China: Nissan mit herben Absatzrückgang
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Tokio (BoerseGo.de) – Der japanische Autobauer Nissan Motor mit Sitz in Yokohama (Präfektur Kanagawa) musste im Oktober erneut einen deutlichen Absatzrückgang in China hinnehmen. Die Verkäufe brachen um 40,7 Prozent im Jahresvergleich auf 64.300 Einheiten ein, wie der Autohersteller am heutigen Freitag mitteilte. Im Vormonat September wurde bereits ein Einbruch um 35,3 Prozent im Jahresvergleich auf 76.066 Einheiten registriert. Dabei wurden die Geschäfte hauptsächlich durch den jüngsten Territorialkonflikt zwischen China und Japan belastet.
Damit schließt sich Nissan dem Trend anderer japanischer Autohersteller an, die im Reich der Mitte ebenfalls mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die japanischen Marken Subaru und Mitsubishi mussten im Vormonat September mit minus 62,5 Prozent und minus 62,9 Prozent den größten Rückgang im Jahresvergleich hinnehmen. Bei Toyota und Suzuki brach der Absatz im September um nahezu 50 Prozent ein. Honda und Mazda mussten Absatzrückgänge von 30 bis 40 Prozent hinnehmen.
In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres konnte Nissan eigenen Angaben zufolge 1,01 Millionen Einheiten in China verkaufen, was einem Rückgang um 0,4 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Nissan ist in China mit seinem chinesischen Partner Dongfeng Automobile Group Co. aktiv. Nissan wurde im Jahr 1933 gegründet und ist im japanischen Börsenindex Nikkei 225 gelistet. Das Unternehmen ist einer der größten Fahrzeughersteller der Welt.
„Der Absatz japanischer Autos sank im Oktober deutlich um rund 10 Prozent im Vergleich zum September“, wie Yan Jinghui, stellvertretender General Manager des Asian Games Village Car Market in Peking mitteilte. Der Anteil von japanischen Autos am chinesischen Automarkt sank per Ende September auf 12,6 Prozent nach 26,39 Prozent im Vormonat.
Toyota Motors mit Sitz in Toyota (Präfektur Aichi auf der Insel Honshu) teilte für Oktober ebenfalls einen starken Absatzrückgang von 44,1 Prozent im Jahresvergleich auf rund 45.600 Autos mit. Im Zeitraum von Januar bis Oktober sanken die Verkäufe um 1,1 Prozent im Jahresvergleich auf 685.900 Einheiten.
Hintergrund der anti-japanischen Haltung in China ist der Kauf der japanischen Senkaku Inseln von japanischen Staatsbürgern durch die Regierung in Tokio. Die unbewohnte Inselgruppe, die in China Diaoyu genannt wird, wird von beiden Staaten für sich beansprucht. Sie liegt im Ostchinesischen Meer rund 200 Kilometer nordöstlich von der Küste Taiwans und 300 Kilometer westlich von Okinawa entfernt.
Während China behauptet die Inseln bereits im Jahr 1372 durch Seeleute entdeckt zu haben, gibt Japan an die Inseln im Jahr 1884 aufgespürt zu haben. Im Jahr 1895 wurden sie dem japanischen Kaiserreich einverleibt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Inseln unter US-Militärverwaltung gestellt und seit dem 15. Mai 1972 wieder von Japan verwaltet. Sowohl Taiwan als auch China beanspruchen seit 1970/71 diese Inselgruppe.
Die Inseln besitzen eine strategische Bedeutung aufgrund ihrer Lage und sind wirtschaftlich wegen reicher Fischgründe sowie Öl- und Gasvorkommen wichtig.
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