Kommentar
14:35 Uhr, 07.01.2014

CES-Special (I): Profitiert Sony vom 4K-Standard?

Vom 7. bis 10. Januar findet in Las Vegas mit der Consumer Electronics Show (CES) eine der wichtigsten Konsumelektronik-Messen der Welt statt. Zahlreiche Unternehmen präsentieren exklusive Weltneuheiten. In einer mehrteiligen Artikelserie zeigt Godmode-Trader, welche Aktien besonderes Potential haben.

Einer der wichtigsten neuen Trends auf der diesjährigen CES, der in den kommenden Monaten und Jahren verstärkt auch die deutschen Wohnzimmer erobern dürfte, ist der sogenannte 4K-Standard. Fernsehgeräte mit diesem Standard können Filme in der phänomenalen Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln darstellen. Mit rund 8,3 Millionen Bildpunkten ist das Bild beim 4K-Standard rund vier Mal so detailliert wie beim höchsten HDTV-Standard 1080p, der nur auf rund 2,1 Millionen Bildpunkte kommt. Die ersten massentauglichen 4K-Geräte werden auf der diesjährigen CES vorgestellt. Auf lange Sicht haben 4K-Geräte großes Potenzial.

Kurzfristig bleibt die Verfügbarkeit von Inhalten im 4K-Standard allerdings ein großer Knackpunkt. Eine Blue-Ray-Disc kann die erforderlichen Datenmengen für den 4K-Standard überhaupt nicht speichern. Deshalb bleibt bis zur Verfügbarkeit von Datenträgern mit höherem Volumen oder speziellen 4K-Streaming-Angeboten vorerst nur die Möglichkeit des Upscalings. Dabei werden Bilder in geringerer Auflösung durch die Geräte selbst auf 4K hochgerechnet. Die Filme sind anschließend zwar schärfer als bei normaler HD-Auflösung, aber immer noch weit vom eigentlichen 4K-Standard entfernt.

Sony könnte von 4K-Standard profitieren

Der japanische Elektronikkonzern Sony machte am Dienstag auf der CES den Anfang mit seiner Premiere von drei 4K-fähigen Geräten. Die Geräte werden in unterschiedlichen Größen von 49 bis 85 Zoll Bildschirmdiagonale angeboten und dürften zunächst deutlich teurer sein als TV-Geräte in HDTV-Standard.

Im vergangenen Geschäftsjahr schrieb Sony zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder schwarze Zahlen. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rutschte Sony allerdings mit einem Nettoverlust von 19,3 Milliarden Yen wieder in die Verlustzone, während die Analysten eigentlich einen Gewinn von 12,1 Milliarden Yen erwartet hatten. Aus fundamentaler Sicht dürfte für Sony viel davon abhängen, ob neue Geräte wie die Playstation 4 und 4K-fähige Fernseher zum Verkaufsschlager werden.

Charttechnik

Nach der Überwindung eines mehrjährigen Abwärtstrends konnte Sony seit Ende 2012 wieder deutlich zulegen und gehörte in der ersten Jahreshälfte 2013 sogar zu den stärksten japanischen Aktien. Dafür dürfte neben der Rückkehr in die schwarzen Zahlen vor allem die extrem lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank verantwortlich gewesen sein, die den japanischen Aktienmarkt insgesamt kräftig befeuerte.

Nachdem Sony im Mai 2012 bei 18,00 Euro zumindest ein vorläufiges relatives Hoch erreichte, ging das Papier in den Korrekturmodus über. Dabei wurde eine wichtige Unterstützung im Bereich von 12,30 Euro zuletzt mehrfach verteidigt. Allerdings ist diese Unterstützung Teil eines fallenden Dreiecks, das nach der konventionellen Charttechnik als Fortsetzungsformation in einem Abwärtstrend angesehen wird. Sollte die Unterstützung bei 12,30 Euro unterschritten werden, würde dies tendenziell also für weiter sinkende Notierungen sprechen. Erstes Ziel in diesem Szenario dürfte das 61,8%-Fibonacci-Retracment der bis Mai 2013 laufenden Aufwärtsbewegung sein. Alternativ könnte eine mittel- bis langfristige Verteidigung der Marke von 12,30 Euro nach dem Verlassen des sinkenden Dreiecks aber auch eine kraftvolle Bodenbildung anzeigen.

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Anleger, die sich aus fundamentalen Gründen für einen Einstieg bei Sony interessieren, sollten wegen des aktuell wenig aussichtsreichen Chartbilds also noch abwarten, ob die Marke von 12,30 Euro dauerhaft verteidigt werden kann. Bei einem Ausbruch über 13,16 Euro und anschließend 14,20 Euro würde sich das Chartbild wieder deutlicher aufhellen. Dann könnten mögliche Kursrücksetzer auch als mögliche Einstiegspunkte dienen.

Hinweis: In dieser Analyse wird die Sony-Aktie in Euro analysiert. Für europäische Anleger, die sich nicht gegen Wechselkursrisiken beim Währungspaar Euro/Yen absichern, ist der Kursverlauf in Euro der maßgebliche Kursverlauf. Bei einer Fortsetzung der Abwertung des Yen verliert die Sony-Aktie beispielsweise in Euro an Wert, auch wenn sie in Yen unverändert notiert. Umgekehrt können Anleger, die die Sony-Aktie erwerben, auch von einer Aufwertung des Yen profitieren.

Oliver Baron

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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Über den Experten

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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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