Kommentar
20:29 Uhr, 25.03.2016

"End of week" - Ein charttechnisch basierter Handels-Ansatz ohne Stop Loss, kann das funktionieren?

Ein Depot mit Werten, die man evtl. nicht einmal vom Namen her kennt, kann das funktionieren? In einem neuen fiktiven Muster-Depot wird dieser Ansatz verfolgt. Dabei wird sich zusätzlich darauf beschränkt, nur jeweils einmal am Ende einer Handels-Woche die enthaltenen Positionen einem Chart-Check zu unterziehen.

Moin moin, verehrte Leser: Anbei finden Sie einen eigens und neu konzipierten sowie frei zugänglichen Guidants-Desktop (hier klicken) von mir.

Darin findet man u. a. ein ebenfalls öffentlich zugängliches Muster-Depot, das 36 Werte enthält. WICHTIG: Bei keiner dieser (und auch zukünftiger) Positionen wurde hierbei irgendeine Art Fundamental-Analyse betrieben. Von einem Großteil der Werte kannte ich bis vorhin nicht einmal den Namen, noch kenne ich die genauen Geschäftsmodelle dieser Firmen, es könnten sich also auch durchaus ein paar faule Oster-Eier darunter befinden. Diese Umstände werden auch sämtliche noch zukünftig erfolgende MD-Neuaufnahmen begleiten. Es geht also um den reinen Chart und wie ich persönlich diesen aus analytischer Sicht am Ende einer Handels-Woche interpretiere!

Um mich damit zeitlich nicht zu sehr zu belasten, wird dieses Muster-Depot ausschließlich "end of week" geführt. Dennoch soll es ab und an auch mal Video-Analysen zu diesem Depot geben, wo vielleicht auf die ein oder andere Position genauer eingegangen wird, wenn sich dort aktuell etwas tut (diese werden aber zumeist eher der zahlenden Kundschaft vorbehalten sein).

Ansatz/Ablauf: Bottom Fishing und das Erkennen/Antizipieren potentieller Ausbruchs- und Trendfortsetzungs-Formationen auf Tages/Wochen-Schlusskurs-Basis. Alle Werte werden ohne jeglichen Stop-Loss gehandelt und es werden lediglich am Ende einer Handels-Woche Käufe und Verkäufe durchgeführt. Als Risiko-Puffer dienen also ausschließlich (neben dem rein chart-technischen Ansatz) die automatische Diversifikation der Werte durch das Zufallsprinzip sowie die strikt identische Positions-Größe von je ca. 2,77 % (1/36) bei jedem Kauf. Ein Backtest über die erzielte Performance erfolgt automatisch über: Profit-Faktor, maximalen Drawdown und die Trefferquote in %. So ein Ansatz bedingt aber definitiv auch die Möglichkeit erhöhter Wahrscheinlichkeit, dass eine Position unmittelbar nach Kauf zunächst einmal nicht zwangsläufig direkt in die gewünschte Handels-Richtung läuft, dieser Umstand ist in diesem Falle als systembedingt zu akzeptieren.

Da an beinahe jedem Wochenende generell der US-Markt von mir einem Screening unterzogen wird, fließen die Ergebnisse hier zum Teil zukünftig mit ein. Es werden maximal 36 Positionen aufgenommen (das Depot ist derzeit mit den zum Gründonnerstags-Close erfolgten 36 Neuaufnahmen zu 100 % investiert !). Die Aufnahme erfolgt jeweils zum Freitags-Schlusskurs an den US-Börsen in Dollar. Das Depot wird der Einfachheit halber auch in US$ geführt, um Währungsschwankungen vollkommen unberücksichtigt zu lassen, fiktive Ordergebühren werden ebenso wenig berücksichtigt. Die Gewichtung bei Kauf einer Depot-Position ist stets identisch und erfolgt bei Aufnahme zu 1/36stel des Depot-Volumens (2,7777777 %) am entsprechenden letzten Handelstag einer Woche zum Börsenschluss. Entsprechend wurden zum Start alle 36 Neu-Aufnahmen zu je ca. 1.000$ mit dem Freitags-Schlusskurs in das fiktive Muster-Depot aufgenommen (kursbedingt logischer Weise mal mit etwas weniger mal etwas mehr als 1.000$)

Das Depot wird geführt, um die Ansätze end of day / end of week samt ihren Vor- und Nachteilen vorzustellen und nicht deshalb, damit eine möglichst wilde positive Performance zu erzielen/vorweisen zu können. Dadurch kann es durchaus mal sein, dass ich am Ende einer Handels-Woche einen Wert mit hohen Verlusten aus dem Depot ausbuchen muss oder aber einen "dicken Fisch" an der Angel hatte. Ebenso ist es möglich, dass unter der Woche erzielte stärkere Kursgewinne bis zum Ende der Woche wieder abgegeben werden oder umgekehrt Kurseinbrüche bis zum Wochen-Close wieder kompensiert werden. Die starre aber einfache methodische Systematik bindet mir hierbei zwar zum einen die Hände hat aber zum anderen eventuell den Vorteil auf kurzfristige Volatilitäts-Sprünge in beide Richtungen nicht reagieren zu müssen und ausschließlich das übergeordnete Chart-Bild im Auge zu behalten - wobei diese Methodik natürlich auch z. B. mit einem prozentualen starren SL in Bezug auf die einzelne Positions-Größe anwendbar wäre, dann aber keinen rein chart-technischen Ansatz mehr hätte. Entsprechend werden Depot-Werte auch lediglich zum Börsen-Schlusskurs einer Woche ge- und verkauft. Einzelne explizite Chart-Setups (Kursziele, etc.) zu den aufgenommenen Werten wird es aus Gründen des dafür enormen zeitlichen Analyse-Aufwandes nicht geben, außer einer dieser Werte findet zusätzlich den Weg in eins der beiden offiziellen Muster-Depots des CCB! Entsprechend entscheide ich anhand des jeweils freitäglichen Chart-Bildes der einzelnen Depotwerte, welche Aktie letztlich eine weitere Woche im MD verbleibt oder auch nicht, um dadurch eventuell Platz für eine Neuaufnahme zu machen. Zudem kann es auch sein, dass es nach einer Handels-Woche mal KEINE Neuaufnahmen gibt, wenn sich keine chart-technisch lukrativen Werte finden lassen oder das Depot halt zu 100 % investiert ist/bleibt.

Dieses Projekt läuft - wie bereits erwähnt - nicht rein exklusiv in meinem kostenpflichtigen Premium-Dienst Centre Court Börse (CCB) sondern zum Großteil auch auf meinem zusätzlichen eigenen frei zugänglichen Guidants-Desktop (hier klicken und Follower werden!) und dient natürlich zum Teil auch dazu, auf die im täglich im CCB von der Community und mir geleistete Arbeit hinzuweisen, um möglicher Weise dadurch die CCB-Gemeinschaft auf Dauer zu erweitern.

Dieses MD-Experiment ist zunächst bis Jahresende 2016 ausgelegt, dann wird nach rund neun Monaten geschaut, ob dieses neue CCB-Kind bei uns "aufwachsen darf" oder zur Adoption freigegeben wird .....

Mit diesem kleinen "Osterei" möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir hier auf der Guidants-Plattform die Stange halten (egal ob im freien oder im Bezahlbereich), denn ohne euch wäre der CCB nicht zu dem geworden, was er heute ist - ein Erfolg!

Allen Lesern und ihren Familien sei hiermit ein gesegnetes und besinnliches Osterfest gewünscht!

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Ludwig van B.
    Ludwig van B.

    Schöne Idee! Habe noch schöne Ostern!

    10:16 Uhr, 26.03. 2016

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader
Follower
Folgen

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

Mehr über Michael Borgmann
  • Anti- und Prozyklischer Handel
  • Swingtrading
  • Index-Analysen
  • Aktien weltweit
  • Kryptowährungen
Mehr Experten