Kommentar
10:27 Uhr, 23.01.2009

China: Auswertung des Rohstoffhandels im Dezember; leichte Erholung im Stahlsektor?

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Beijing (Boerse-Go.de) – Analysten von Barclays Capital haben die Rohstoffhandelsdaten Chinas des Monats Dezember ausgewertet. Die Daten seien gemischt: Obwohl das makroökonomische Gesamtbild im Dezember sehr schwach war, gab es starke Nachfrage bei einzelnen Rohstoffen.

Besonders im Agrarsektor konnte eine hohe Nachfrage nach Getreidesorten verschiedener Art beobachtet werden. Auch Zucker war gefragt. Die Importe von Energieprodukten wie Erdöl oder Kohle entwickelten sich hingegen weniger stark. Der Erdölverbrauch fiel im Dezember den zweiten Monat in Folge. Die Veränderungsraten bei Kohleimporten im Dezember seien weiterhin negativ, vergleichen mit dem Vorjahr.

Als Besorgnis erregend bezeichneten die Analysten die Palladiumimporte, da die Automobilnachfrage in China eingebrochen sei, was sich auch auf die Importe des Edelmetalls im Dezember negativ auswirkte. Palladium wird zur Katalysatorherstellung verwendet.

Die Importmengen der Basismetalle waren im Dezember weiter schwach. China sei das erste Mal seit Januar 2009 wieder Nettoexporteur von Zink. Außerdem exportiert die Volksrepublik nun wieder mehr Primäraluminium, als es vom Weltmarkt einkaufen muss.

Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer bei den Basismetallen, so Barclays weiter. Die Importmengen von Kupferfertigprodukten sprangen im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 100 Prozent auf den höchsten Stand seit Beginn der Barclays internen Aufzeichnungen an. Grund für die hohe Nachfrage seien die höheren Kupferpreise in China im Dezember relativ zum Weltmarkt. Zahlreiche Händler importierten Kupferfertigerzeugnisse, um diese zu einem höheren Preis auf dem chinesischen Heimatmarkt wieder zu verkaufen.

Die Nickelimporte erholten sich leicht, was die Analysten darauf zurückführten, dass Edelstahlhersteller ihre Lagerbestände zum Jahresende wieder auffüllten. Außerdem seien die Schrottstahlkäufer Chinas von umliegenden asiatischen Ländern angestiegen; gleichzeitig sei eine leichte Erholung der chinesischen Stahlherstellung zu beobachten. Die Analysten sehen dies als einen Hoffnungsschimmer an. „Das scheint auf eine zögerliche Verbesserung des Stahlsektors hinzudeuten“, heißt es in dem heute erschienenen Bericht. In der zweiten Jahreshälfte sehen die Analysten positive Effekte durch das Konjunkturprogramm Pekings. Es soll helfen, alle Rohstoffpreise in der zweiten Jahreshälfte zu stützen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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