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14:34 Uhr, 14.05.2014

China: Qualität und Quantität des Wachstums

Die jüngsten Reformen in China sorgen für mehr Qualität des Wachstums, selbst wenn die Quantität Franklin-Templeton-Experte Michael Hasenstab zufolge geringer ausfallen könnte.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Jüngste Wachstumsprognosen aus China weisen für dieses Jahr auf eine Abschwächung hin. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen schwächerem Wachstum an und für sich und einer Mäßigung des Wachstums in China, die auf einer gesunden Entwicklung hin zu mehr Wachstumsqualität beruht, wie Michael Hasenstab, Executive Vice President und CIO, Global Bonds, bei der Franklin Templeton Fixed Income Group, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Probleme in manchen Sektoren des chinesischen Bankensystems seien zwar heikel, wirkten aber im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft verkraftbar. Der eigentliche Unterstützungsfaktor für Chinas Wachstum sei in Zukunft die Inlandsnachfrage, die von stärkeren Lohnsteigerungen getragen werde. Die vor Jahrzehnten eingeführte Ein-Kind-Politik wirke sich inzwischen auf die Erwerbsbevölkerung aus. In China seien drastische Lohnsteigerungen zu beobachten gewesen, wobei ein kräftigerer Lohnanstieg wiederum solide Grundlagen für anziehenden Konsum liefere, heißt es.

„Wir sind überzeugt, dass das Gesamtwachstum in China zu zwei Dritteln bis drei Vierteln auf steigenden Konsum entfallen wird. Diese Dynamik sollte von Dauer sein und kann in China maßgebliche Voraussetzungen für die Realisierung von Wachstumsraten zwischen sieben Prozent und 7,5 Prozent schaffen“, so Hasenstab.

Das Investitionsniveau werde sich in China über die nächsten zehn Jahre sicherlich abschwächen, doch grundlegender Investitionsbedarf sei nach wie vor vorhanden. Insbesondere sei die Urbanisierung Chinas wohl erst zur Hälfte abgeschlossen und dürfte zig Millionen Menschen aus ländlichen Gebieten zum Umzug in Städte veranlassen. Präsident Xi Jinpings jüngste Reformen hätten die Mobilität der Arbeitskräfte gefördert, was erhebliche Investitionen in allen möglichen Bereichen erfordern werde, von Schulen über Kanalisation, Kläranlagen und U-Bahn-Linien bis zu Wohnraum, heißt es weiter.

„Diese Investitionen dürften Chinas Wachstum unseres Erachtens unterfüttern. Zuversichtlich stimmt uns, dass die Reformen für mehr Qualität des Wachstums in China sorgen, selbst wenn die Quantität geringer ausfallen könnte als in der Vergangenheit“, so Hasenstab.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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