerhalb von China ansässig sind, aber mindestens 50 Prozent ihrer Umsatzerlöse oder des operativen Vermögens im Reich der Mitte erzielt. Abgesehen vom iShares-ETFs sind alle in Deutschland für den Vertrieb registrierten Index-Fonds Swap-Konstruktionen. Das bedeutet, dass sie lediglich die Performance der zu Grunde liegenden Indizes liefern, aber die im Index enthaltenen Aktien nicht selbst halten müssen. Der Lyxor ETF China Enterprise (ISIN: FR0020204081) und der Amundi ETF MSCI China (ISIN: FR0010713784) basiert ausschließlich auf H-Shares. Der db x-trackers FTSE/XINHUA China 25 ETF (ISIN: LU0292109856) bezieht sich auf H- und Red-Chip-Aktien. Der iShares FTSE/Xinhua China 25 ETF (ISIN: DE000A0DPMY5) wird genauso wie der iShares DJ China Offshore 50 (ISIN: DE000A0F5UE8) durch volle Replikation gebildet und hält in seinem zu Grunde liegenden Aktienkorb tatsächlich H-Shares und Red-Chip-Aktien.
Bis Ende vergangenen Jahres sammelten ETFs, die nur chinesische Märkte abbilden, 863 Millionen Dollar an neuem Netto-Vermögen in Europa ein, wie aus der Black-Rock-Studie weiter hervorgeht. Das entspreche elf Prozent aller neuen Netto-Assets von Schwellenländer-Aktien-ETFs. In Europa sind derzeit 31 China-ETFs gelistet, die zusammen auf 2,83 Milliarden Assets under Management kommen. Nimmt man Schwellenländer-Indizes wie den MSCI Emerging Markets Index, in dem chinesische Aktien mit 18,3 Prozent gewichtet sind, hinzu, dann sind noch einmal 671 Millionen Dollar in das Reich der Mitte investiert worden. Denn mehr als 3,5 Milliarden Dollar an neuem Netto-Vermögen liegen in ETFs, die verschiedene Emerging Markets wiedergeben. In den USA liegt China noch an zweiter Stelle hinter Brasilien. Die amerikanischen ETF-Anleger haben 2,2 Milliarden Dollar an neuem Netto-Vermögen investiert. Berücksichtigt man auch hier die ETFs auf Schwellenländer-Indizes, kommt man auf etwa zusätzliche drei Milliarden Dollar.
Weltweit gab es Ende 2009 genau 53 ETFs von 28 Anbietern, die chinesische Indizes als Underlying haben. Diese kommen zum Stichtag insgesamt auf ein verwaltetes Vermögen von 32,3 Milliarden Dollar. Von 2008 zu 2009 hat sich nicht nur das verwaltete Vermögen, sondern auch die Anzahl der ETFs fast verdoppelt: 2008 lagen noch 15,9 Milliarden Dollar in 30 ETFs und 2009 waren es schon 32,3 Milliarden Dollar in 53 ETFs. Allein im vergangenen Jahr sind global 22 neue ETFs lanciert worden. Für 2010 sind Blackrock 18 weitere Neuemissionen geplant.
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