China hat ein großes Problem
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Wegen starken Bevölkerungswachstums hat die kommunistische Partei vor über 30 Jahren die Ein-Kind-Politik eingeführt. Das hat gewirkt. Die Bevölkerung wächst zwar nach wie vor, aber seit einem Jahrzehnt deutlich langsamer als zuvor. Bereits Anfang der 90er Jahre gab es eine deutliche Abflachung des Trends. Jetzt bzw. seit Ende vergangenen Jahres wird diese Politik langsam aufgegeben. Der Grund ist klar: hört die Bevölkerung auf zu wachsen oder beginnt sie zu schrumpfen, dann sitzt China in der demographischen Falle.
Sollte die Ein-Kind Politik komplett aufgegeben werden, dann ist eine Entwicklung denkbar, wie sie in Grafik 1 von der grünen Linie gezeigt wird. Dass das gelingt ist momentan äußerst fraglich. Die Regierung hat 11 Mio. Paaren erlaubt ein zweites Kind zu „beantragen.“ Dadurch erhoffte sich die Regierung zusätzlich 2 Mio. Geburten pro Jahr. Bisher gab es nur 700.000 Anträge, 620.000 sind genehmigt worden. Das ist weit unter Plan. Und das ist kritisch.
Die Zahl der arbeitsfähigen Personen ging zuletzt zurück. 2013 schrumpfte die Zahl arbeitsfähiger Personen um 2,44 Mio. Dieses Jahr könnten es über 3 Mio. sein. Bei einer Bevölkerung von fast 1,4 Mrd. wirkt das wie eine Lappalie. Über die Jahre macht es allerdings viel aus. Wie das aussehen kann zeigen die Szenarien in Grafik 1. Reagiert die Bevölkerung auf das Ende der Ein-Kind Politik wie bisher, dann gibt es einen leichten Anstieg der Geburtenrate (rote Linie). 2050 wäre dann die Bevölkerungsgröße dort, wo sie heute ist. Ab Mitte bis Ende der 20er Jahre muss damit gerechnet werden, dass die Bevölkerung schrumpft.
Die Bevölkerungspyramide sähe dann in drei Jahrzehnten so aus wie sie heute in Japan aussieht. In China wäre das ein sehr großes Problem. Um es kurz zu machen: der Staat kann sich das einfach nicht leisten. Die Sozialsysteme sind anders als bei uns. Entweder werden die Eltern von den Kindern durchgefüttert, sie haben genug Ersparnisse oder sie sind einfach im Alter arm. Dass ein Kind nicht unbedingt zwei Erwachsene auf Dauer durchbringen kann, scheint klar. Erspartes haben viele – immerhin sind die Chinesen für ihre hohe Sparquote bekannt – aber das reicht in den seltensten Fällen. Die Teuerungsrate frisst über die Jahre einen Großteil der Ersparnisse auf. Hinzu kommt ein großer Anteil der Bevölkerung, die nicht das Einkommen haben, um jetzt sparen zu können. Das sind mehrere hundert Millionen Menschen.
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Gut, dass Chinas Probleme bei uns längst gelöst sind...
Wie schön, dass man so ein Problem in China hat, also weit weg von uns. Und wie schön, das wir zwar grundsätzlich noch schlechtere Bevölkerungsdaten haben, aber eben kein Problem.
Unsere Politik sagt, dass sie das Schrumpfen der Bevölkerung schon frühzeitig erkannt und seit Jahrzehnten massiv die Einwanderung gefördert hat.Thilo Sarrazin hatte das auch erkannt und so schön in Zahlen gefasst.
Wertvolle Menschen sind da ins Land gekommen, so heißt es seitens der uns Regierenden, und sie vermehren sich prächtig.
Momentan z.B. landet die Hälfte der in der EU gestrandeten Flüchtlinge in Deutschland, damit schnappen wir natürlich unseren EU-Partnern Einiges weg. Auch so eine clevere Lösung für Deutschland oder?
Immerhin erkennt man also auch in China die Bevölkerungsproblematik und versucht mit anderen Mitteln gegenzusteuern, wie Sie im Artikel beschrieben.
Wir in Deutschland können demnach das Ergebnis dieses Experimentes in den beiden Staaten gelassen abwarten. In 20 bis 40 Jahren wird sich zeigen, wer besser geplant hat.
Auf diesen Zeitrahmen lassen sich übrigens die Bevölkerungszahlen sehr genau vorhersagen. Und, liebe Mitleser, wie sieht da unsere Bilanz aus? Einfach mal nachschauen. Aber besser, sie lesen die Statistiken im Sitzen.
Das Diagramm mit den unterschiedlichen Geburtenraten ist leider irreführend. Es sind die heute lebenden gebärfähigen Frauen, mit der heutigen Zuwachsrate der Bevölkerung, die die Zahlen in ca 20 Jahren bestimmen. Das ist leider unabänderlich. Das wird in der Grafik ignoriert, man kann heute nicht einfach den Schalter umlegen und hat eine neue Geburtenrate. Die muss erst heranwachsen.
Aber egal, mitentscheidend für den besseren Weg ist auch die Leistungsfähigkeit der kommenden Generationen und da wird ein Vergleich noch interessanter. Es lohnt sich also so nebenbei Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zu vergleichen. Drücken wir uns die Daumen.