Chemische Industrie erwartet Produktionsrückgang

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Folgen der Finanzkrise und des globalen Abschwungs hinterlassen auch in der chemischen Industrie deutliche Spuren. Die im zweiten Halbjahr immer schwächer werdende Nachfrage habe dazu geführt, dass die Chemieproduktion seit dem zweiten Quartal rückläufig ist, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag mit. Im vierten Quartal seien sogar einzelne Produktionsanlagen stillgelegt worden. Im Gesamtjahr 2008 bleibe die deutsche Chemieproduktion deshalb voraussichtlich ohne Zuwachs.

Der Branchenverband geht davon aus, dass die Unternehmen ihre Produktionsanlagen zu Beginn des Jahres 2009 noch weiter zurückfahren werden. Da die konjunkturelle Schwächephase nach Einschätzung des VCI bis weit ins kommende Jahr anhält, erwartet der Chemieverband nach vier Jahren mit starken Wachstumsraten für das kommende Jahr einen Produktionsrückgang von 1 Prozent. Rechnet man die Pharmasparte heraus, werde die Chemieindustrie im Jahr 2009 voraussichtlich sogar um 2,5 Prozent schrumpfen.

"In den Auftragsbüchern unserer Unternehmen macht sich die sinkende Nachfrage von Seiten der Industriekunden - vor allem der Fahrzeughersteller und der Bauwirtschaft - und die Zurückhaltung der Bürger beim Konsum stark bemerkbar", erklärte VCI-Präsident Prof. Ulrich Lehner. Stabilisierend wirke nur noch die weitgehend konjunkturunabhängige Pharmasparte.

Für das Jahr 2008 rechnet der VCI unverändert mit einem Umsatzwachstum - allein wegen der höheren Preise - um 3 Prozent auf 178,8 Milliarden Euro. Dabei soll das Auslandsgeschäft um 3 Prozent auf 97,9 Milliarden Euro wachsen und der Inlandsumsatz um 2,5 Prozent auf 80,9 Millionen Euro zunehmen.