Kommentar
21:00 Uhr, 28.05.2009

Chico: "Euro Call +130% - Hätte ich doch nur meeeeeehr gekauft!"

Erwähnte Instrumente

"Ich hätte alles einsetzen sollen und hätte meine 5.000 € mehr als verdoppelt ... Über zeeeeeeeeehntausend Euro hätte ich jetzt ... Über Zeeeehntausend, zehntausend, zehntausend". An der Stelle scheint das arme Plüschtier einen Kratzer auf der Platte zu haben. Das kann durchaus einmal passieren.

Weygand: Du Chico, jetzt beruhe mal dich langsam. Bist du professioneller aktiver Anleger oder Spieler ?

Chico: Ist mir doch egal. Ich hätte zeeeehn ...

Abrupte Unterbrechung der Konversation. Weygand hat Chico einen Donut ins Mäulchen gesteckt, so dass dieser erstmal nicht mehr sprechen kann.

Weygand führt nun weiter aus: Chico, wir hatten am 19.05.09 einen vollständigen Tradingplan ausgearbeitet. Der Euro hatte uns charttechnisch gefallen. Also wurde er gekauft. Gekauft wurde über ein Bullzertifikat. Gekauft wurde darüberhinaus mit einer Gewichtung von klassischen 1% des dir zur Verfügung stehen Kapitals. Konkret hieß dies, dass du 28 Stücke des 62er gehebelten Bullzertifikats zu 1,76 Euro kaufen konntest.

Chico: Jetzt steht das Zertifkat bei 4,03 Euro. Das sind 130% Gewinn. Ich hätte zeeeehn ... (Zack, das Kerlchen hat einen weiteren Donut bekommen.)

Weygand: Richtig. 28 Scheine multipliziert mit 4,03 Euro ergeben 112 Euro. Dein Einsatz waren 50 Euro. In der Tat hast du mit dieser Position jetzt schon über 100% Profit gemacht. (Transaktionsgebühren sind selbtverständlich herauszurechnen). Aus 50 Euro hast du innerhalb von nicht einmal 2 Wochen mehr als 100 Euro gemacht. Immerhin sind das ca. +1% auf dein gesamtes Tradingkapital. Der allesentscheidende Punkt ist der, dass du mit Risiko- und Moneymanagement gehandelt hast. Und ohne das, wirst du langfristig keine Chance am Markt haben.

Chico: Es hätte aber viel mehr sein können.

Weygand: Chico! Weißt du was Gier ist ?

Chico: Klar weiß ich das. Gier hin oder her, ich bin an der Börse, um Profit zu machen und nicht, um mir von dir diese neunmalklugen Sprüche anhören zu müssen.

Weygand: Dann frage ich dich, ob du auf der Straße mit einem Auto fährst, das keine Bremsen hat. Letztenendes sind Risko- und Moneymanagement vergleichbar mit den Bremsen eines Autos. An den entscheidenden Stellen muß das Gefährt abbremst und in die richtige Richtung bugsiert werden. Wenn du nicht bremst, fährst du gegen die Wand. Wenn du ohne Risikomanagement handelst, fährst du mit deinem Depot gegen die Wand.

Chico: Ich darf kein Auto fahren. Ich habe keinen Führerschein bekommen.

Weygand: Das glaube ich dir gerne. Wie wäre es mal Ernst zu werden und den klaren Verstand einzuschalten? Wenn der hochgehebelte Trade nicht aufgegangen wäre, dann wären jetzt Großteile deines Kapitals verloren. Schau dir diese Tabelle an. Der Klassiker eines Moneymanagementseminars.

Hier siehst du, dass es ab einem Minus von 30% schwieriger wird, die Verluste wieder aufzuholen. Wenn du tatsächlich für dein gesamtes Kapital den Schein gekauft hättest und der Trade wäre schiefgegangen, der Euro wäre gefallen und der Schein mit seinem hohen Hebel wäre gegen dich gelaufen und du hättest (sagen wir mal) 50% verloren, dann müßtest du anschließend 100% Profit machen, um diesen Verlust wieder aufzuholen. Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen. Das ist nicht nur Floskel, dahinter verbirgt sich der Schlüssel zum Erfolg an der Börse.

Chico: Du hast ja recht. (Chico streckt die Hand zur Versöhnung aus ...)

Weygand: Es gibt ein asiatisches Sprichwort, das sinngemäß lautet: "Auch viele kleine Staubteilchen, ergeben irgendwann einmal einen großen Berg." Also Chico, bleib sauber. Unsere Euro-Analysen inklusive Tagesausblicke findest du, wie du schon weißt, auf der Devisenseiten. http://www.godmode-trader.de/devisen/

Hinweis der Redaktion: Wer ist Chico ? Chico ist a) das Maskottchen von GodmodeTrader und b) im Sinne eines fiktiven Anlegers zu verstehen. Bei unserer Arbeit auf GodmodeTrader erreicht uns fortlaufend Feedback der facettenreichen Anlegerschaft. Anleger unterschiedlicher Colour stellen Fragen, äußern sich zu Anlagethemen und Finanzmärkten, berichten von persönlichen Erlebnissen. All das wird in der "Person" des Chico verarbeitet und für die Gesamtheit in einzelnen Artikeln publiziert.


Chicos Welt: Ich will noch Euro-Dollar (EUR/USD) kaufen ? Datum 20.05.2009 - Uhrzeit 22:30

Chico fragte in der aktuellen Ausgabe des Tradersjournal: Seit April wertet das Währungsverhältnis auf, ein schöner Aufwärtstrend liegt vor. Ich möchte EUR/USD kaufen und in diesem Trend handeln getreut dem Motto “the trend is your friend”.

Weygand: Chico, du hast recht. Man sollte immer in Richtung des Haupttrends des betrachteten Zeitfensters handeln. Schau dir den aktuellen Chart einmal an. Oben siehst du den Verlauf seit Juli 2008. In diesem Zeitfenster bildet EUR/USD ein riesiges symmetrisches Dreieck aus. Und genau in der Mitte desselben notiert das Währungsverhältnis.

Chico: Ja, sehr beeindruckend. Man sieht sehr schön die Begrenzungen, die schwarz markiert sind. Man sieht aber auch, dass EUR/USD jetzt unterhalb eines Widerstands bei 1,3736 USD notiert. Also eigentlich doch nicht kaufen? Unter einem Widerstand kauft man doch nicht?!

Weygand: Wieder hast du recht Chico. Aber die formationstechnischen Signale kündigen einen Ausbruch über diesen Widerstand an. Unter anderem auch die Elliottwellenmuster. Deshalb kannst du versuchen, dich bereits vor dem Ausbruch einzukaufen.

Chico: Gut, wie kann ich vorgehen ? Auf was muß ich achten ?

Weygand: EUR/USD notiert derzeit (19.05.09 / 16:30 Uhr) bei 1,3570 USD. Seit 2 Handelstagen rennt der Kurs erneut gegen den Widerstand an. Du kannst dich jetzt einkaufen. Ja, jetzt. Unter dem Widerstand. Platziere das Stoploss deiner Longposition unter dem letzten offensichtlichen zyklischen Tief (“minor low”). Um etwas Spielraum zu geben, also bei 1,3390 USD.

Chico: Welches Bullzertifikat kann ich nehmen ?

Weygand: Wir suchen der Einfachheit halber einen Schein heraus, der sein KO-Level auf dem Niveau des charttechnisch ermittelten Stoploss hat. Nehmen wir also das Zertifikat mit der WKN TB20WU. Ein Open End Schein mit KO Level bei 1,3370 USD.

Chico: Das leuchtet mir ein. Wenn EUR/USD unter das Stoploss fallen sollte, wäre die komplette Position weg. Also muß die Position sehr klein bemessen sein.

Weygand: Exakt! Chico, du hast es drauf. Genau so ist es. Wenn du also ein Konto/Depot mit 5.000 Euro Kapitalisierung hast, gehst du wie folgt vor. Du bist bereit 1% deines Kapitals zu riskieren. Das sind 50 Euro. Du dividierst 50 Euro durch den Preis des Zertifikats, der jetzt bei 1,76 Euro steht. Du kannst also 28 Scheine kaufen. Größer sollte deine Position wenn möglich nicht aufgebaut werden.

Chico: Gut. Ich kaufe 28 Scheine zu 1,76 Euro. Damit habe ich eine sehr kleine Position im Depot. Wird die Position ausgestopt, ist sie komplett weg. Sollte EUR/USD aber tatsächlich bis 1,47 USD ansteigen können, hätte ich mit dieser kleinen Position auch ordentlich Bewegung im Depot. Der Schein hat immerhin einen Hebel 62.

Abschließende Anmerkung. Das Beispiel verdeutlicht sehr eindrucksvoll, dass man als Anleger mit geringer Kapitalisierung realistischerweise eher kleine Brötchen backen muß, um ein striktes Risiko- und Moneymanagement einhalten zu können. Nachfolgend ein Verzeichnis der bisherigen Artikel mit Chico:

[Link "http://www.godmode-trader.de/search/index.php?cat=article&search=chico" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen