Chemieverband VCI rechnet mit Eintrübung im zweiten Halbjahr
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die deutsche Chemie- und Pharmabranche rechnet vorerst nicht mit besseren Zeiten. Die Unternehmen erwarteten aktuell eine Eintrübung der Geschäftslage im zweiten Halbjahr, erklärte der Branchenverband VCI bei Vorlage des Konjunkturberichts für das zweite Quartal. Der Auftragsmangel dürfte sich insgesamt fortsetzen, so dass die Kapazitäten auch in den kommenden Monaten nicht rentabel ausgelastet werden könnten.
Die im Mai veröffentlichte Prognose für 2024 bestätigte der Verband allerdings. Sie sieht 3,5 Prozent mehr Produktion und bei leicht rückläufigen Preisen auch ein Umsatzwachstum um 1,5 Prozent vor.
"Die Stimmung in unserer Branche hat sich wieder spürbar abgekühlt", sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. "Denn die Weltwirtschaft hat nicht wie erhofft Fahrt aufgenommen." Zwar bestehe weiterhin die Hoffnung, dass die Chemienachfrage im In- und Ausland allmählich anziehe. Trotzdem werde die Dynamik schwach bleiben.
Im Inland sei eine Belebung weiterer Branchen nur in "homöopathischen Dosen" zu erwarten. Weder bei Investitionen noch bei der Konsumnachfrage zeichne sich eine Trendwende ab.
Zuletzt sind auch die Energie- und Rohstoffpreise wieder gestiegen. Angesichts des intensiven internationalen Wettbewerbs konnten die Chemieunternehmen ihre gestiegenen Produktionskosten nicht vollumfänglich an die Kunden weitergeben. Viele Firmen stünden jetzt vor schmerzhaften Entscheidungen, sich aus unrentablen Geschäftsfeldern zurückzuziehen, prognostiziert der Verband. Der Anpassungsdruck sei enorm.
Für das zweite Quartal meldete der VCI einen Anstieg der Produktion im Vergleich zum Vorquartal um 0,8 Prozent, entsprechend einem Plus von 3,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Kapazitäten seien mit 75,1 Prozent weiterhin nicht rentabel ausgelastet gewesen.
Die Erzeugerpreise legten zum Vorquartal um 0,8 Prozent zu, gingen im Jahresvergleich aber um 2,4 Prozent zurück, so dass der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie saisonbereinigt um 0,7 Prozent auf insgesamt 53,8 Milliarden Euro sank. Das Vorjahresniveau verfehlte er damit leicht.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/hab
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